• 27.10.2024

Das Männermagazin

Freie Männer kommentieren

Der ewige Staatsgläubige

abstand

» Artikel vom

Gastautor: ibamvidivici

In meinem Bekanntenkreis gibt es echte überzeugte Atheisten, Wissenschaft ist ihnen heilig. Jene fühlten sich auserwählt, durch gutes Beispiel voranzugehen, als die Priesterkaste aus der WHO sie aufrief, der Verbreitung ihrer Lehre zu helfen. Die Kommunion der geweihten Spritze haben sie mehrfach hinter sich. An den Zelten der Teststationen schlagen sie regelmäßig die Vorhänge auseinander, um mit ernstem Blick die geweihten Hallen zu betreten und freiwillig das Nasen-Ritual zu vollziehen, obwohl sie als Spritzgetaufte gar nicht müssten, um Beelzebub und seine Dämonen von sich fernzuhalten. Um den heiligen Berg der Verweilverbotszone wird von sich aus ehrfürchtig einen Bogen gemacht, man will die Götter nicht reizen. Wer zu einem verbotenen Apfel in einem Blog oder Telegram verlinkt, wird verächtlich angemacht, nicht wegen des verlinkten Inhalts, sondern weil es ein verbotener Apfel ist, dort zu lesen.
Versteckt hinter einer Maske, ängstlich und kurz angebunden, wenn man ihn trifft (umso mehr redend am Telefon, aber nur, wenn jeder sich daran hält, dass es ab sofort Tabuthemen gibt, die nicht benannt werden dürfen), aus Selbstschutz allein in Selbstisolation, wie geht es eigentlichen den Jüngern von RKI und Klabauterbach?
Ein Bericht aus einem Alltag, der 2019 noch undenkbar fremd, seit 2020 aber fester Bestandteil des Lebens für die überzeugten Staatsgläubigen geworden ist.

Ein sonniger Herbsttag, was kann es da Schöneres als einen Spaziergang geben! Ich kannte damals außerdem ein Restaurantbesitzer, der draußen sitzenden ein Mahl serviert, ohne die vorgeschriebene Ausweiskontrolle. Da gab es zur Weihnachtszeit auch Glühwein, ohne Alkohol, für bekannte Gesichter aber auch eine Spezialversion. Der Weg geht vorbei an einer Impfstation, wo ich ein lange nicht mehr gesehenen Freund treffe (er ist Beamter geworden), der davor in einer Schlange wartet, um den Samstag eben mit Schlange stehen zu verbringen. Ich grüße ihn, erzähle ihm von meiner Reise gen Osten, wo nicht mal in der Straßenbahn Masken getragen wurden, und er klagt mir sein Leid: dass er „wegen Corona“ ja so einsam geworden sei, dass er dieses Jahr Weihnachten schon wieder allein verbringen wird und nicht mit seinen Eltern. Aber er will sich wenigstens mit einem seiner Freunde in den Weihnachtsfeiertagen mal nachmittags treffen, natürlich draußen und nur zum Unterhalten, Glühwein trinken ginge ja nicht. Ich bedaure ihn, dass er ausgerechnet an so einem schönen Tag hier Schlange stehen muss und setze mein Weg weiter fort Richtung Park.

Der Mann der Freundin einer Freundin ist handwerklich unbegabt, und so begab es sich, dass ich in deren Haushalt zu einer kleinen Reparatur zum Helfen gebeten wurde. Es stellt sich heraus, der Mann ist Beamter im Rathaus der hiesigen Stadt. Ich würde ihn als gutmütig – man könnte auch treudoof sagen – bezeichnen, obwohl er mir immerhin einige unbekannte lokale Vetternwirtschafts-Skandale erzählen kann. Während wir so schrauben, klagt er mir sein Leid, wie seine „blöde Frau“ den Hausarzt nicht erkannte, als der anrief, weil er einen Boostertermin für ihn noch vor Weihnachten finden konnte. Seine Frau wimmelte stattdessen den Anrufer ab, weil sie ihn für einen Schmierenverkäufer gehalten hat und nicht verstand, was der wollte (das Paar ist schon etwas älter). Er hat zwar sein Arzt zurückgerufen, doch der Termin war dann schon vergeben, und jetzt habe er erst für Ende Januar einen Boostertermin erhalten. Jetzt könne er zu Weihnachten und den ganzen nächsten Monat (Januar) nicht das Haus verlassen, weil er ja ungeimpft sei und somit eine große Gefahr. Ja, er bezeichnete sich selbst als Ungeimpfter, obwohl er schon zwei mRNA-Spritzen erhalten hatte, aber ihm fehle ja der Booster. Inzwischen ist der Januar vorbei, und ich weiß, dass er sich an das zu Hause bleiben streng gehalten hat, und genauso seiner Frau das Verlassen des Hauses nur zum Einkaufen gestattetet. Denn seine Frau rief die Freundin von mir an, wie ihr zu Hause die Decke auf den Kopf falle, und dauernd haben sie Ehekrach!
Obwohl er die ganzen Skandale aus dem Rathaus kennt – es waren auch Berichte über Vergaben im Bauamt dabei, bei denen Ausschreibungen nur pro forma gemacht werden, schon längst klar ist, dass der Auftrag per Vitamin-B vergeben wird – kam er nicht auf die Idee, dass der Hype um Coronavirus den gleichen Ursprung haben könnte. Man Hinweis darauf wurde sogleich abgewehrt.
Bei besagten Anruf saß ich mit meiner Freundin gerade im Auto, um uns mit anderen Freunden in den Alpen auf eine Schneewanderung zu treffen. Keiner von uns hat jemals eine mRNA-Spritze gesehen.

Mit einem anderen Freund, Familienvater von 3 Kindern und wirklich (noch) glücklich verheiratet, telefonierte ich: im Kindergarten wurde ein Kind positiv getestet, darauf musste jedes Kind und dessen Familie zwei Wochen in Quarantäne, die gerade vorbei sind: Wie schrecklich das war! Sei mal mit drei voll aktiven Jungs (Kindergarten & Grundschulalter), die gewohnt sind jeden Tag draußen zu spielen und ihre Freunde zu treffen, für zwei Wochen in einer 5-Raum-Wohnung eingesperrt! Du kannst dir vorstellen, was hier los war!
Er, der Vater, und seine Frau sind von einer Pandemie überzeugt und wollen ihren solidarischen Beitrag leisten. Er arbeitete im Homeoffice, während seine drei Kinder schön im Hintergrund Krach machten, sich stritten, und dann auch noch mehrmals seine Frau die Nerven verlor und rumblääkte. Ich fragte ihn, warum er nicht einfach mit seinen Kindern rausgegangen ist? Aber man habe doch Quarantäne! Na und?, entgegnete ich. Auf dieses „na und“ ist er selbst die ganze Zeit nicht gekommen. Aber die Nachbarn, die könnten die Polizei holen, und du kennst ja die Strafen!
Ach, sagte ich ihm, erstens wissen die Nachbarn bestimmt eh nicht, wer gerade in der Umgebung in Quarantäne sein müsse. Und zweitens, sollte ihn doch einer ansprechen, sag halt, ihr seid auf dem Weg zur Teststation wegen des täglichen Tests, oder irgendeine andere Ausrede.
Es war ihm völlig unmöglich gewesen, in den zwei vergangenen Wochen, überhaupt auf so eine Idee zu kommen oder überhaupt daran zu denken, einfach etwas zu tun, was richtig ist und man immer getan hat, und sich nicht den Bewegungsraum von anderen vorgeben zu lassen!

Szenenwechsel in die Verwandtschaft. Dort besteht die Gewohnheit, sich in der Weihnachtszeit zu treffen. Aber das ist jetzt verboten! Auch hier die Mehrzahl mit mRNA-Booster usw., aber man will ja niemals gegen die Verhaltensvorschriften der Medien-Wissenschaftler verstoßen. Zum Glück findet sich einer, der in einem kleinen abseits gelegenen Dorf einen sehr großen Garten hat. Groß ist wichtig, denn man einigt sich, sich dort gemeinsam auf einen Umtrunk zu treffen, um wenigstens ein bisschen Weihnachtsstimmung zu haben. Natürlich soll jeder Haushalt zum anderen Haushalt zwei Meter Abstand halten, jeder bringe seine Getränke und Esswaren selbst mit, und das Gartenhaus mit dem Bollerofen bleibe verschlossen, damit nicht versehentlich verschiedene Haushalte in einem Innenraum zusammen kommen. Dafür aber keine Maskenpflicht und Alkohol sei auch erlaubt. Also beste Voraussetzungen für eine stimmungsvolle Familienfeier!
Beim Aufstellen der Tische im Garten packen zwei Leute gewohnheitsmäßig an, sofort meldet sich jemand, dass das nicht gehe (der Tisch ist kleiner als zwei Meter und damit der Abstand nicht eingehalten)! „Ach ja stimmt“, er selbst habe ja die Abstandsregel eingefordert.
Es ist natürlich Dezemberwetter, arschkalt mit Nieselregen, das Gartenhaus bleibt verschlossen. Dafür wird jetzt mehr getrunken. Der Alkohol setzt ein und man sieht die größten Schizos, die vorher penetrant das „pandemiekonforme Feiern“ einforderten, sich gegenseitig die Flasche an den Mund halten („zeig mal her, was trinkt ihr bei euch da“). Die jüngere Generation (die zwischen 20 und 30) wirft ihnen dafür jedes Mal einen strafenden Blick zu, aber wagt nicht mehr, für unseren großen Klabauterbach gegen die eigene Verwandtschaft einzuspringen.
Ich genieße das gebotene Gehabe und freue mich auf den nächsten Tag, an dem ich mich mit meinen normalen Freunden treffe, im warmen Inneren auf einer gemütlichen Couch zu Stollen und Punsch!

Ihr seht: wir, die wir die Arbeitsweise von Behörden und staatlichen Experten (siehe Kindeswohlindustrie) nur zu gut kennen, und gegen deren Lügen immun sind, möge es immer schwerer gemacht werden.
Aber stell dir vor, du wachst im Körper eines Staatsgläubigen auf! Dich erwarten dann auch keine grünen Wiesen mit Spaß, Freude und lachenden Nutten. Sondern nur Stress, Hierarchiedenken, Engstirnigkeit, Froschperspektive und das Abschwören jedes Lebensgefühls.

Diskutiere über diesen Artikel und teile Deine Erfahrungen mit anderen Lesern!

Beachte bitte die Kommentarregeln!

Wenn Du selbst spannende Themen oder interessante Erfahrungen hast, dann schreib doch einen Gastartikel darüber, natürlich völlig anonym. Unser Gastartikelportal mit weiteren Informationen findest Du hier.

Hast Du auf dieser Seite einen Fehler entdeckt? Auf unserer Fehlerhinweisseite kannst Du uns darauf aufmerksam machen und eine Korrektur vorschlagen.

Alle Artikel im Archiv lesen - Das Männermagazin

»Bedürfnisse

kotz

Gastautor: Erwin Seifert Hin und wieder gehe ich in meinem Leben Kompromisse ein und verbringe einige Zeit mit meiner…

»Geld oder Prügel

geilebraut

Die deutsche Sprache ist herrlich vielfältig. Allein die Änderung von der weiblichen in die männliche Form kann einem Wort…

»Lebensregeln

lebensregeln_balance

Gastautor: P. Die wichtigsten Lebensregeln für Männer Beziehungen 1) Heirate nicht. Kluge Männer heiraten nicht. Vor allem…

»Frei und gebunden?

flucht

Autor: p. Die meisten Ehemänner stöhnen früher oder später. Leider nicht deshalb, weil sie gerade einen einfühlsamen Blowjob…

Das Männermagazin

Freie Männer kommentieren


Über uns
Impressum
Datenschutz