Meine Pläne waren und sind nicht schlecht
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Ein Mann braucht stets einen Masterplan und dazu passende Alternativpläne. Das unterscheidet Männer von Frauen, die mangels Verstand nicht konstruktiv in die Zukunft denken können. Ein wesentlicher Punkt dabei ist, dass Frauen das Prinzip von Ursache und Wirkung nicht verstehen. Wenn eine Frau einer gering qualifizierten Arbeit nachgeht und wenig Lohn dafür erhält, dann dürfte es völlig klar sein, dass die Rente klein ausfallen wird, außer sie ist schlau genug, den Stift eines Mannes fein zu nuckeln, der sie deswegen behält und finanziert. Bei einem Mann sieht die Sachlage viel komfortabler aus, denn ohne lästige Frau geht es ihm bereits bestens.
Mein eigenes Handeln war meist strategisch ausgerichtet, wobei es auch zu gravierenden Fehleinschätzungen kam. Das gehört zum Leben einfach dazu, ist aber auch Mahnung und Anlass, seine Pläne anzupassen und aus der Vergangenheit zu lernen. Ich will einige Beispiele zum Besten geben. Natürlich nicht zur Befriedigung des eigenen Egos, sondern zur Anregung, darüber nachzudenken.
Einen echten Bruch gab es mit meinem Eintritt in die Unterhaltspflicht. Nicht, dass ich diese Gesetze vorher nicht gekannt habe, aber wie viele Männer glaubte ich, dass es nur andere, aber niemals mich erwischen würde. Doch es hat mich erwischt. Mit 39 verließ mich die Mutter meines Kindes und das brachte mich zum Nachdenken. Soll ich nun bis zu meinem 58. Geburtstag oder gar noch länger den Zahldeppen spielen? Nein, das ging selbst mir als geländegängiger Ossi zu weit. Also schlug ich die Karriere eines Unterhaltsprellers im Rahmen der bestehenden Gesetze ein. Das bescherte mir bis heute ein bewegtes Leben, zuerst vier Jahre in Südostasien, dann in Österreich und nun seit fast neun Jahren wieder in Deutschland. Zwischendurch war ich in den USA, in Rumänien und in Schweden. Zu viel darüber verraten darf ich natürlich nicht, sonst droht mir der Knast. Das war ein kleiner Scherz. Bei mir gibt es keine Geheimnisse. Abermals ein kleiner Scherz. Oder vielleicht doch nicht?
Natürlich ist man als Unterhaltspreller stets in einer gewissen Abhängigkeit und die wird ewig bestehen bleiben. Dessen muss man sich immer bewusst sein. Zwischendurch wurde ich brutal abgeledert, aber auch das gehört zum Leben dazu. Ich wurde von Freunden zwar wiederholt gewarnt, aber besoffen vor Selbstsicherheit wollte ich diese Warnungen weder hören, noch etwas ändern. Und so wurde ich vor einigen Jahren mal locker vor die Tür gesetzt und stand nicht nur vor dem Nichts, sondern vor dem echten Problem, wie es weitergehen sollte. Schwere Niederlagen haben leider die gravierende Nebenwirkung, mutlos zu machen. Man spricht auch vom Aufgeben. Nach einer kurzen Phase der Bewusstlosigkeit raffte ich mich jedoch wieder auf und trat nochmal richtig aufs Gaspedal. Da musste es doch eine Lösung geben, denn in Hartz IV wollte ich nicht enden. Und zu jeder Lösung gehört nicht nur Können, sondern auch etwas Glück. Beides hatte ich und so stehe ich heute wieder bestens da mit ausgezeichneten Zukunftsperspektiven. Nach meiner Niederlage habe ich erkannt, dass hochwertige Weiterbildungen meine Zukunft sichern. Und das werde ich nicht mehr ändern. Nichts geht über erstklassiges und gefragtes Fachwissen. Alles habe ich ohne fremde Hilfe geschafft und darauf bin ich durchaus stolz. Natürlich hätte ich das Jugendamt um Hilfe bitten können, aber darauf habe ich dann doch verzichtet. Ok, das war nun wirklich ein Scherz, denn die Jugendämter, vollgestopft mit nutzlosen und frechen Weibern, können nur fordern und zerstören. Ist ein Mann am Boden, dann ist er meist allein. Außer man hat das Glück, so wie ich, besonders wertvolle Freunde zu haben.
Natürlich wurde ich oft gefragt, warum ich mich an dem Verursacher meiner Niederlage nicht gerächt habe. Günstige Gelegenheiten dazu gab es. Ich habe darauf verzichtet. Wer von Rache zerfressen und in der Vergangenheit verhaftet ist, der nimmt sich die Möglichkeit, seine Zukunft positiv zu gestalten. Der Kopf muss frei sein, damit der Verstand sauber arbeiten kann. Nur so kann man prosperierende Pläne schmieden. Bösartige Menschen bringen sich regelmäßig in Schwierigkeiten und scheitern früher oder später an sich selbst. Nach einigen Jahren gibt es die Satisfaktion, ganz ohne eigenes Zutun. Man muss nur lange genug am Flussufer warten, bis irgendwann die Leiche deines Feindes an dir vorbei treibt. Dieser Moment ist besser als Sex. Garantiert.
Doch das alles ist Vergangenheit, interessant ist allein die Zukunft und die ist einfach erklärt. Dank meiner Bildung, so hoffe ich jedenfalls, werde ich bei bester Gesundheit bis 75 Jahre arbeiten. Arbeit hält fit und der Verstand bleibt frisch. Natürlich muss ich bis ins hohe Alter arbeiten, weil meine Rente durch die Unterhaltsprellerei nicht so üppig ist. Ich weiß das und jammere nicht darüber. Der weitsichtige Mann bereitet sich zielstrebig darauf vor. Ab 75 plane ich an einem wunderschönen See mit kleinem Häuschen jeden Tag zu angeln, an meiner Seite natürlich ein toller Hund. Vielleicht gehe ich zwischendurch für einige Monate nach Thailand, aber das wird die Zeit zeigen und hängt von meinen Gebrechen ab. So jedenfalls ist der Plan. Und mit exakt 84 Jahren gebe ich den Löffel ab. Zwischendurch will ich einen Bestseller darüber schreiben, wie geil das Leben als Unterhaltspreller sein kann. Heute ist so ein Büchlein noch etwas verfrüht, weil einerseits noch viel passieren wird und ich andererseits noch nicht über alles auspacken kann.
Aber eines kann ich heute schon feststellen: Meine Pläne waren und sind nicht schlecht. Und falls doch wieder eine gravierende Niederlage kommen sollte, habe ich immer noch genug Power für ein erneutes Aufstehen. So leicht kann ein Mann nicht absaufen, besonders wenn keine Frau im Spiel ist. Über ein Weib stolpern viele Männer, ich nicht mehr.
Jeder Mann sollte eine Vision haben und gezielt an der Umsetzung arbeiten. Hierbei geht es nicht um die Erfüllung von Konsumwünschen, denn Eigentum und Plunder sind Ballast. Ein schlauer Mann plant die Zukunft und versucht die anstehenden Gefahren zu erahnen. Wer ein echter Fachmann in seinem Bereich ist, der hat es leichter, als die vielen Dummschwätzer, Nichtskönner und Ehemänner. Bildung kostet zwar echt viel Geld, aber wer sein Geld dafür einsetzt, der hat es im Leben eindeutig leichter. Ob eine Krise kommen wird, das steht völlig außer Frage. Sie kommt. Die Frage ist nur, wann sie kommt. Darauf bin ich vorbereitet und freue mich auf einen hübschen Nebeneffekt. Es werden weitere Leichen meiner Feinde den Fluss hinunter treiben.
Das Leben ist immer nur eine Momentaufnahme. Heute ein König, morgen ein Bettler. Übermut und Überheblichkeit, aber auch Angst und Selbstmitleid, sind immer schlechte Berater. Es gilt stets einen kühlen Kopf zu bewahren und Risiken zu vermeiden. Strategie und Taktik müssen laufend nachjustiert werden. Wer dazu fähig ist, der kann ein Gewinner werden. Ein kleiner Gewinner bin ich heute schon, aber abschließend kann ich das vielleicht erst in 25 Jahren beurteilen.
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