Magie der Technik
» Artikel vom
Gastautor: ibamvidivici
Es gibt ein Paralleluniversum zu unserem. In diesem lief die Geschichte der Menschheit genau wie unsere ab außer, dass Nicolaus August Otto und Rudolf Diesel nie geboren wurden. Es gab daher nie diese kleinen Verbrennungsmotoren. Alle mit fossiler Energie betriebenen Motoren hatten die Größe einer Dampfmaschine.
Irgendwann um 1885 tat sich dann Carl Benz mit seiner Idee des Individualverkehrs mit Werner von Siemens zusammen und baute das erste Elektroauto. Bertha Benz Testfahrt verlief etwas anders, weil die Batterietechnik damals noch nicht so weit war. Weshalb sie nur um das örtliche Kohlekraftwerk fuhr um nach jeder Runde nachladen zu können. Mit dem damaligen Kohlestrom natürlich. Ansonsten verlief die Geschichte ganz genauso wie unsere.
Der Zweite Weltkrieg verlief in den Details etwas anders. Elektro-U-Boote konnten wegen ihrer Reichweite nur den Hafen verteidigen. Die Luftschlacht um England fand mit Segelfliegern statt und an der Ostfront wurde im Winter nicht gekämpft, weil der geringe Batteriestrom für die Fahrt zur Front benötigt wurde und nicht für das Heizen des Panzerinnenraumes. Die Anzahl der Pferde war stattdessen entscheidender Faktor in diesem Krieg.
Dennoch, die Welt war glücklich damit, dass es ausschließlich emissionsfreie Elektroautos gab. Und die Geschichte nahm ihren gleichen Lauf wie bei uns. Lastwagenfahrer hatten viel mehr Ruhezeiten durch ständiges Nachladen, Interkontinentalreisen finden hauptsächlich mit Dampfschiffen statt.
Dann kam Covid und ein kleiner deutscher Ingenieur hatte in den vielen langweiligen Tagen zu Hause eingesperrt die zündende Idee. Anstatt wie in einer Dampfmaschine mit Brennstoff Wasser zu kochen, welches durch die Ausdehnung einen Kolben bewegt und damit ein Rad antreibt, könnte man doch direkt den Brennstoff erhitzen, der dann den Kolben antreibt. Der Brennstoff wiederum erhitzt sich selbst durch Selbstverbrennung, genial!
Er nutzte die Lockdown-Stille, um seine Idee in die Tat umzusetzen. Weil Wasser nicht brennbar war und Kohle aus dem Brennraum nicht selbst wieder hinausmarschierte, nutzte Hans Meier einfach das massenhaft vorhandene Abfallprodukt Erdöl, das von der Arktis bis zum Äquator auch noch weltweit überall recht günstig verfügbar war. Der Verbrennungsmotor war 2021 schließlich geboren!
Es entfielen Wasserkessel und Dampf, wodurch dieser neue Motor auf Abmaße kleiner 1 × 1 Meter kam. 2022 war seine Erfindung marktreif, 2023 war sie so weit weiterentwickelt, dass dieser neue Motor massenhaft hergestellt werden konnte und damit bezahlbar für jedermann wurde. Genau genommen war er sogar billiger als die Batterien für die Elektroautos, die jedes Jahrzehnt neu angeschafft werden mussten.
Denn natürlich war sofort die Idee da diesen Motor in den zahlreichen Elektroautos einzusetzen, die jedermann hatte und überall herumfuhren. Und schon 2024 landeten die ersten Verbrennerautos in den Verkaufsräumen der Autohändler.
Das war ein Fortschritt!
Mit der neuen Verbrennertechnologie waren die Autos plötzlich nur noch halb so schwer, Kleintransporter konnten damit doppelt so viel Zuladung aufnehmen und ihre Zahl im Straßenverkehr dadurch halbiert werden. Abnutzung von Straßen und Reifen verringerte sich. Statt stundenlangen Ladezeiten waren diese neuen Autos in weniger als 1 Minute wieder vollständig nachgefüllt und boten dennoch ein 3- bis 4-faches an Reichweite, egal bei welchen Temperaturen oder Wetterverhältnissen!
Für die Planung einer längeren Fahrt war es nun egal, ob es Winter oder Sommer, regnerisch, kalt oder warm war. Keine Vorkonditionierung musste mehr eingeplant und am Abend vorher extra in der App eingestellt werden! Eigentlich musste man gar nichts mehr planen oder vorbereiten, einfach losfahren! Ja wirklich, es klingt unglaublich, aber man konnte ab sofort einfach vom Start zum Ziel fahren und zwischendurch halten, wo immer man wollte, weil man nicht mehr auf freie Ladesäulen angewiesen war. Durch den Wegfall der großen Batterie gab es zudem inzwischen viel mehr Platz im Innenraum und Kofferraum.
Reisen wurde bequemer und Langstreckenreisen überhaupt erst stressfrei möglich. Die Leute fingen an nicht nur ganz Deutschland zu erkunden, auch das Ausland konnte jetzt einfach bereist werden. Durch den neuen Reichweitenzuwachs konnte man endlich auch problemlos mit einem Wohnwagen bis Italien oder Kroatien gelangen! Jedem wurde es möglich frei durch das Land, ja sogar durch den ganzen Kontinent zu fahren, nach seinen eigenen Zeitplan, ohne freie Zeitslots an Ladesäulen erwischen zu müssen oder seine Route entlang der Ladesäuleninfrastruktur zurückzulegen. Einfach losfahren, wohin man wollte! Ganze Staaten ließen sich ohne Ladestopp durchqueren.
Nicht umsonst bejubelten manche Journalisten diese neue Verbrennertechnologie schon als göttliche Magie. Im Gegensatz zu einigen Erfindungen der letzten Jahre, die eher als dystopischer Überwachungsalptraum zu bezeichnen sind, schafften diese Verbrennerautos tatsächliche Freiheit, Unabhängigkeit und das Gefühl der Selbstbestimmung. Endlich echte Autonomie! Distanzen, die man vorher in 400-km-Etappen aufteilen musste wurden kleiner, weil man einfach bis ans Ziel kam. Selbst mit einem billigen schnörkellosen Japaner.
Und dazu gab es noch einen riesigen Sicherheitsgewinn. Statt wie bisher bei den Batterien, wo der elektrische Zündfunke und der brennbare Elektrolyt eng beieinander lagen und damit leichter in Brand geraten konnten, ließ sich mit dieser neuen Motortechnologie das brennbare Erdöl in einem Tank unterbringen und damit der Zündfunke und der Tank weit auseinander anordnen. Eine Trennung, die spontane Autobrände komplett verhinderte und die Brandgefahr auf Unfälle beschränkte.
Der Aufwand zur Herstellung dieses Motors – und damit die dadurch verursachte Umweltverschmutzung – war marginal im Vergleich zur Herstellung der Batterien für Elektroautos. Der Raubbau in den weltgrößten Minen konnte beendet werden und der Natur zur Rückeroberung überlassen werden. Die zahlreichen Abfall-Seen voll mit dauerhaft verseuchtem Wasser, welche durch die Batterieproduktion bisher entstanden waren und inzwischen weltweit das Trinkwasser gefährdeten, mussten nicht mehr erweitert oder vermehrt werden.
Hinzu kommt, dass dieser neue Motor aus einfach verfügbaren Materialien hergestellt werden konnte und die Hersteller damit nicht mehr auf seltene Erden, für die wenige Länder das Monopol haben, angewiesen waren. Überhaupt konnte der Materialeinsatz in den neuen Verbrennerautos nahezu halbiert werden, wie man am Leergewicht auch sofort feststellen kann.
Verarmte Rentner, aber auch Jugendliche und junge Familien, die nicht über viel Einkommen verfügten, konnten sich nun Dank der billigeren Verbrennertechnologie ein Auto leisten. Im Winter steht jetzt genügend Abwärme während der Fahrt zur Verfügung um nicht mehr im Kalten sitzen zu müssen. Handy, Kühlbox oder andere Zusatzverbraucher sind kein Problem, die Reichweite wird dadurch nur so minimal verringert, dass man es nicht mal bemerkt.
Und weil die große Batterie wegfiel, waren mit dem genialen Verbrennermotor jetzt auch Kleinwagen unter 4,5 Meter möglich. In den Städten wurde dadurch etwas Raum frei, da vor den Wohnkasernen kürzere Parkplätze ausreichten.
Den Vorteil für den gewerblichen Bereich, Reisebusse und LKW, Traktoren und Baumaschinen, durch diese neue Verbrennertechnologie sei hier nicht extra erwähnt.
Eine fabelhafte genial einfache neue Technologie, diese Verbrennerautos!
Diskutiere über diesen Artikel und teile Deine Erfahrungen mit anderen Lesern!
Beachte bitte die Kommentarregeln!
Wenn Du selbst spannende Themen oder interessante Erfahrungen hast, dann schreib doch einen Gastartikel darüber, natürlich völlig anonym. Unser Gastartikelportal mit weiteren Informationen findest Du hier.
Hast Du auf dieser Seite einen Fehler entdeckt? Auf unserer Fehlerhinweisseite kannst Du uns darauf aufmerksam machen und eine Korrektur vorschlagen.