PC Technik vom Feinsten
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Gastautor: Fritz
Wer kennt das nicht, der Computer, das Smartphone kosten Zeit und Nerven, weil sie nicht das machen, was sie sollen. Ein typischer Start eines Rechners vielen Privatnutzern sieht so aus: Startknopf drücken, die Lüfter lärmen hoch, ist er etwas älter heulen die Festplatten auf. Dann rödelt es eine ganze Weile bis das Windows hochgefahren ist, unzählige Hintergrundprogramme laden, Dienste gestartet werden und es dauert und dauert.
Die Browser laufen zäh, mit jeder Werbeanzeige drehen die Lüfter lauter, während der User gekrümmt über seinem innen und außen verstaubten Notebook sitzt.
Der Computer ist eines der wichtigsten Arbeitsgeräte des Mannes: Recherchen für die Hobbys, Finanzgeschäfte, Unterhaltung, Pornos oder das Lesen des Männermagazins werden damit erledigt. Freiberufler und Selbständige brauchen ihn sogar für den Primärerwerb.
Dementsprechend sollte die Technik im besten Zustand sein und dem Nutzer dienen, anstatt zu nerven. Am Werkzeug erkennt man schließlich den Profi.
Notebooks sehen zwar modern und hip aus, praktisch arbeiten kann man damit aber erst, wenn eine externe Tastatur, eine Maus und mindestens ein großer Monitor daran angeschlossen sind. Für unterwegs mag ein Notebook als Hilfskrücke funktionieren, Zuhause sollte es in die Dockingstation gesteckt werden. Wer nur selten einen mobilen Rechner braucht, fährt mit einem klassischen Desktop PC besser.
Alle Peripheriegeräte sind sauber verbunden, keine Kabel laufen quer über den Tisch. Hochwertige Lautsprecher, eine mechanische Tastatur und eine Top-Maus verbessern die Arbeit. Kein abreißendes WLAN, sondern eine direkte Leitung zum Router hält die Verbindung stabil.
Bürger der BRD kommen zumeist nicht um das Zahlen der GEZ umhin, schauen diesen Schwachsinn neben dem Privat-TV aber nicht. Der Fernseher gehört trotzdem zur Ausstattung und ist selbstredend als zweiter Monitor am PC angeschlossen. Werbefreies YouTube oder die Kommentare des Männermagazins genießt man bequem vom Sofa, gesteuert mit der zweiten kabellosen Tastatur.
Nun aber zum Herzstück, dem PC selbst. Eigentlich ein langweiliges Gerät und seit Jahren immer wieder totgesagt, weil ja Notebook, Smartphone und Tablet angeblich alles viel besser und bequemer sind. Fertig zu kaufen gibt es viel, manches ist schlecht, manches ist nicht schlecht, aber absolut top und bezahlbar wird es erst, wenn man selbst Hand anlegt.
Solch einen PC zu bauen ist mittlerweile nicht mehr schwer und schafft jeder halbwegs technikaffine Laie. Das Gehäuse wird nach gewünschter Optik, Frontanschlüssen und Kühlungssystem ausgesucht. Die Komponenten ergeben sich nach etwas Recherche auf Geizhals und einigen Foren. Man stellt sich alles nach seinem individuellen Bedarf zusammen. Da laufende Lüfter nerven, legt der komfortorientierte User das Aggregat als 0dB oder semi-0dB aus. Ein lüfterloses Netzteil, ein passiver CPU-Kühler und eine moderne 6-Kern Ryzen CPU von AMD mit integrierter Grafik, die für alle Nichtspieler Leistung ohne Ende hat, bilden die Basis. Daneben runden Arbeitsspeicher in vernünftiger Menge, 32 GB sollten reichen, eine 500 GB SSD direkt auf dem Mainboard für das Betriebssystem und eine weitere 2 TB SSD für die Daten runden das System ab. Als Betriebssystem eignet sich am besten Windows 10 Pro, welches man selbst ohne Bloatware installiert und ohne Microsoftkonto konfiguriert.
Das Erlebnis beim Starten des Rechners ist nun ein ganz anderes. Startknopf drücken, BitLocker-Kennwort eingeben, Sekunden später ist das System hochgefahren. Es ist gespenstisch still, man hört nicht mal ein Spulenfiepen, nichts, gar nichts.
Die Browser starten extrem schnell, Webseiten bauen sich sofort auf, 30 Tabs parallel sind kein Problem. Nebenbei ein Video schneiden ist für den Rechner ein Kinderspiel. Selbst im Hochsommer läuft der als Backup verbaute Gehäuselüfter nicht an. Die richtige Einstellung im BIOS und die CPU Begrenzung in Windows auf 90 % halten das System absolut lautlos und die CPU stets unter 60 °C. Solch einen Rechner baut man sich locker für einen dreistelligen Preis und er hält mal eben bis zu zehn Jahre. Staub im Inneren gehört der Vergangenheit an, ausfallende mechanisch bewegter Teile gibt es nicht mehr.
Die Wertschätzung für solch ein Stück Technik ist eine ganz andere, weil selbst erschaffen und nicht direkt von der Stange kaufbar – echter Technikluxus.
Es gibt natürlich auch Nachteile: Das Benutzen des Firmennotebooks wird frustrierend: Nervige Lüfter, Geiz beim Arbeitsspeicher, zähes Arbeiten dank unzähliger Hintergrunddienste erinnern einen daran, dass anderswo nur mit Mittelmaß gearbeitet wird.
Wer es kann, sollte einen top Desktop PC zu seinem primären Gerät machen und die mobilen Endgeräte entsprechend synchronisiert benutzen. Und wenn nicht, ist es auch nicht schlimm, es lässt sich trotzdem einiges optimieren. Bei einem Notebook ist der Grad der Individualisierung natürlich eingeschränkt. Es lohnt sich trotzdem Hand anzulegen, gerade schon ältere, scheinbar zu langsame Geräte erwachen mit ein paar Kniffen zu neuem Leben. Falls noch eine mechanische Festplatte verbaut ist, tauscht man diese gegen eine SSD aus. Ist nur ein Arbeitsspeicherriegel verbaut und Platz für einen zweiten, sollte man diesen in gleicher Größe und Konfiguration nachrüsten. Dadurch erhält man neben mehr Speichergröße häufig auch die doppelte Speicherbandbreite und erhöht die Grafik- und Prozessorleistung spürbar. Wichtig ist auch hier die Konfiguration des Betriebssystems.
Zusätzlich zu der bereits genannten sauberen Installation sollte man die Echtzeitüberwachung des windowseigenen Virenscanners per Gruppenrichtlinie deaktivieren. Der Zuwachs an Geschwindigkeit ist dadurch gerade bei schon etwas älteren Rechnern enorm.
Ein wichtiger Punkt, der sowohl für Desktoprechner, aber insbesondere für Notebooks gilt, ist die vollständige Verschlüsselung des Systems. Schließlich sollen weder neugierige Freundinnen noch, andere Personen, die gerade die Gelegenheit haben oder gar Einbrecher und Diebe den Rechner starten können. Als Mittel der Wahl empfiehlt sich hier die Verschlüsselung per BitLocker. Dieser ist sauber in Windows integriert und funktioniert mit den entsprechenden Einstellungen auch ohne TPM-Chip. Jetzt mag jemand entgegnen, dass gewisse Geheimdienste sich da Hintertüren eingebaut haben. Mag wahrscheinlich sogar stimmen. Aber weder der Kleinkriminelle, noch die Polizeibehörden in Deutschland haben Zugriff darauf. Keiner, der hier mitliest, wird zur Zielgruppe derer gehören, die das knacken können.
Kümmere dich um deine Rechner, denn das Leben ist zu kurz, um sich über schlecht funktionierende Technik zu ärgern und sich von dieser bestimmen zu lassen.
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