Das Männermagazin ist tot. Es lebe das Männermagazin!
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Neun Jahre ist es nun alt, dieses kleine Blog eines großen, gutaussehenden Unterhaltsprellers, dessen Person auch in den Medien eine „Marke“ wurde. Gelobt von den Stammlesern und öffentlich beschimpft von anderen wurde er schon genug, das wollen wir nicht wiederholen. Nun hat er es zugemacht. Es öffnet aber gleich wieder: Ein paar andere Leute, die vorher schon mit von der Partie waren, werden versuchen, es mit ähnlicher Ausrichtung weiterzuführen. Dazu später mehr.
Warum ist der Gründer in Rente gegangen? Natürlich ermüdet es, über lange Zeit hinweg zu produzieren, zu schreiben, Videos zu machen, alles zu organisieren, Diskussionen zu eröffnen und anschließend im Zaum zu halten. Aber bloggen ist auch gefährlicher denn je geworden. Sogar die Diskussionen Dritter sind gefährlich: Wer virtuelle Räume schafft, in denen Meinungen über den extrem eng gewordenen normierten Meinungskorridor hinaus vertreten werden, ist ebenfalls schuldig. Wie leicht und schnell Diskussionsplattformen ausgeknipst und zum Hassobjekt werden, haben wir kürzlich wieder bei der Plattform „Parler“ erlebt. Ungestört reden wollen? Nicht hier, nicht heute, nicht mehr.
Die Angriffe hat auch der Männermagazinmacher erlebt. Es gab Klagen vor Gericht, weil manchen Damen einige Inhalte nicht gefallen haben. Sie fuhren große Siege ein und bekamen viel Geld zugesprochen. Leider war unser Unterhaltspreller schon vorher pleite und so wurden aus dem Geldsegen nur weitere uneinbringliche Schulden plus viel Amüsement. Andere Blogger trifft man damit aber empfindlich. Wer ein braves bürgerliches Leben lebt, pfändbar und aberntbar ist, wird unter Umständen plötzlich sehr viel Geld los, nicht nur für irgendeinen Fantasie-Schadenersatz, sondern auch für die Anwalts- und Verfahrenskosten. Die Juristerei ist eine Tretmine und viele der eifrigen Ankläger tragen null Risiko, weil sie nicht privat klagen, sondern eine Organisation klagen lassen. So wie es dem bekannten Blogger Hadmut Danisch öfter passiert ist, der von Rundfunkanstalten verklagt wurde, denen seine Beiträge nicht passten. Deren Vertreter kassieren keinen Euro weniger Gehalt, wenn sie Gerichtsverfahren verlieren - der Gebührenzahler hat dafür geradezustehen. Dann gibt es noch technische Angriffe. Gegen das Männermagazin gab es einen DDOS-Angriff, es wurde ferner versucht, einen Webhoster zur Kündigung zu bewegen, die Videos auf Videoplattformen beseitigen zu lassen.
Trauriger Standard mit immer neuen Höchstständen wurde auch das persönliche Auslöschungsprinzip. Es ist einfach. „Gefällt mir deine Meinung nicht, lösche ich dich aus, stelle dich an den Pranger“. Ich gebe dir keine Aufträge, sorge dafür, dass dir alles versagt und entzogen wird, was in meiner Macht steht, schwärze dich beim Arbeitgeber an, bei deinem Vermieter, in deiner Lieblingskneipe und fordere alle auf, sich von dir zu distanzieren. Wie sehr dies dem Vorgehen gegen als minderwertig bezeichnete Gruppen in dunkler deutscher Vergangenheit ähnelt, ist diesen meinungshassenden Kleindenunzianten egal. Die Schere ist heute sogar in vielen Durchschnittsmensch-Köpfen bereits fest verankert, was in Kombination mit den Werkzeugen Googles fatale Folgen hat. Da will beispielsweise jemand einen neuen Gartenzaun um sein Privatanwesen ziehen lassen und sucht im Internet nach Gartenbaufirmen. Er sucht nach dem Namen einer Firma, die er von einem Werbeschild am Straßenrand kennt. Er findet die Firma. Und auch Links zu anderen Aktivitäten des Firmeninhabers, harmlos, frei, aber eben nicht mit einer „Haltung“ kompatibel, die sich der Privatanwesenbesitzer von der Menschheit gerne wünscht. Auftrag nicht erteilt, auch wenn die Arbeit der Gartenbaufirma nachweislich gut ist. So läuft das heute massenhaft und so manche Leute, die sich mit Klarnamen im Internet bewegen, wundern sich über unerklärliche Umsatzeinbußen. Wer die Wahrheit sagt, braucht nicht nur ein schnelles Pferd, sondern muss auch wirtschaftlich wie menschlich völlig unangreifbar sein. Unmöglich in der heutigen Welt. Auch unserem Männermagazingründer wird das passiert sein, er hat es überlebt, aber wenn man die Einbußen der Firma einrechnet, bei der er angestellt ist, dann war das Männermagazin eine sehr teure Angelegenheit, viel teurer als nur die Hostingkosten und die Arbeitszeit für Betrieb und Artikel. Das ist auch der Grund, wieso ich und fast jeder andere seine Aktivitäten nicht mit seinem wahren Namen und einer Adresse verbindet und wieso ich mit wenigen begründeten Ausnahmen lieber keine echten Namen von anderen Bloggern nenne. Auch wer unter seinem Namen Meinungen äußert, will vielleicht später einmal wieder mehr Ruhe. Wurde er aber früher von Dritten genannt und können deren Äußerungen nicht gelöscht werden, dann kehrt diese Ruhe nie mehr ein. Fazit: Bloggen außerhalb des Meinungskorridors ist extrem teuer und oft selbstzerstörerisch. So verstärkt sich der Meinungskorridor stetig selbst und die Abstürze werden immer heftiger, wenn man ihn überschreitet.
Zu den Verlusten im neuen Männermagazin gehören deshalb echte Namen, Videos, Zielscheiben. Das vermeiden wir. Von den alten Artikeln werden aber viele wieder verfügbar gemacht. Zu den Gewinnen zählt die Bandbreite der Autoren, interessante Gastartikel werden jetzt kommen, das ermöglicht eine breitere Aufstellung als bisher. Wir hoffen stark, dass auch gewisse Männermagazin-Rentner mit ihrem funkelnden Geist und gelegentlichen Artikeln die Leser erfreuen. Gewinnen wird die Technik, die ebenfalls etwas in die Jahre gekommen ist. Eine kleine Erneuerung hat schon stattgefunden, eine größere ist in Organisation. Hervorzuheben ist dabei die Rolle des Lektors, dessen unermüdliches und sehr verlässliches Engagement unersetzlich ist. Verprellt den ja nicht. Meine Rolle bleibt, wie sie war: Artikel zwischen Querschläger und Satire, die es nie versäumen, irgendeine Gruppe zu verprellen. Und wer mich nicht dafür lobt, wird mit Tomatenanbau-Arien nicht unter drei Artikeln bestraft. Die Anrede als „Großer Weiser“ ist vorerst nicht obligatorisch.
Der Kommentarbereich bleibt vorerst wie er ist und wird auch weiter wie bisher nach denselben Regeln moderiert. Die alten Kommentare können leider nicht erhalten bleiben. Insgesamt bleibt das Männermagazin, was es bisher erfolgreich gemacht hat: Ein Magazin für Männer, das sich nicht von Meinungskorridoren eingrenzen lässt, unterhaltsam, lesenswert, ein Ort für Diskussionen und eigene Beiträge, ebenfalls nicht in engen Meinungskorridoren begrenzt. Genau das, was in diesem Land immer seltener wird. Genießt es.
P.
Weiterführender Link: TrennungsFAQ
Ratsuchende Väter finden im TrennungsFAQ-Forum konkrete Hilfe
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