• 18.04.2024

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FKK-Club - Mein erstes Mal

puff

» Artikel vom

Gastautor: 0815

Erfahrungen mit käuflicher Liebe hatte ich nicht. Doch einmal, nach einer durchzechten Nacht, wollten ein Kumpel und ich stockbesoffen in einen Puff. Die Idee wurde aber jäh vom Taxifahrer vernichtet, der uns gelangweilt sagte, dass der örtliche Puff längst geschlossen habe.

Nun denn…

Ich kann mich noch sehr gut erinnern. Ich hatte einen Job, bei dem ich die Schnittstelle zwischen Auftragnehmer und Kunde in der Realisierungsphase war, sodass ich mindestens dreimal wöchentlich zum Kunden gefahren bin. Auf dem Schleichweg dorthin fuhr ich immer an einem „FKK-Club“ vorbei und habe mich jedes Mal gefragt, was das wohl ist. Die Neugierde war aber niemals so groß gewesen, dass ich alleine hingegangen wäre.

Doch manchmal passieren die Dinge ohne eigenes Zutun und so kam es, dass ein guter Freund - wir haben im gleichen Monat Geburtstag – und ich darüber sinniert haben, dass wir die üblichen Geburtstagspartys diesmal nicht brauchen, stattdessen gemeinsam und ohne Stress feudal essen gehen wollen. Feiern im ganz kleinen Kreis unter Gleichgesinnten: Männer unter sich. Bei der Absprache fragte er: „Mit Anfassen?“, und ich, damals noch total unerfahren: „Na klar!“, obwohl ich eigentlich gar nicht wusste, was er meinte.

Es kam der vereinbarte Tag. Wir gingen in ein wirklich gutes Restaurant und hatten ein fantastisches Essen. Als der Wein bestellt wurde, war ich etwas skeptisch. Ich war mit dem Auto da und trinke grundsätzlich und aus tiefster Überzeugung nicht, wenn ich fahre. Er meinte mit einem Augenzwinkern: „Alles gut, bleib locker. Du fährst heute nicht mehr!“. Prima, dachte ich mir, beim guten Freund muss ich nicht darüber nachdenken. Dem vertraue ich blind, also, Partymodus an. „Ab jetzt übernimmst Du!“. Nach dem Essen sollte es losgehen. Ab ins Taxi. Ich hatte ein mulmiges Gefühl, weil ich keine Ahnung hatte, was jetzt kommt. Egal, ich hatte bestellt und jetzt gab es kein Zurück mehr. Wir kamen im FKK-Club an, ich wusste immer noch nicht, was das überhaupt ist. Wir gingen an die Tür und klingelten. Die Klingel verwirrte mich. Ich kannte Discos, bei den man klingeln muss. Das waren megaschräge Clubs, die ich in meinen wildesten Zeiten besucht habe und in denen es regelrecht Pflicht war, etwas eingenommen zu haben, um das Ganze gut zu finden. Irgendwas in mir sagte mir aber, dass das hier was anderes wird.

Es summte, mein Freund stieß die Tür auf und das Erste, was ich sah, war eine fast nackte Frau, die mit einem Freier an der Hand die Treppe runterlief, um bezahlt zu werden. Das weiß ich heute. In dem Moment habe ich den Anblick nicht zuordnen können und fand ihn sehr befremdlich. Auf dem Weg zur Kasse stellte ich fest, dass mein Freund im Club bestens bekannt war. Große Freude, Bussis links/rechts, juhu, Party, er ist wieder da! Bis zu diesem Moment wusste ich - obwohl ich meinen Freund schon 20 Jahre kenne - nicht, dass er diesem Hobby schon länger frönt. Wir bezahlten also den Eintritt und ich dackelte ihm hinterher in die Umkleide. In dem Club gab es zwei Umkleiden: Die, die man sich mit den Mädels teilt und die „normale“ nur für Männer. Natürlich hatte mein Freund ein Dauerabo auf die Mädels-Umkleide, sodass ich mich sofort zwischen mehreren halb- oder ganz nackten Frauen wiederfand.

An dieser Stelle sei eingeschoben: Ich bin nicht schüchtern, hatte etliche Freundinnen und Gespielinnen, bin nicht verklemmt, sondern ganz das Gegenteil. Nackte Frauen habe ich auch vorher schon genügend gesehen. Der Kontext war nur ein anderer. Manche werden sich jetzt wiederfinden. Das erste Mal ist wirklich „weird“. Das Wort trifft es am besten, einen ähnlich passenden Ausdruck gibt es im Deutschen so nicht. Übersetzer sagen „komisch“, das trifft es aber nicht.

Im Spind fand ich zwei Handtücher. Eines davon anders geformt, sodass man es sich umschnallen kann (sieht echt albern aus). Meinem Freund folgend habe ich mich nackig gemacht, mir das „normale“ Handtuch umgeschnallt und seinen aufmunternden Worten gelauscht. Spätestens jetzt wurde mir klar, dass ich mit einem erfahrenen Profi unterwegs war, was mich sehr beruhigt hat. Wenn er auf mich aufpasst, kann nichts passieren. Das half mir lockerer zu werden. Genug Zeit vertrödelt, ab in die Höhle des Löwen. Mit noch mulmigem Gefühl dem Freund hinterher, der mir erstmal die Einrichtung zeigen wollte. Die Eindrücke prasseln so schnell ein, dass man sie gar nicht so schnell verarbeiten kann. Im Hauptraum mit Bar etliche halbnackte und nackte Frauen, mehrere davon durchaus ansehnlich, irgendwelche Typen auf den Couchen rumlungernd, schummriges Licht, komische Musik (rumänisch?). In einer Ecke sitzen fünf Frauen. Eine davon stürmt auf meinen Kumpel zu und begrüßt ihn innig. Die anderen lächeln wissend.

Es ist ein großer Club. Hier der exklusive Wellnessbereich - die Mädels dürfen da nicht rein – mit Massage (nein, nicht „diese“ Massagen), da die Sauna, hier das Kino, dort die Fick-Kabinen (bitte was?) – kleine Abteile so groß, dass gerade mal eine Matratze reinpasst. Da der Raucherbereich und drüben geht es die Treppe hoch zu den Zimmern. Eines ist frei, wir schauen rein. Nichts Besonderes, ein Bett, ein paar Spiegel, alles sieht etwas heruntergekommen aus. Weil ich keine Ahnung habe, nehme ich das einfach mal so hin. Und dann geht es raus in den Garten. Schöner Außenbereich, Swimmingpool, nette Sitzmöglichkeiten. Oh wait! Am Swimmingpool liegen nur Männer rum, die gelangweilt dreinschauen und ihre verschrumpelten Gemächte in die Sonne hängen. Ich finde das nicht schön, sage aber nichts. Ansonsten hier und da irgendwelche Pärchen verstreut. Am Tisch vor ihnen kleine Sektflaschen, billigstes, widerliches Zeug.

Wir gehen in den nächsten Teil des Clubs. Dort gibt es weitere Zimmer, die deutlich besser aussehen. Die haben Dusche, Waschbecken und machen insgesamt einen ordentlichen und sauberen Eindruck. Weiter geht es und wir kommen in den zweiten Außenbereich, nett, mit Barbecue. Mein Freund erzählt mir, dass hier ab und zu ordentlich gegrillt wird und das richtig Klasse sei. Weiter am Nassbereich mit Duschen und großem Whirlpool vorbei an die Bar. Etliche halb oder ganz nackte Frauen sitzen rum und lächeln. Auf einer Couch liegt eine, nicht unbedingt meine Kragenweite, die bei unserem Anblick demonstrativ dermaßen die Beine spreizt, dass ich tiefere Einblicke bekomme als jeder Gynäkologe. Ich bleibe cool. So langsam gewöhne ich mich an die Situation und schaue mich interessiert weiter um. Dennoch spüre ich eine Anspannung und bin mir bewusst darüber, dass ich gerade die supersanfte Einführung bekomme. Wir sind nicht zum Gucken hergekommen. Ich hatte ja „Anfassen“ bestellt, also wird da noch was kommen.

Wir kehren zurück in den ersten großen Raum, gehen an die Bar und bestellen uns erstmal ein kühles Bier. Die fünf Frauen sitzen noch in ihrer Ecke und schauen erwartungsvoll. Mein Kumpel bestellt eine Flasche Champagner und sieben Gläser. Die fünf Mädels nicken ab, es scheint also nach ihrem Geschmack zu laufen. Wir setzen uns zu ihnen, sagen „Hallo“ und ich wundere mich immer noch über ihr wissendes Lächeln. Mein Freund flüstert mir zu: „Alles gut, ist alles eingetütet, bleib locker“. Mein Freund ist Profi, hatte ich ja schon gesagt. Aus dem Nichts zaubert er Früchte hervor, lässt sich an der Bar Messer und Schnippelbrett geben, schneidet die Erdbeeren klein, gießt Himbeersirup (wo kommt der jetzt her?) in die Gläser. Die Servicekraft macht den Champagner auf, stellt einen Aschenbecher hin und füllt die Gläser. Es wird angestoßen. Ich genieße den Moment. Eine von den Fünf ist süß, netter Body, geile Titten, lächelt nett, gefällt mir. Blöd ist nur, dass keine von denen halbwegs Deutsch spricht. Englisch? Auch Fehlanzeige und so halten sich die Gespräche sehr in Grenzen. Egal, der Alkohol zeigt Wirkung, ich bin entspannt und die Dinge nehmen Ihren Lauf. Die Damen haben sehr schnell abgemacht, welche mich anspricht und die rückt mir nicht mehr von der Seite. Sie lächelt süß und streichelt ohne Ende an mir rum. Und so fließt eine Flasche nach der anderen.

Irgendwann gibt mein Freund ein fast unmerkliches Kommando, alles steht auf, packt die Gläser, die halbvolle Flasche, unsere Biere und marschiert los. Zwei Damen verschwinden ohne große Worte und wir finden uns in einem Zimmer wieder. Es wird entspannter, die wenigen Klamotten der Damen sind längst weg, sie tanzen, machen Party und plötzlich verabschiedet sich mein Freund mit seiner Dame. Ich bleibe mit der anderen zurück und es wird sehr nett. Später treffen wir uns unten wieder und trinken weiter, bis der Club schließt. Mein Kumpel hat Taxi und Hotel organisiert. Am nächsten Morgen wache ich etwas verkatert aber zufrieden auf. Meine Neugierde ist geweckt.

Wie ich heute weiß, war das nur das Intro. Ich sollte noch vieles erst lernen müssen. Und trotz Hilfe eines Profis wird man unweigerlich Anfängerfehler machen.

Weiter geht’s in Teil 2

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