• 11.04.2024

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Ist der Hund glücklich, dann bin ich es auch

hund

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Mein letzter Campingausflug ging auf einen netten kleinen Campingplatz mit eher gediegener Klientel. Das kommt mir sehr entgegen, weil ich gerne meine Ruhe habe und meine Freizeit genießen will. Ich habe zwar keinen Seeblick, dafür sind die Sanitäranlagen nagelneu und mein Hündchen darf ohne Zwänge frei herumlaufen. Natürlich ohne Leine. Und wenn es meinem Hündchen gut geht, dann geht es mir auch gut.

In meinem letzten Artikel habe ich über ein Liebespärchen berichtet. Kaum hatte ich meinen Falt-Caravan aufgebaut, kam dieses Traumpaar auf dem gleichen Platz an. Welch ein Zufall. Wir lachten und ich fragte gleich nach, ob die Liebe noch immer frisch ist. Beide schauten sich verliebt an und ich fasste mir an meine Birne. Sagenhaft, diese grenzenlose Liebe. Ich gab nochmals meine klugen Ratschläge, denn wenn die neue Flamme zur Ex mutiert, dann wird sie wie die letzte Ex handeln. Das ist für einen gestandenen Mann keine Neuigkeit, aber für einen Liebeskasper durchaus eine Ernüchterung. Mich hat es doch erstaunt, dass der Anwalt dem verliebten Mann geraten hat, alles gegen die Wand zu klatschen. Das kreditfinanzierte Haus ist wohl nach der Scheidung nicht zu halten. Ich fügte noch hinzu, dass er zum Verlieren überhaupt keinen Anwalt braucht. Im Familienrecht ist ein Anwalt für den Mann immer verschwendetes Geld. Er verliert so oder so. Die Anwaltskosten kann man sich wirklich klemmen und das gesparte Geld in die neue Freundin investieren. Eine Knalleridee, wie ich meine.

Weil ich ein netter Zeitgenosse bin und mein Hündchen unheimlich brav ist, lerne ich immer schnell andere Camper kennen. Ein älteres Ehepaar, so um die 70, bestaunte meinen Oldtimer und fragte mich gleich aus. Warum ich keine Frau hätte und den üblichen Kram. Ich erklärte, dass Frauen zu schnell altern, die meiste Zeit nerven, viel Unsinn reden und obendrein viel Geld kosten ohne angemessenen Gegenwert. Der Opa musste sich die Tränchen aus den Augen wischen. Seine Frau wurde ein wenig säuerlich und zählte ihre Vorteile auf. Ich antwortete, dass dies mehrheitlich niedere Hausarbeiten sind, die jede Putzfrau preiswerter erledigen kann. Danach redeten wir nur noch über Autos, bis ihn seine Frau wegzog. Einige Stunden später kam er alleine zu mir zurück und sagte mir, dass meine Einstellung richtig sei. Diese ewige Bevormundung hat er zwar satt, aber er hat sich daran gewöhnt. Ändern kann er nun nichts mehr, doch wenn Opi die Zeit zurückdrehen könnte, dann wäre er ebenso Single.

Ein anderes Camperehepaar beamte mich heran, weil sie meinen Hund näher ansehen wollten. Der Mann sagte mir, dass er gerne wieder einen Boxerhund hätte, aber seine Frau wollte eine Katze, die sie nun haben. Ich lobte ihn für seine weise Entscheidung, auf seine Frau zu hören. Den Stress kann kein Mann auf Dauer ab, wenn es gegen den Willen der Frau geht. Dabei schmunzelte ich und er verstand mich bestens. Wir haben einige Käffchen zusammen geschlürft. Ich merkte, dass er richtig glücklich war, mal ungestört mit einem Mann reden zu können. Eine willkommene Abwechslung zu seiner nörgelnden Alten.

Ich gehe sehr gerne mit offenen Augen herum und beobachte die vielen Pärchen in meinem Alter. Glücklich sehen die Männer nicht aus. Sie sitzen faul auf ihrem Stuhl, lesen meist eine Zeitung und nicken vor sich hin. Frauchen kramt meist im Wohnwagen und redet mit sich selbst oder ihr fallen neue Ideen ein, die ihr Mann sogleich umsetzen muss. Die Geduld dieser Ehemänner ist bemerkenswert.

Dann lernte ich auf dem Campingplatz eine 28jährige Holländerin kennen. Sie hat so einen kleinen Muschilecker, der den Namen Hund eigentlich nicht verdient. Immerhin kam der kleine Rüpel gerne zu mir. Bei einem Mann ist es eben doch schöner. Ich sagte der Holländerin, dass ihr Hund ruhig bei mir neben meiner Hündin im Bett schlafen kann. Dann geht es ihrem Hund richtig gut. Sie meinte, dass sie dann auch in meinem Bett schlafen müsste. Schließlich sei es ihr Hund. Ich überhörte diese unverfrorene Selbsteinladung und wechselte das Thema sogleich in Richtung Vergewaltigung und sexuelle Belästigung. Auch in Holland gibt es mittlerweile das grandiose „Nein heißt Nein“ Gesetz, wie ich erfuhr. Das ist einer der Gründe, warum ich keinen Bock auf eine Frau habe, neben dem Aufwand und den horrenden Kosten. Die Diskussion war ziemlich niedlich. Sie wand ein, dass sie ihr eigenes Geld verdient. Auf Nachfrage verriet sie mir ihren Beruf. Soziologin. Das war köstlich. Ich lachte herzhaft. Für diesen Beruf sollte man sich schämen und nicht stolz darauf sein. Trotzdem haben wir ganz nett geplaudert und sie schien mir durchaus belastbar zu sein. Sie war nicht eingeschnappt und kam öfters zu mir zum Plaudern.

Ich bin die letzten Jahre ein richtiger Campingfan geworden. Die frische Luft, die Abwechslung und die Erholung tun mir gut. So ein kleiner Kurzurlaub lädt den Akku wieder auf. Nebenbei lerne ich jede Menge Leute kennen. Das ist meist witzig. Und die Kosten sind überschaubar. Auf meinem Lieblings-Campinglatz zahle ich von Freitag bis Sonntag 24 Euro. Das ist extrem günstig. Auch die Infrastruktur passt. Wer möchte, der kann dort frühstücken, Brötchen kaufen und einen Imbiss gibt es auch. Ich schleppe aber immer alles mit. Nichts geht über hohe Qualität und da darf die Eisenpfanne auf gar keinen Fall fehlen. Saftige Steaks runden ein Campingwochenende wunderbar ab.

Wen ich nun zum Camping motiviert habe, dem gebe ich gerne noch einige Tipps. Ein Wohnwagen ist besser als ein Zelt. Nichts geht über ein ordentliches Bett. Und wenn es regnet, sitzt man gemütlich im Trockenen und schaut dem Regen zu. Für unter 5.000 Euro gibt es sehr gute Gebrauchte. Ich empfehle die etwas kleineren Wohnwagen, weil die Raumschiffe schwierig zu rangieren sind. Einen Wohnwagen sollte man selbst bewegen können.

Fazit: Ein echter Single braucht nicht viel um glücklich zu sein: Hund, Eisenpfanne und Wohnwagen.

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