• 28.09.2024

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Die wirtschaftlichen Probleme der Prostituierten

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Deutschland ist in Europa der Sexmarkt Nr. 1, gefolgt von der Schweiz. In beiden Ländern wird zumindest in Sachen Prostitution Freiheit und Demokratie groß geschrieben. Jede Frau, jeder Mann, aber auch Personen mit beiden oder keinen Geschlechtsorganen dürfen sexuelle Dienstleistungen zu einem mündlich vereinbarten Preis an andere Menschen verkaufen. Es geht dabei um den Verkauf von purem Sex in verschiedenen Praktiken, aber auch um Zuneigung und die Illusion von Liebe.

Durch die EU-Erweiterung kamen und kommen jede Menge Frauen, insbesondere aus Rumänien, nach Deutschland, um ihren Körper hier gewinnbringend an sexbedürftige Freier zu verkaufen. Noch vor wenigen Jahren boomte dieses Geschäft, doch nun ist die Krise in der Prostitution angekommen. Die Anzahl der Freier ist stark rückläufig, während die Anzahl der sich prostituierenden Frauen stetig zunimmt. Angebot und Nachfrage sind völlig aus dem Ruder gelaufen und das macht sowohl den Prostituierten als auch den Freiern Probleme.

Die Geschichte der Prostitution ist lang, sie soll das älteste Gewerbe der Welt sein. Das mag sein, aber Prostitution heisst eben nicht nur Ficken gegen Geld. Und genau da liegt heute das Problem. Die ursprüngliche Nutte war nicht nur ein Gegenstand zum Vögeln. Diese Frauen verkauften Zuneigung, Verständnis und ein Gefühl von Zärtlichkeit. Vielen Männern geht es nicht nur um den Geschlechtsakt an sich, sondern auch um das Austauschen von Gefühlen. Freilich ist die Zuneigung durch Prostituierte gespielt, weil sie dafür Geld erhalten, aber das ist den Freiern bewusst. Sie kauften dieses Dienstleistungspaket ein und erfreuten sich sowohl an der physischen Entspannung, wie auch an dem Gefühl, begehrenswert zu sein. Eine professionelle Prostituierte ist nebenbei meist eine erfahrene Ratgeberin und Psychologin.

Die Schnellficker gab es schon immer. Diese Männer suchen den schnellen und günstigen Stich, den es auf dem Strassenstrich für recht schmales Geld gibt. Auch hier gab es einen sozialen Kontakt. Nach dem kurzen Fick wurde ein wenig geplaudert oder zusammen eine Zigarette geraucht.

Nun haben sich die Zeiten durch die Osterweiterung drastisch geändert. Die Freier, die Zuneigung suchen, gingen vorzugsweise in FKK-Saunaclubs oder zu Callgirls bzw. Hobbynutten, die sich etwas Geld dazu verdienen. Doch auch dieser Markt funktioniert heute nicht mehr, weil er mittlerweile fast komplett in osteuropäischer Hand ist. Der Freier kann sich nicht austauschen, weil die Sprachkenntnisse der Nutte nicht ausreichend sind. Kulturelle Unterschiede kommen hinzu, so dass keine Kommunikation stattfinden kann. Der Freier kann nur ficken, obwohl er gerade in hochpreisigen Saunaclubs neben der Entspannung auch das kurzweilige gute Gespräch sucht. Freier geben gerne etwas mehr Geld aus, sofern die Qualität stimmt.

Der klassische Freier ist heute enttäuscht. Sein Lieblingssaunaclub könnte nun Karpartentreff oder Puff Bukarest heißen und er muss sich über Stunden rumänische Musik reinziehen, damit die Nutten aus dem Ostblock glücklich sind. Dass die Freier dadurch immer weniger werden, versteht sich fast von selbst. Weniger Freier bedeutet weniger Umsatz für die Ostblockdamen und dann kommt selbst die dümmste Karpatenbäuerin auf die Idee, die Preise anzuheben. Das sagen sie nicht vorher, sondern erst nach dem kurzen Akt des Fickens. Viele Freier zahlen nach dieser kleinen Erpressung und beschweren sich nicht. Eine Beschwerde ist ohnehin sinnlos, denn Prostituierte legen ihre Preise selbst fest und der Bordellbesitzer darf sich von Rechtswegen nicht einmischen. Der Freier zahlt und kommt nicht mehr wieder. Und das Wichtigste für den Freier bleibt auf der Strecke. Er konnte zwar ficken, aber Zuneigung und die Illusion von Liebe bleiben auf der Strecke. Der Freier mag zwar physisch befriedigt sein, aber er hat kein schönes Liebeserlebnis gehabt. Abspritzen kann er auch zu Hause bei einem Porno und hat damit die gleiche Leere. Dazu braucht er keine rumänische Nutte.

Und so schwindet die Anzahl der Freier. Selbst ausgezeichnete Clubs werden immer leerer, weil Freier keine Ansprache erhalten. Überall Rumäninnen und Bulgarinnen. Gerade deutsche Prostituierte wurden verdrängt. Früher von Russinnen und Tschechenbräuten, heute kommen die Frauen vorwiegend aus Rumänien.

Selbst auf dem Strassenstrich stellt sich gähnende Leere ein. Die Freier bleiben aus und die Nutten verdienen kaum noch Geld. Das ist keine Auswirkung der Wirtschaftskrise, sondern es liegt an dem neuen System. Bordellbesitzer unterschätzen mitunter ihre Kunden und reduzieren sie auf das Nur-Ficken-Wollen. Dass Nutten so denken, kann durchaus verziehen werden, aber Besitzer von Etablissements sollten ihre Kundschaft besser kennen.

Die Entwicklung wird weiter in diese Richtung gehen, der schleichende Tod der Prostitution ist bereits in vollem Gange. Das System Körper gegen Geld war noch nie primärer Bestandteil einer professionellen Nutte. Eine gute Nutte hat eine echte Dienstleistung erbracht. Das Blatt hat sich gewendet und die rumänischen Nutten lernen gerade, dass sie so keiner will. Ein deutscher Freier hat einige Ansprüche, die diese Damen nicht im Ansatz erfüllen können.

Die Prostitution muss sicherlich nicht verboten werden, denn die Prostituierten schaufeln sich ihr eigenes Grab. Weinen wir den Nutten keine Träne nach!

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