Republik Aldi
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Es gibt nicht viele Dinge, die in Deutschland noch funktionieren. Die Gesellschaft wird zerlegt, mit Personen geflutet, deren Hauptkompetenz an Leistungströpfen hängen und Destruktion ist, die gesamten Strukturen des Landes sind nicht mehr tragfähig, die politische Kaste ist von katastrophal ungebildetem und unfähigem Personal beherrscht, das -das ist der grösste Schock- auch noch gewählt wird. So besteht die gegenwärtige Machtclique aus Lebenslauffälscherinnen und -fälschern, Leuten mit gar keiner oder Schmalstspur-Ausbildung ohne jede Berufs- oder Lebenserfahrung ausserhalb ihrer Berufspolitikerblase, Cum-Ex Betrügerschützern, Autoren von drei erfolglosen Büchern als Lebensleistung, krass unfähigen Quotenfrauen, die nichts als selbst bereichernde Abrissbirnen darstellen. Keine politische Entscheidung dieser Politikergeneration schafft noch das, was mit ihr versprochen wurde. Auch sonst im Land: Technische Fachkenntnisse, unideologische, erfolgsorientierte Handlungsprinzipen, einst der Grund für den Aufstieg in der Vergangenheit, existieren nicht mehr oder sie werden für wertlos erklärt und durch Quoten oder Gefühle ersetzt. Niveau und offene Diskussion gibt es nicht mehr, ein Tugendfuror lähmt jede Freiheit, legt einen Grauschleier auf das öffentliche Leben, erzeugt eine dröge Korrektheit, die immer absurder wird und den Gestank von immer noch giftigerem Schwachsinn verbreitet bis hin zur Sprachzerstörung, wie sie George Orwell in "1984" schon beschrieben hat. Am Ende zerstören sich die Irren selbst. Normale haben schon lange das Weite gesucht. Der Abstieg des Landes ist wohlbegründet und in keinem Punkt eine Überraschung, sondern logische Folge einer absichtlichen Entwicklung, einer Rekonstruktion.
Zu den ganz wenigen, wenn nicht einzigen verbleibenden funktionierenden grossen Organisationen im Land zählen Firmen eines Bereichs, den jeder kennt. Sie sind aus einer urdeutschen Idee heraus geboren worden, damit erfolgreich und riesig gross geworden, weltweit aktiv und dies über Jahrzehnte hinweg. Und sie sind keine Eintagsfliegen wie so manche hochgejubelte Aktiengesellschaft mit zeitweise irrem Börsenwert. Gemeint sind allseits bekannten drögen Lebensmitteleinzelhandels-Ketten, die das Epizentrum der deutschen Discounter darstellen. An erster Stelle steht wie es bereits die Überschrift vermuten lässt: Aldi. Aldi Süd und Aldi Nord. Danach kommt Lidl.
Was ist ihr Erfolgsgeheimnis? Wie haben sie es geschafft, kontinuierlich Gewinne zu schreiben, zu expandieren, die Lebensmittelmärkte in immer mehr Ländern, fast schon weltweit zu erobern trotz ständig neuer Gegner wie Amazon, trotz harter Konkurrenz, Kopierversuchen, ständigen staatlichen Regulierungs- und Hineinpfuschanstrengungen? Aldi ist ein Erfolgsprinzip, das seit dem Zweiten Weltkrieg für kontinuierlichen Aufstieg steht. Folglich müssten die Handlungsprinzipien eigentlich genau umgekehrt sein, der anhaltende Erfolg von Aldi müsste den Staat prägen und ihn zwingen, diese Erfolgsprinzipien zu übernehmen oder sie wiederzufinden, wenn er sie früher hatte. Und was macht ihn überhaupt aus, diesen Erfolg? Und wo macht der Staat eine gegenteilige Entwicklung? Hier einige typische Punkte:
Aldi ist gnadenlos auf EFFIZIENZ getrimmt. In jedem Bereich. Das ist ein zentrales Aldi-Konstruktionsprinzip. Effizienz bedeutet zum Beispiel auch, keine teuren Übernahmen zu machen, keine protzigen Zentralen zu bauen, kühle Nüchternheit statt Show. Bei Aldi wäre undenkbar, was Politiker machen: ein milliardenschwerer bombastischer Neubau des Bundeskanzleramts, noch weit teuer und grösser als die Reichskanzlei des bekanntesten deutschen Politikers aller Zeiten, einem Migranten aus Österreich. Der übrigens die Qualifikation eines Gefreiten und Anstreichers hatte, jedoch immerhin wenige Jahre arbeitete, mehr als heutige Politiker. Aldis Gewinne werden zur Expansion aus eigener Kraft verwendet, Verbesserung, Investition in die eigene Firma. Aldi hat viele Jahrzehnte überhaupt keine Kredite aufgenommen, das hohe Wachstum war selbstfinanziert. Die Banken haben nie viel an dieser Firma verdient und konnten in keinem Punkt hineinreden. Aldi ist extrem unabhängig, gehört sich über eine Stiftung im Prinzip selbst, Übernahmen unmöglich, ebenso wenig wie Aktionärsfetischismus.
KOMPLEXITÄT ist mittels Daueranstrengung zu vermeiden oder zu verringern. Immer wieder wird geprüft, was im Unternehmen überflüssig ist. Fett ansetzen, Nischen in denen sich Schlendrian ausweitet - nicht bei Aldi. Der Staat macht das Gegenteil, die letzte Regierungsübernahme ging wieder einmal mit einer enormen Ausweitung der Beamtenstellenzahl einher, zusätzliche neue "Beauftragte" wurden an jeder Ecke geschaffen. Der Staat leistet sich auf Steuerzahlerkosten ohnehin schon das teuerste, zweitgrösste Parlament der Welt plus einer zweiten Kammer, dies sucht seinesgleichen. Derlei ranziges, unproduktives Fett wäre bei Aldi undenkbar. Komplexitätsanheizer laufen immer dann zur Höchstform auf, wenn Unternehmen und Organisationen von Angst und Verantwortungslosigkeit geprägt sind. Angst entsteht aus der Sorge, nicht vollkommen zu sein, Fehler zu machen, kritisiert zu werden oder - in der Politik - nicht wieder gewählt zu werden. Angst ist fast immer gepaart mit mangelnder Unabhängigkeit.
Aldi hat klare STRUKTUREN, eine glasklare Führungs- und Organisationsstruktur sowie operative Exzellenz. Das Führungsmodell von Aldi ist im Kern immer noch das Harzburger Modell („Führung durch Delegation“), das mittlerweile zur Harzburger Führungslehre erweitert ist. Es wurde auf der Grundlage militärischer Führungsgrundsätze entwickelt. Zum Vergleich: Die Bundesregierung behauptete lange, auf das Leipziger Führungsmodell zu setzen, schaffte aber nicht einmal die durchgängige Umsetzung. Dieses Führungsmodell beruht auf sehr viel Bullshit-Bingo mit noch mehr heisser Luft wie "Orientierung bieten", "entwicklungsorientiert", "Menschen im Mittelpunkt", "inkrementelle Innovationsprozesse", "Purpose" (die unnötige Verwendung von amerikanischen Begriffen ist immer untrügliches Zeichen von inhaltlicher Defizienz, die durch endlos umknetbare Deppenbegriffe verschleiert werden soll), "Verantwortung". Angesichts der peinlichen "Erfolge" der Bundesregierung wäre es schon vor Jahren an der Zeit gewesen, auch ihr Führungsmodell auf den Prüfstand zu stellen.
HANDLUNGSFÄHIGKEIT des Unternehmens absichern. Mehrere Lieferanten und Hersteller für ein Produkt haben, sie austauschbar halten. Das gilt auch für Mitarbeiter, sie ersetzbar halten. Und es gilt ebenso für die Führung, die Nachfolge der Eigentümer. Damit hat es Aldi über existenzbedrohende Untiefen geschafft, während deutsche Politiker vor allem die Vorgängerleistungen randalieren und persönliche Denkmäler von sich selbst setzen wollen, koste es, was es wolle. Der Grundsatz der "mehrere Lieferanten, austauschbar" wurde 20 Jahre lang bitter missachtet, als die Gasversorgung des Landes von Politikern in Abhängigkeit eines Lieferanten gebracht wurde, was nun katastrophale Folgen für das gesamte Land hatte, weil dieser eine Lieferant nicht mehr so spielt, wie es die Politiker sich erträumen, sondern eine längst entstandene Abhängigkeit ausnutzt. Die absichtlichen Abhängigkeiten von anderen angeblichen Verbündeten sind kein bisschen geringer.
Keinerlei mondäner LEBENSSTIL. Keine Lobbyarbeit. Keine Firmenjubiläen. Lückenlose Rückgabe von Werbegeschenken. Keine Einladungen von Lieferanten. Als der Aldi-Nord Chef Theo Albrecht entführt wurde und gegen Lösegeld wieder freigelassen (Täter waren ein Rechtsanwalt mit Spielschulden und ein Tresorknacker) glaubten sie erst nicht, Theo Albrecht vor sich zu haben, denn sein billiger Anzug und die unscheinbare Erscheinung sahen nicht nach Milliardär aus. Erst ein Blick in seinen Ausweis überzeugte sie, den "richtigen Fang" gemacht zu haben. Lobbyarbeit machte Aldi lange Zeit gar nicht. Später eröffnete Aldi Nord ein kleines Büro in Berlin, am Sachsendamm 4-5, Aldi Süd hat keines und vertritt seine Interessen von Mühlheim aus.
Aldi praktiziert ASKESE. Verzichtet wird auf Unternehmensberater, lässt keine externe Marktforschung machen, ignoriert ISO 9000 oder TQM auch bei Lieferanten komplett, verzichtet auf lange Kalkulationsmethoden zur Preisfeststellung, hat keine Planungsabteilung, hat keine Controllingabteilung oder Stabsstellen, die mitregieren, verzichtet auf Zahlenfriedhöfe. Verwendet werden keine Planzahlen, sondern wenige Ist-Daten, die einfach ermittelt sind und klare Aussagen geben. Grandios gescheiterte Statistikfanatiker wie Robert McNamara gibt es in der Politik, aber nicht bei Aldi. Unternehmensberater gehen in Regierungen mittlerweile ein und aus, ihre Machenschaften überschreiten oft die Grenzen von Bereicherung und Betrug. Aldi hält dazu Abstand.
Aldi will GLAUBWÜRDIG sein. Aldi ist für den Kunden glaubwürdig, weil Reden und Handeln, Werbeaussage und Wirklichkeit übereinstimmen. Aldi kündigt nichts an, das sie nicht halten können. Was angekündigt wird, steht dann auch in 99,99% aller Fälle im Laden. Die Preise sind klar und deutlich. Die Glaubwürdigkeit von politischen Plänen und Ankündigungen ist dagegen auf schlechtestmögliche Werte überhaupt gesunken und stehen als Musterbeispiele für typische Lügen und heisse Luft. Keiner hat die Absicht, eine Mauer zu bauen. Die Rente ist sicher. Wir schaffen das. Ich bin Völkerrechtlerin. Nach der Wahl werden wir ...
Immer dann, wenn Aldi von den Gründerprinzipien abgewichen ist, ging es abwärts. Aldi Nord ist das passiert. Nach dem Tod des Gründers sahen Nachfolger einen "Reformstau", machten eifrig auf Neu und zerstörten damit Halt und Positionierung. Man verzettelte sich, verlor an Profil, aber im Gegensatz einer unfähigen Regierung, die immer Bürger verpflichten kann, ihren Mist auszubaden und zu bezahlen, währenddessen selber weiter mit steuerbezahlten Dienstkarossen durch die Lande rollt und grosse Reden hält, geht ein Unternehmen sofort unter und verschwindet. Fehler werden dort gnadenlos bestraft.
Das Aldi-Prinzip wird weltweit kopiert. Nicht nur Dukan in Dschidda sieht aus wie Aldi in Deutschland, aufgebaut von einem ehemaligen Bereichsleiter bei Aldi Süd. Dass Erfolgsgeschichten wie Aldi auch Vorbild für den Staat sein sollte, sagen mittlerweile viele. So etwa Dieter Brandes, ein ehemaliger Manager von Aldi, der sagte, am meisten könne man mit Aldi-Methoden in den Regierungen erreichen. Nie wäre das dringender nötig wie heute. Wir sollten uns ernsthaft fragen, warum das Gegenteil der Fall ist, sich das sogar noch verschlimmert und ob wir mit so einem Beschiss-Laden zu tun haben wollen.
Weiterführender Link: TrennungsFAQ
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