• 15.03.2024

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Ich bin ein Vorbild

mann

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Nein, ich bin kein Spinner, wenn ich den Lesern des Männermagazins wie im vorletzten Artikel den Monat November als den perfekten Zeitpunkt empfehle, um seine Freundin oder Ehefrau vor die Tür zu setzen. Ich kam bereits in den Genuss der vorweihnachtlichen Trennung. Das war im Jahr 2011, aber mit dem kleinen Unterschied, dass meine allerliebste Ehefrau mich verlassen hat. Sie hat das so entschieden und ich habe ihrem Wunsch entsprechend entschlossen gehandelt. Sehr gerne erinnere ich mich an diesen besonderen Tag.

Meine dritte und wahrscheinlich letzte Ehefrau ist eine Filipina. Ich will nicht näher auf ihre erstklassigen Qualitäten eingehen, aber die Trennung kündigte sich an. Meine Liebste arbeitete, wenn überhaupt, halbtags und hatte somit ausreichend Zeit, sich um die wichtigen Dinge des Lebens zu kümmern. Den Haushalt und die Verköstigung beispielsweise. Doch meine kluge Ehefrau kam eines Tages auf die glorreiche Idee, dass ich mein Frühstück doch selbst machen könnte. Ich sei derjenige, der aufstehen muss, um zur Arbeit zu gehen und sie müsse das eben nicht. Da macht es wenig Sinn, dass sie extra wegen mir so früh aufsteht, nur um mir das Frühstück zu machen. Sie mochte diesen Zwang nicht und es wäre mehr als fair, wenn ich mir die Eier mit Speck selbst braten würde. Ich fand ihre Idee hervorragend und lobte meine Liebste dafür. Und ich vergrößerte ihre Freizeit zusätzlich, indem ich festlegte, dass sie mir überhaupt kein Essen mehr zubereiten muss. Kein Frühstück, kein Abendbrot und auch keine Mahlzeiten am Wochenende. Sie schaute mich überrascht und ungläubig an, wie ein Hündchen, das nicht kapiert, was gerade abgeht. Ich erklärte ihr nochmal sehr langsam und ausführlich, dass sie vom Kochen für mich lebenslänglich befreit ist. Nach meinem Monolog küsste ich meine Ehefrau auf die Stirn und sagte, dass ich sie liebe.

Am nächsten Morgen klingelte mein Wecker wie üblich. Ich stand auf und ging unter die Dusche. Und als ich herauskam, sah ich meine Ehefrau das Frühstück zubereiten. Ich zog mich an und ging wortlos durch die Wohnungstür zur Arbeit. Sie rief mir noch hinterher, was denn mit dem Frühstück sei und ich sagte nur, dass sie sich an die gestrige Vereinbarung halten soll. Als ich abends nach Hause kam, zauberte das Mäuschen mein Lieblingsessen auf den Tisch. Ich war erstaunt und sagte ihr, dass ich schon gegessen habe und sie sich doch bitte an den guten gemeinsamen Deal halten soll. Ich rührte das Essen nicht an. Meine liebste Ehefrau war sichtlich sauer. Ich habe das nicht so richtig verstanden, aber ein Mann muss auch nicht alles verstehen. Solche Geschichten kann ich ewig praktizieren und nach wenigen Tagen stellte meine Maus alle Kochaktivitäten ein.

Es dauerte nicht lange und ihr nächster Wunsch lag auf dem Tisch. Das Putzen. Wieso sie alles putzen müsse und so weiter. Ich erklärte ihr ruhig, dass es hauptsächlich ihr Dreck sei, denn schließlich sei sie deutlich länger zu Hause als ich. Aber generell müsse sie natürlich nicht putzen. Sie kann tun und lassen was sie möchte. Schließlich leben wir in einer Demokratie. In den nächsten Tagen ließ die Sauberkeit der Wohnung tatsächlich zu wünschen übrig. Die Wohnung war nun nicht mehr sauber, sondern schmuddelig.

Einige Tage später an einem Sonntag, ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, sagte sie mir, dass sie mich nicht mehr liebt. Das habe ich schweigend zur Kenntnis genommen und nicht weiter darauf reagiert. Meine Liebste hakte nach und sagte nochmal, dass sie mich nicht mehr liebt und mich verlassen wird. Ich fragte nach, ob sie sich ganz sicher sei und ob ihre Entscheidung unumstößlich ist? Ja, so versicherte es mir meine Ehefrau. Ich sagte ihr, dass ich ihren Wunsch nach Freiheit respektiere. Schließlich hört jede tolle Liebe eines Tages auf. Meine Reaktion war souverän.

Natürlich beobachtete ich meine Ehefrau nun ziemlich genau. Die Wohnung verdreckte endgültig. Drei Tage nachdem meine Liebste mir das Ende ihrer großartigen Liebe erklärte, übergab ich ihr ein Flugticket auf die Philippinen. Schließlich ist das ihr geliebtes Heimatland. Der Flug ging am Freitag, am 11.11.2011, ein tolles symbolträchtiges Datum, an das sich selbst ein minderbemittelter Mann immer erinnert. Zwischen ihrer Erklärung, dass unsere Beziehung beendet sei und ihrem Abflug lagen nur fünf Tage. Hocheffizient, wie ich meine. Meine Dame machte ganz große Augen und fragte mich vorsichtig, was denn passieren würde, wenn sie nicht fliegt. Ich sagte, dass ich dann die Polizei holen würde und sie dann entweder in ein Frauenhaus oder in Abschiebehaft kommt. Schließlich sei sie ja nur geduldet zum Verbleib beim Ehemann. Das war natürlich ein Bluff, aber sie wusste das nicht.

Und so kam der Freitag, der Moment für ihren Check out. Ich packte mein Mäuschen mit ihrem Plunder ins Auto und fuhr sie zum Flughafen. Ganz ohne Probleme. Sie stieg ins Flugzeug und weg war sie.

Einige Monate später flog das Mäuschen, wohl nach intensiver anwaltlicher Beratung, wieder zurück und fand an meinem Wohnort bei einer ihrer Freundinnen Unterschlupf. Ich habe daraufhin beschlossen zurück nach Deutschland zu ziehen. Mir war klar, dass die österreichischen Scheidungsgesetze noch übler sind und von dort aus habe ich eh alles besser im Griff. Zudem konnte meine Nochehefrau mir nicht folgen, da sie nur einen österreichischen Aufenthaltstitel hatte. Die nachfolgende Scheidung habe ich in einem anderen Artikel umfassend beschrieben. Das war meine bisher schönste Scheidung, ein Meisterstück.

Als Mann hat man die recht einfache Möglichkeit, seine Liebste mit einer Zermürbungstaktik zu entsorgen. Man muss nur die Wünsche seiner Liebsten erfüllen und dabei immer noch eine Schippe drauflegen. In meinem Fall habe ich natürlich auch das Wirtschaftsgeld gekürzt, denn meine Ehefrau musste nur noch für sich selbst Lebensmittel einkaufen. All das sind kleine Puzzlebausteine, die mit aller Konsequenz durchgezogen werden müssen, um sich zum erfolgreichen Ganzen zu fügen. Natürlich lag in der Wohnung nie ein Schnipsel Papier von mir. Das habe ich immer schon so gehandhabt. Auch lief die Wohnung nur auf meinen Namen. So hatte ich alles im Griff und war meiner fantastischen Ehefrau immer einen Schritt voraus. Mich konnte nichts überraschen. Nach meiner ersten Ehe habe ich begriffen, dass man einer Frau nicht trauen darf, weil Frauen aus Rache und Habgier alle Register ziehen. Dann schlagen sie wild um sich und verbreiten Unruhe im beruflichen und privaten Umfeld. Auch wenn keine unmittelbare Gefahr droht ist es immer besser, wenn eine Frau von nichts etwas weiß.

Der November ist der perfekte Monat, um seine Alte zu entsorgen. Ich habe es gemacht und ich bin seitdem glücklich und zufrieden. Ich habe danach keine Frau mehr in meine Wohnung einziehen lassen. Zwar hatte ich noch einige Bettgeschichten, aber seit 2015 hatte ich keine Freundin mehr. Ich habe jeglichen weiblichen Ballast entsorgt. Weg damit. Und meine Entscheidungen waren auch im Nachhinein betrachtet allesamt richtig und gut.

Meine letzte Ehe war für mich rundherum traumhaft. Die unzähligen Tage vor dem Familiengericht waren dermaßen köstlich, dass ich meine dritte Ehe keinesfalls als Fehler bezeichnen würde. Das war ganz großes Kino und ich bin allen Beteiligten sehr dankbar dafür.

Heute lebe ich mit meiner Hündin ein tolles Leben in geregelter Armut. Mein Gehalt liegt deutlich unter netto 800 Euro, was mich zu einem wirklich armen Würstchen macht. Und meine Exfrauen sind sehr glücklich, dass es mir so schlecht und dreckig geht. Bei diesen Sätzen muss ich immer schmunzeln. Mir gehen solche kleinen Lügen ganz locker über die Lippen.

Im Übrigen war meine Scheidung komplett kostenlos. Der gegnerische Anwalt schrieb nicht mal eine Rechnung und niemand machte sich die Mühe, mir den Gerichtsvollzieher auf den Hals zu hetzen. Selbst das Gericht hat nach vier Mahnungen seine Inkassoaktivitäten eingestellt. Eigentlich habe ich mich geärgert, dass der Gerichtsvollzieher nicht kam. Ich war und bin bis heute perfekt auf ihn vorbereitet. Was aber bleibt, das sind die tollen Erinnerungen an diese schöne Zeit.

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