• 17.11.2024

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Ich bin geschieden

gericht

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Letzten Freitag, nach meinem kleinen Nachmittagsschlaf schlenderte ich zum Briefkasten und fand darin einen der berühmten gelben Briefe, dieses Mal vom Amtsgericht München. Na, dachte ich mir, welche Feministin will mich denn nun wieder verklagen? Ich machte es mir auf meinem schönen Sessel bequem, Marke Toulouse, Design aus den 30er Jahren, und öffnete den gelben Brief. Oha, dachte ich mir. Das ist ja mein Scheidungsurteil aus Bregenz/ Österreich und auf den ersten Blick, sah es wie eine glatte Niederlage aus, weil auf den ersten fünf von sechs Seiten nur die Forderungen meiner lieben Fastnichtmehrehefrau zusammengefasst waren. Erst im letzten Absatz auf der letzten Seite stand es. Die Klage wird abgewiesen. Das ist ein glatter und 100%iger Sieg für mich. Noch ist jedoch kein Jubel angebracht, weil die Gegenseite immer noch Berufung einlegen kann. Richtig glücklich bin ich auch nicht mit dem Urteil, weil damit mein Image als Unterhaltsmaximierer angekratzt sein dürfte. Meine Unterhaltsschulden steigen nun doch nicht so rasant wie von mir angekündigt.

Unabhängig von einem möglichen Berufungsverfahren ist dieses Urteil dennoch sehr interessant und sogar erstaunlich. Ein bekennender Unterhaltspreller, dem es sichtlich gut geht, gewinnt zwei Gerichtsprozesse. Erstens: Die Schuldfrage hat das Bregenzer Bezirksgericht klar beantwortet. Meine Ehefrau ist die Alleinschuldige der Trennung. Zweitens: Kein Unterhaltsanspruch. Das hat gesessen.

Ich habe zwei Gerichtsprozesse gegen eine Frau gewonnen. Ist das überhaupt möglich? Wie habe ich das gemacht?

Meine Taktik ist kein Geheimnis und simpel zugleich. Natürlich bereitete ich mich akribisch vor, las Gerichtsurteile und Gesetzestexte. Das mache ich schon aus reiner Neugierde und sehe es als persönliche Fortbildungsmaßnahme an. Lesen, verarbeiten, begreifen, anwenden und argumentieren. Das klingt einfach und kann es auch sein. Autodidaktisch angeeignetes Wissen bleibt ewig im Kopf und ist stets abrufbar. Das sorgt für die entsprechende Lockerheit vor Gericht. Nun ist ein Scheidungsverfahren für mich eh nicht aufregend, weil ich weder Geld noch Sachwerte besitze. Also gibt es von mir nichts und das sage ich auch, gerne mehrfach. Damit sind Sieg oder Niederlage völlig irrelevant. Trotzdem nehme ich meinen juristischen Gegner sehr ernst und beschäftige mich intensiv mit ihm. Kämpfen ist meine Haupttugend.

Der gegnerische Anwalt ritt immer wie sichere Sieger in den Gerichtssaal ein. Das zeigte er stets unverhohlen, er argumentierte so und machte dadurch Fehler auf Fehler, wie ein Schulbub der verzweifelt den Clip vom BH sucht, den er öffnen will. Als juristischer Beistand der Klägerin, meiner Ehefrau, sollte er doch genau wissen, welche Argumente Beweise benötigen und welche nicht. Im Gedanken des Sieges hat er diese Grundsätze missachtet und war sich sicher, dass er leichtes Spiel mit mir haben würde. Der gegnerische Anwalt ist mehrfach schnurgeradeaus und ohne Verstand in mein gut sichtbares Messer gerannt. Selbst blutüberströmt grinste er noch wie ein Sieger. Das war bemerkenswert.

Ich habe meine Ehefrau nicht beleidigt und keine Vorwürfe gegen sie erhoben. Meine Ehe habe ich als gut empfunden und gab das auch zu Protokoll. Auf die Frage der Richterin, welche Vorwürfe ich hätte, war meine Antwort kurz und knapp: „Keine.“ Und damit war für mich die Schmuddelkampagne auch schon beendet, aber nicht für den Bregenzer Anwalt.

Er steigerte sich ohne Grund in endlose Vorwürfe gegen mich hinein, dass es in der Tat eine lustige Veranstaltung wurde. Die ersten Monate habe ich mich im Männermagazin bewusst zurück gehalten und nichts berichtet. Meine gesetzte Grenze hat er eingerissen. Es ist absurd, wenn ich meine Ehefrau als Sexsklavin gehalten haben und gleichzeitig homosexuell sein soll. Und das im selben Schriftsatz. Das sind Geschichten, die es normalerweise nicht gibt. Es ist völlig klar, dass ich darüber berichten muss. Da gibt es kein Halten.

Und es wurde noch skurriler. Nachdem die erste Richterin mit anderen wichtigen Aufgaben betraut wurde, kam eine besonders hübsche Juristin und Familienrichterin. Ich muss zugeben, dass sie mich mit ihrer Art angesprochen hat. Es gab nur noch eine Verhandlung und die diente aus meiner Sicht nur dazu, dass sich die attraktive Richterin ein persönliches Bild machen konnte. Und hier holte der Anwalt zu seinem härtesten Selbstvernichtungsschlag aus. Er übergab der Richterin jede Menge Artikel aus dem Männermagazin und WikiMANNia. Obendrein musste sie sich die RTL-Doku über den dreistesten Unterhaltspreller Deutschlands anschauen. Hauptdarsteller: Ich. Das war für die Richterin einfach zu viel des Guten. Ich war fassungslos, mit welcher Inbrunst sich dieser Anwalt selbst demontierte. Ohne mein Zutun. Das war einmalig.

Die klare Niederlage meiner Ehefrau hat hauptsächlich ihr Anwalt verursacht. In den ersten beiden Verhandlungsterminen vor 3 Jahren habe ich jeweils einen für alle akzeptablen Kompromiss vorgeschlagen, den sogar die Richterin befürwortet hatte. Ich habe damals betont, dass ich danach auf ein Urteil bestehen werde. Es werde keine Kompromisse mehr geben. Der Anwalt hat es später dennoch viele Male verzweifelt versucht, aber er biss bei mir auf Granit. Er hat mich als Gegner nicht respektiert und bekam nun bei jeder Verhandlung seine Quittung.

Für mich ist ein Sieg vor Gericht ganz nett, aber letztlich egal. Es hat für mich keine Bedeutung. Eine Niederlage wäre auch in Ordnung gewesen. Kleinere Siege helfen mir vielleicht meine Traumatisierung besser zu verarbeiten.

Der wirkliche Verlierer war der Anwalt. Die lustige Scheidungsklage ist dokumentiert, er selbst ist in WikiMANNia verewigt und seine Anwaltskollegen in Bregenz lachen über ihn. Immerhin ist er über einen kleinen Unterhaltspreller gestolpert und hat sich zum Gespött der edlen Bregenzer Juristenkreise gemacht. Zudem wird seine Geldbörse nicht mehr so prall gefüllt. Welche scheidungswillige Ehefrau nimmt schon einen selbstverliebten Loser als Anwalt? Die geht eben woanders hin. Hohn und Spott machen sich breit. Diese Schmach wird er noch viele Jahre begleiten. Die hübsche Richterin wird sich gerne an die Verhandlung mit mir erinnern. Wir hatten gemeinsam viel Spaß, während der Anwalt seinen Pimmel nicht hart bekam. Der arme Kerl. Er hat mein Mitleid.

Und wenn ich mir den Verlauf meiner Scheidung Revue passieren lasse, so fände ich ein Berufungsverfahren ganz witzig. Das würde mir noch viele Artikel über diesen nun gebrochenen Anwalt sichern. Sein Papi, ebenso ein bekannter Bregenzer Anwalt, dürfte stocksauer sein. Und sie hätten es wissen müssen. Meine juristischen Gegner ziehe ich immer durch die mediale Arena und belustige mich ausgiebig über sie. Ich vergesse nichts und niemanden. Der Anwalt steht auf meiner Liste und das für immer.

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