Gastautor: Icecube
"Wer die Welt umkrempeln will, braucht erst einmal einen ordentlichen Wäschesack – und einen Roboter, der ihn leert." (Fred, Hausmann aus Leidenschaft)
Prolog: Willkommen in der umgedrehten Welt
Stell dir vor, es ist ein verregneter Dienstag im Juli 2025. Großstadt, 4-Zimmer-Eigentumswohnung, Baujahr 1958, aber mit Glasfaser und Smart-Home-Gedöns. Im Wohnzimmer hängt ein originalgetreues Werbeplakat von 1954: Eine adrette Dame in Petticoat beugt sich tief in einen Backofen, während ihr Gatte im Ohrensessel gemütlich die Zeitung entfaltet.
Schnitt.
Heute sitzt dort sie – die Gattin, Vorstandsvorsitzende eines KI-Start-ups – mit MacBook Pro, AirPods Max und einer unverschämt großen Matcha-Latte, während sie zum 54. Mal heute über dieselben KPIs und Synergien philosophiert. Fred, nennen wir ihn so, lehnt derweil entspannt am Küchentresen, nippt an seinem dritten Espresso und überwacht gelassen drei Dinge gleichzeitig: seine neueste Erfindung, einen Staubsaugroboter namens Sir Dust-a-lot und ein selbstfaltendes Wäschesystem, das gerade die Bettwäsche in Origami-Kunstwerke verwandelt.
Aber da ist ein Haken in diesem scheinbar perfekten Rollentausch. Denn während sie abends ihre verschwitzten, müden Füße aus den hochhackigen Designer-Absatzschuhen schält und erwartet, dass er sie massiert wie ein braver 50er-Jahre-Ehemann, schweift Freds Geist bereits ab zu seinem nächsten Patent. Während sie vom 97. Zoom-Call des Tages erzählt – wieder dieselben Buzzwords, wieder dieselbe Wichtigtuerei – ist er gedanklich schon bei der Optimierung seiner Fußkraul-Maschine 4.0.
Der Tag, den ich dir schildere, beginnt um 05:30 Uhr und endet irgendwann nach Mitternacht. Fred ist entspannter als ein Faultier im Spa, aber das Spannungsfeld zwischen seinen Träumen und ihrer Realität knistert wie ein defektes Kabel.
05:30 Uhr – Die stille Revolution beginnt mit Bohnenkaffee und dem ersten Augenrollen
Fred hat sich den Luxus eines Weckers vor Jahren abgewöhnt. Ein programmierbares LED-Panel simuliert sanft den Sonnenaufgang, während aus versteckten Lautsprechern Vogelgezwitscher in Dolby-Atmos-Qualität dudelt. Neben ihm wälzt sich Madame unruhig im Bett, murmelt im Schlaf etwas von "Quarterly Reports" und "Stakeholder Meetings". Selbst im Traum kann sie nicht abschalten.
Er schlüpft in beheizte Memory-Schaum-Hausschuhe und denkt: "Wenigstens einer von uns hat gelernt, was Entspannung bedeutet." Dann schlurft er gemütlich in die Küche, wo bereits der Timer-gesteuerte Vollautomaten-Espresso auf ihn wartet. Die Bohnen stammen aus einer Sammelbestellung von vier weiteren Vollzeit-Hausvätern – Männer, die verstehen, dass Qualität wichtiger ist als Quartalszahlen.
Während der Siebträger friedlich vor sich hin röchelt, hört er schon das erste dramatische Seufzen aus dem Schlafzimmer. "Schatz, mein Phone! Wo ist mein Phone? Ich hab um sechs ein Call mit Singapur!"
Fred grinst in seinen Espresso.
06:15 Uhr – Die todschicken Checklisten eines Entspannungs-Gurus
Während sie bereits mit Messy-Bun und in Jogginghose vor dem Laptop hockt und hektisch ihre erste Videokonferenz startet ("Sorry guys, technical difficulties"), sortiert Fred entspannt sein selbst programmiertes Kanban-Board auf dem 43-Zoll-E-Ink-Display über der Spüle.
Sein entspannter Tagesplan:
Frühstück (Küchenroboter macht's)
Schulbrote (prep-Station vorbereitet um 4 Uhr nachts)
Wäsche (läuft vollautomatisch)
Staubsaugen (Sir Dust-a-lot übernimmt)
Forschung an Fußkraul-Maschine 4.0 (das Wichtigste!)
Sport (E-Bike-Tour durch die Stadt)
Patentkram (USPTO-Anmeldung heute)
Gaming mit Kumpel Tom (VR-Zombies entspannt wegballern)
Aus dem Homeoffice dringt bereits das erste genervte "Nein, NEIN, so war das nicht geplant!" Ihre Stimme hat diesen besonderen Klang, den sie nur bei wichtigen Calls entwickelt – schrill und gestresst. Fred überlegt kurz, ob er die Schalldämmung zwischen Küche und Büro nochmal verstärken sollte.
07:00 – 08:30 Uhr – Die Pendel-Logistikbrigade vs. Mamis wichtiger Call
Heute ist Mittwoch. Kinder-Karussell-Tag. Fred sammelt entspannt die sechs Blagen von Andi, Jérôme, Sascha und Klaus ein. Fünf Väter, ein alter T5-Bus mit Multimedia-System, entspannte Fahrt zur Schule. Im Gegenzug hat er vier Tage die Woche frei für seine wirklich wichtigen Projekte.
Als er die Kinder zum Bus begleitet, schreit sie durchs offene Fenster: "FRED! Kannst du bitte leiser sein? Ich erkläre gerade einem japanischen Investor die Disruption unserer Blockchain-KI-Lösung!"
Die Kinder kichern. "Papa, warum ist Mama immer so... wichtig?"
Fred grinst: "Sie glaubt, sie rettet die Welt, Kinder. Dabei rettet sie nur Quartalszahlen."
Um 08:29 Uhr rollt der Bus entspannt vor die Schule. Acht Minuten Rückfahrt, und Fred kann sich wieder seinen wirklich wichtigen Sachen widmen – während sie vermutlich gerade ihren zehnten Kaffee in sich reinschüttet und über "Synergy Effects" fabuliert.
09:00 Uhr – Die Roboter-Rhapsodie während sie wichtige Mails beantwortet
Der Laundry-Snake 2.0 surrt leise an der Decke, während Sir Dust-a-lot v7 entspannt durchs Wohnzimmer tuckert. Fred liegt auf dem Sofa und liest ein Fachbuch über "Advanced Automation in Domestic Environments". Pure Entspannung.
Aus ihrem Büro dringt das 47. "Genau, genau, das ist ein Game-Changer!" des Tages. Fred verdreht die Augen. Wenn er einen Euro für jeden "Game-Changer" bekommen würde, könnte er sich ein eigenes Labor kaufen.
"FRED!" schreit sie plötzlich. "Der Staubsauger stört meine Konzentration! Kannst du den nicht leiser machen?"
Fred aktiviert entspannt den "Meeting-Modus" – Sir Dust-a-lot schaltet auf Flüsterbetrieb. Er könnte ihr erklären, dass er das System bereits auf ihre Bedürfnisse optimiert hat, aber sie ist gerade dabei, "revolutionary paradigm shifts" zu diskutieren.
10:30 Uhr – Die Geburtsstunde der Fußkraul-Maschine 4.0 oder: Wenn Automatisierung zur Notwehr wird
Hier wird es interessant. Denn während sie Tag für Tag in ihren Designer-Absatzschuhen herumstolziert und abends erwartet, dass er ihre verschwitzten, müden Füße massiert wie ein braver 50er-Jahre-Ehemann, arbeitet Fred an der ultimativen Lösung: der Fußkraul-Maschine 4.0.
Die Version 3.0 war bereits ein Erfolg – anthropomorph geformte Silikon-Pads mit Drucksensor, eine Schrittmotor-Gondel und eine App namens "FootSpa Pro". Aber Version 4.0 wird revolutionär: Geruchsneutralisierung integriert, automatische Hygiene-Reinigung und ein "Verwöhn-Modus", der ihre ständigen Seufzer über "anstrengende Calls" übertönt.
"Schatz, kommst du mal?" ruft sie vom Büro. "Ich brauch einen Kaffee, und meine Füße tun weh von den Schuhen!"
Fred seufzt entspannt. Noch zwei Wochen, dann ist die 4.0 fertig, und er muss nie wieder ihre verschwitzten Füße anfassen, während sie ihm von ihrem 73. Meeting erzählt.
12:00 Uhr – Lunch wie im Diner vs. Ihr Power-Smoothie-Stress
Während Fred entspannt mit seinen Kumpels über Videokonferenz kocht – heute gibt's selbstgemachte Pasta mit Trüffelöl –, hört er sie nebenan in ihr Headset bellen: "Nein, nein, nein! Die Conversion-Rate muss besser werden! Das ist nicht disruptiv genug!"
Er öffnet den Chat mit den anderen Vätern:
"Bro, 30 Sek. mehr in die Heißluftfritteuse, dann wird der Tempeh croquant!"
"Verwendet ihr schon Bockshornklee? Boostet Testosteron UND schmeckt nach Urlaub!"
"Meine Frau ist in einem 4-Stunden-Marathon-Call – ich kann endlich in Ruhe kochen!"
Aus ihrem Büro: "FRED! Kannst du mir schnell einen grünen Smoothie machen? Mit Spirulina, Chlorella und... ach, du weißt schon!"
Fred grinst und mixt ihr einen Smoothie, während er entspannt seine Pasta genießt. Sie trinkt ihn hastig, ohne zu schauen, während sie gleichzeitig tippt und telefoniert.
"Danke, Schatz, du bist der Beste!" – und schon ist sie wieder in ihrer wichtigen Business-Welt verschwunden.
13:00 Uhr – Quality-Time vs. Ihre Endlos-Videokonferenz
Während sie gerade "Strategic Roadmaps" mit einem Kunden aus Dubai bespricht und dabei so tut, als wäre unverzichtbar, liegt Fred entspannt in der Whirlpool-Badewanne. 38,7 Grad, ätherische Öle, Lofi-Hip-Hop aus den Bluetooth-Lautsprechern.
Durch die Wand hört er ihre gestresste Stimme: "Yes, yes, absolutely! That's exactly the kind of innovative thinking we need to leverage our core competencies!"
Fred taucht den Kopf unter Wasser. Stille. Pure, perfekte Stille.
Als er wieder auftaucht, redet sie immer noch: "... disruptive approach to customer journey optimization..."
Er überlegt kurz, ob er die Badewanne schallisoliert ausbauen sollte.
15:00 Uhr – Entspannte Spritztour vs. Ihr Stress-Shopping
Fred erledigt seine Patent-Anmeldung online (Zeitspar-Faktor 95%), dann macht er sich auf zu seiner entspannten Nachmittags-Tour: 22 km Gravel-Bike durch den Stadtwald, Latte-Macchiato beim hippen Röster, 30 Minuten Bass-Session im Proberaum.
Als er zurückkommt, steht ein Paket vor der Tür. Wieder neue Schuhe für sie. Diesmal "ergonomische Business-Heels mit Komfort-Technologie". Fred schüttelt den Kopf – sie kauft teurere Folter-Schuhe, anstatt einfach bequeme zu tragen.
"SCHATZ!" ruft sie, als er die Tür aufmacht. "Die neuen Schuhe sind da! Können wir heute Abend meine Füße machen? Der Tag war SO anstrengend!"
Fred schaut auf die Schachteln. Sechs Paar neue High-Heels. Er denkt an seine Fußkraul-Maschine 4.0 und lächelt: "Klar, Liebling. Heute zum letzten Mal."
17:00 Uhr – Entspannte Kinder vs. Ihre Meeting-Verlängerung
Die Schulglocke, der T5-Bus, vier entspannte Kinder. Zuhause wartet die Snack-Wall mit Bio-Obst, Hülsenfrüchte-Chips und selbstgemachtem Eis. Gamification funktioniert: zehn Token für Müll rausbringen, fünf für Geschirr, zwanzig für Zimmer aufräumen.
"Papa", flüstert der Zehnjährige, "warum schreit Mama so viel in ihr Telefon?"
"Sie rettet die Welt, mein Sohn. Jeden Tag aufs Neue."
"Aber die Welt sieht immer noch gleich aus."
"Das ist das Geheimnis, Kumpel. Wenn man sie nie rettet, kann man ewig so tun, als wäre man wichtig."
Aus dem Büro: "SORRY, SORRY! Mein Call läuft über! Fred, kannst du die Kinder beschäftigen? Das hier ist WIRKLICH wichtig!"
Fred verdreht entspannt die Augen. Wie jeden Tag.
18:30 Uhr – Candle-Light-Dinner reloaded oder: Wenn Entspannung auf Stress trifft
Sie beendet endlich ihren 97. Call des Tages. Der Tisch ist gedeckt – natürlich vollautomatisch. Delta-Roboter, Rose-Gold-Besteck, LED-Kerzen. Fred hat sogar ihre Lieblings-Playlist aufgelegt.
Sie kommt herein, die Füße bereits aus den Schuhen geschält, seufzt dramatisch: "Oh Gott, was für ein Tag! Du kannst dir nicht vorstellen, wie stressig es ist, ein aufsteigendes Unternehmen zu führen!"
Fred nickt entspannt: "Bestimmt anstrengend. Wie lief dein Tag denn so?"
"Also, ich hatte erst das Meeting mit den Japanern, dann die Singapuraner, dann kam dieser Call aus Dubai, und die Amerikaner wollten auch noch... weißt du, ohne mich würde der ganze Laden zusammenbrechen!"
Fred lächelt und denkt: "Nebenbei eine Kleinigkeit erfunden, Patent angemeldet, Kinder chauffiert, meditiert, Fahrrad gefahren, ein Buch gelesen, die komplette Hausarbeit automatisiert... aber klar, deine Meetings sind selbstverständlich wichtiger."
"Du hörst mir gar nicht zu!" Sie funkelt ihn an.
"Doch, doch. Du hattest Meetings. Wie jeden Tag."
"Das ist mein JOB, Fred! Ich verdiene das Geld!"
Fred nickt entspannt. Er könnte erwähnen, dass seine Patente mehr einbringen als ihr Gehalt, aber das würde die Entspannung stören.
20:00 Uhr – Entspannte Physikstunden vs. Ihre Abend-Emails
Hausaufgabenzeit. Die Jungs brauchen Hilfe in Physik. Fred erklärt Newtons Gesetze mit Mentos-Cola-Raketen im Garten, während er in der Hängematte liegt. Die Kinder lachen, filmen, laden hoch: 7k Views in zwei Stunden.
Sie sitzt derweil im Homeoffice und beantwortet "dringende" E-Mails: "Liebe Kollegen, bezüglich der morgigen Strategiesitzung..."
"FRED!" ruft sie. "Können die Kinder leiser sein? Ich muss noch drei wichtige Mails schreiben!"
"Kinder", flüstert Fred, "Mama arbeitet noch. Die Welt braucht ihre E-Mails."
21:30 Uhr – Das entspannte Männer-Päuschen vs. Ihr Social-Media-Stress
Fünf Väter im Discord "No-Mom-Zone Deluxe". Heutiges Thema: "Essbare Teller aus dem 3D-Drucker – wer braucht noch Geschirr?"
Sie scrollt derweil durch LinkedIn und postet ihr tägliches "Thought Leadership": "Today I had the privilege to disrupt three different markets. Leadership is about vision, and vision is about seeing opportunities where others see problems. #Leadership #Innovation #Disruption"
73 Likes, 12 Kommentare, alle von anderen Wichtigtuern.
Fred und die Jungs entwickeln derweil Pläne für essbare Töpfe und selbstreinigende Küchen.
22:30 Uhr – Der Moment der Wahrheit: Fußmassage-Zeit
"Schatzi?" Sie tappt ins Wohnzimmer, die Füße schon entblößt. "Könntest du...?"
Fred schaut auf ihre müden, verschwitzten Füße. Den ganzen Tag in Designer-Folter-Schuhen, nur um in Zoom-Calls wichtig auszusehen. Ihre Zehen sind rot, die Haut aufgeweicht vom Schweiß.
"Klar", sagt er entspannt und aktiviert die Fußkraul-Maschine 3.0. "Leg dich hin, Schatz."
Sie seufzt erleichtert, als die Silikon-Pads ihre Arbeit aufnehmen: "Oh Gott, das ist so entspannend! Du bist der beste Ehemann der Welt!"
Fred lächelt und denkt: "Noch zwei Wochen, dann mache ich nur noch den Schalter an."
"Weißt du", murmelt sie entspannt, "manchmal denke ich, du hast das entspanntere Leben. Aber dann fällt mir ein, wie wichtig meine Arbeit ist. Ohne Menschen wie mich würde die Wirtschaft zusammenbrechen!"
"Bestimmt", sagt Fred und feilt gedanklich an Patent Nummer 23.
23:00 – 00:30 Uhr – Epilog: Wenn Entspannung auf Realität trifft
Sie schläft, die Fußkraul-Maschine schnurrt leise vor sich hin. Fred sitzt im Kellerstudio, lackiert seine Warhammer-Figuren und denkt über den Tag nach.
Morgen wird sie wieder um 6 Uhr ihren ersten Call haben. Wieder wird sie sich in unbequeme Schuhe zwängen, wieder wird sie stundenlang über Synergien und Paradigmenwechsel reden, wieder wird sie abends ihre müden Füße von ihm massieren lassen wollen.
Aber das ist okay. Sie hat sich dieses Leben ausgesucht. Sie scheint damit glücklich zu sein – auf ihre gestresste, wichtigtuerische Art. Sie glaubt wirklich, dass ihre endlosen Meetings die Welt verändern, dass ihre Quartalszahlen Bedeutung haben, dass ihre LinkedIn-Posts inspirierend sind.
Fred hingegen hat verstanden, was wirklich zählt: Entspannung, Kreativität, Zeit mit den Kindern, echte Probleme lösen. Während sie morgen wieder über "disruptive Innovationen" palavert, arbeitet er an seiner 24. Patent-Anmeldung: einer vollautomatischen Haushalts-KI, die Kochen, Putzen und Kinderbetreuung übernimmt.
Er grinst in sein Bier. In zwei Jahren wird er das System verkaufen, mit den Kindern um die Welt reisen und sie kann so viele Meetings abhalten, wie sie möchte.
Um 00:27 Uhr wirft er einen letzten Blick aufs Kanban-Board: Alle Tasks grün. IFI-Durchschnitt 0,08. Entspannungs-Level: Maximum erreicht.
Zufrieden klappt er den Laptop zu.
"Frei ist nicht der, der nichts tut, sondern der, der entscheiden kann, wann er es tut – und dabei entspannt bleibt, egal wie gestresst seine Frau ist."
– Fred, kurz vorm Einschlafen
Nachwort: Der entspannte Genius und seine gestresste Königin
Freds Alltag zeigt das perfekte Spannungsfeld zwischen alter und neuer Rollenverteilung. Während sie sich in das Hamsterrad der Geschäftswelt stürzt – endlose Meetings, wichtige Calls, disruptive Innovationen, die nichts disrupted außer ihrer Entspannung –, hat er das System gehackt.
Er automatisiert weg, was automatisierbar ist. Er entspannt sich, wo sie sich stresst. Er löst echte Probleme, während sie über imaginäre Probleme palavert. Und das Schönste: Sie merkt es nicht mal.
Abends, wenn sie ihre verschwitzten Füße aus den Designer-Folterinstrumenten schält und erwartet, dass er sie wie ein braver 50er-Jahre-Ehemann massiert, aktiviert er entspannt seine Maschine und denkt an Patent Nummer 25.
Sie redet von Disruption – er disrupted ihr Leben, ohne dass sie es bemerkt.
Sie glaubt, sie sei die wichtige, erfolgreiche Partnerin – er ist der entspannte Genius, der nebenbei die Welt verändert.
Und das Beste: Sie ist glücklich mit ihrem gestressten, wichtigen Leben. Während er glücklich ist mit seinem entspannten, kreativen Leben.
So funktioniert die moderne Ehe: Jeder bekommt, was er will. Sie ihren Stress, er seine Entspannung. Sie ihre Meetings, er seine Patente. Sie ihre Absatzschuhe, er seine automatischen Fußmassagegeräte.
Die Oma von nebenan würde vermutlich den Kopf schütteln. Aber die Oma kannte keine Fußkraul-Maschinen und keine entspannten Genies, die das System von innen heraus revolutionieren.
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