• 15.03.2024

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Die Religionen

hoelle

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Wann wart ihr zuletzt in einer Kirche? Wahrscheinlich für die meisten Leute eine unbeantwortbare Frage und ein uninteressantes, abgewickeltes Randthema, der Langweiler schlechthin. Das entspricht voll und ganz der allgemeinen Entwicklung. Kaum eine gesellschaftliche Gruppe erlebte nach langen, prägenden Jahrhunderten einen derart tiefen Fall in die Irrelevanz und Randständigkeit wie die Kirchen. Sie sind schon lange keine sinngebende Instanz mehr, sondern höchstens kunstgeschichtliche Relikte, die gelegentlich angezündet werden. Eigentlich kann man das Lesen nun schon abbrechen, oder?

Dabei hatte es ganz gut angefangen. Kuckuckskind Jesus zog mit einer coolen Gruppe guter Kumpels landauf, landab. Er und seine Jungs hatten sich nicht mit irgendeiner erwähnenswerten Ehefrau und Kindern aufgehalten, aber Wein in manchmal erheblichen Mengen konsumiert, davon ist oft die Rede. Aber nicht, dass er oder seine Freunde hinter Röcken her waren. Die Damen hat er immer milde, ohne Ablehnung oder gar Hass, aber mit schlauem Abstand behandelt. Es steht zwar nicht wörtlich in den Schriften, aber man hat den Eindruck, dass er sie immer hingenommen, wie sie eben sind, aber sie nie für ganz voll genommen hat. Genau wie der historische Buddha war er der Beschreibung nach ein klassischer MGTOW, der unbeirrt von Frauen sein Ding machte. Frei kann man nur ohne Frauen und Familie sein, das hat er und nach ihm die sich entwickelnde Kirche lange Zeit so erkannt. Schon früh bildete sich in diesem Kielwasser ein Rückgrat aus mönchischem Leben, dessen wesentlicher Bestandteil auch den Abstand von Bindungen, nervender Frau und quengelnden Kindern einschloss. Der nächste groß herausgekommene Prophet Mohammed war diesbezüglich nicht ganz so schlau, der hat sich gleich mal mehrere Frauen ans Bein gebunden. Sicher ein Grund für seine gelegentlichen grantigen Ausfälle und die ausdrückliche Erlaubnis für seine Kultanhänger, Frauen auch schnell und einfach wieder loszuwerden. Außerdem hatte er bereits Visionen darüber, was man sich mit Frauen einhandelt. Ein angeblicher Satz von ihm lautet: „Und ich sah in die Hölle und sah, dass die Mehrheit ihrer Bewohner Frauen waren". Offenbar ist auch die Frauenquote in der Hölle höllisch. Die Frage bleibt offen, welche Rolle die Frauen hatten: Waren sie in der Hölle, um die Männer zu quälen oder weil sie die größeren Sünder waren? Wahrscheinlich beides, das ist göttliche Fügung. Ganz klar ist auch: Der Mann war mehrfach verheiratet und hatte damit ziemlich gute Einblicke in das weibliche Wesen.

Wäre Jesus unkluger Weise verheiratet gewesen, hätte er die Scheidung sicher befürwortet. Das tägliche Diesseits mit den Frauen war für Mohammed wohl so frustrierend und unmöglich, dass er das wahre Vergnügen mit Frauen kurzerhand ins Jenseits verlegte und glitzernd bunt ausschmückte. Das ist klassisches Marketing für eine Ware, die man eigentlich gar nicht hat. Wenn schon nicht hier, dann ganz sicher im Traumparadies, das allen Kultanhängern mit blumigen Worten versprochen ist, um diesseits viele Anhänger zu generieren. Später! Später! Gottlob muss der Beweis für die Versprechungen nicht angetreten werden, als Prophet hatte er das Vorrecht, einfach Dogmen von ganz oben herab zu verkünden. Das Paradies ist dann der Luxus-Überhammer, ein Maximum mit "full package, no limits", sexy Frauen ohne Generve, Alkohol ohne Kater, Honig ohne Karies und alle anderen Goodies als Dreingabe, die man sich im Diesseits mit heiliger Wut verkneift, offiziell jedenfalls und auch gerne allen anderen verbietet. Ein lustiges Paradoxon: Ausgerechnet die herausragenden Goodies im Paradies sind gleichzeitig alle ganz arg verboten und teuflisch im Diesseits. Hier dafür die Strafe, dort eine Belohnung. Woher wusste der Prophet eigentlich, dass sie so toll sind, wenn sie im Diesseits niemand probieren und damit kennen darf? Da hat wohl jemand schon vorher genascht?

Die Kollegen mit der Kippa erlauben mehr, vorausgesetzt die Kohle stimmt, dann geht bei denen alles: Jüdische Scheidungen gibt es auch, aber sie sind teuer. Warum wohl? Weil sie es wert sind. Das zeigt viel Realismus, den auch die Religionsvertreter gerne praktizieren.

Ein Beispiel gibt es im alten Witz von einem ratsuchenden Mann, der seinen Rabbi fragt: „Rabbi, ich möchte sehr lange leben. Wie mache ich das?“ Der Rabbi antwortet: „Heirate.“ Der Mann fragt zurück: „Und dann lebe ich sehr lange?“ Rabbi: „Nein, aber dein Wunsch nach einem langen Leben wird verschwinden.“

Und Buddha? Den Buddhisten zu spielen ist ja in Mode gekommen, besonders bei Frauen. Die beschäftigen sich dann aber mehr mit esoterischem Zeugs, die Texte lesen sie nicht. Denn die uralten buddhistischen Texte sind mitunter brutal offen. Aus Jataka 13: "Das weibbeherrschte Land wird verachtet; welche Wesen sich in die Gewalt des weiblichen Geschlechts begeben, auch die werden verachtet". Oder 61, in der es um eine lüsterne alte Frau geht: "die Weiber sind Verlust bringend", "die Weiber gemein und niedrig", worauf der junge Mann die Welt verlässt, weil ihm die Augen geöffnet wurden. Angutt II 62: "Frauen sind nach zwei Dingen unersättlich: Sex und Mutterschaft, sie können sich bis zum Tod nicht von diesen Wünschen befreien". Majjhima Nikaya 115: "Unmöglich ist es und kann nicht sein, dass das Weib einen Heiligen, vollkommen Erwachten oder einen König Erderoberer darstellen mag: Ein solcher Fall kommt nicht vor". Diese Meister waren oberschlau: Sie bekamen die Erkenntnis schon vor Weib und Heirat, das Thema Scheidung ist dann gar keins mehr. Wie viele dieser Meister braucht man, um eine Glühbirne einzuschrauben? Keinen. Das Universum dreht die Birne und der Meister muss nur Platz machen.

Bei den Katholiken ist es dagegen bis heute nichts mit leichter Scheidung vom zänkischen Weibe, das geht nur auf staatlicher Ebene. Kirchlich ist das nicht so leicht. Ehekummer ist mit Messwein und beten zu bekämpfen. Klappt das nicht, wird noch mehr Messwein und noch mehr beten empfohlen. Aber es gibt Lücken. Mönch oder Priester werden zu wollen ist sogar ein Grund für eine offizielle Scheidung durch die Kirche. Die katholische Kirche nennt das "Dispens vom Eheband". Einfach ist das nicht, es geht auch nur mit Zustimmung des Ehepartners, vielen Erklärungen und ob es bei der Einzelfallprüfung im Vatikan auch so beschlossen wird, ist unsicher. Kein Weg für Unterhaltspreller übrigens, die Versorgung eventueller Kinder muss gewährleistet bleiben. Aber doch: Wer Jesus nachfolgen will, kann frei werden. Niklaus von Flüe, Mystiker, Schutzpatron der Schweiz hatte zehn Kinder mit seiner Frau, bevor er sie verließ und endlich schlau wurde. Oder umgekehrt, weil er schlau wurde, verließ er sie.

Die Evangelische Kirche sackte besonders früh ab. Luthers Ehefrau konnte wenigstens noch Bier brauen, ab dann ging es abwärts. Ihre Amtsträger konnten von Anfang an heiraten, ab dem 19. Jahrhundert durften auch Frauen alle Ämter übernehmen und heute wirkt diese Restkirche wie eine durchgegenderte, feministische Veranstaltung, aus der immer mehr Menschen die Flucht ergreifen oder sie schlichtweg ignorieren. Männer existieren dort nur noch als kleine Minderheit. Mittlerweile bekennt man sich offen zum Gender-Mainstreaming und Feminismus, bringt die Bibel schon ab 2007 in "Frauensprache" und ist bei Workshops wie "Vulva malen" angelangt, wobei Frau sich das Kunststück leistet, gleichzeitig gegen sexistische Darstellung von Frauen zu sein, während das eigene Loch auf eine Leinwand gepinselt wird. Ansonsten beschäftigt man sich mit "Zeichen gegen rechts setzen" oder hilft offen Schleppern. Von Frauengruppen in der evangelischen Kirche wird sogar ausdrückliche Väter- und Männerfeindlichkeit gepflegt. Luise Böttcher, die Vorsitzende des Landesverbandes der evangelischen Frauen in Hessen und Nassau lehnte in einer Pressmeldung jede Reform, die Trennungsväter das gemeinsame Sorgerecht sichern als hochproblematisch ab:

https://www.efo-magazin.de/magazin/politik-welt/sorgerecht/

Der Untergang ist weiblich – auch in der Kirche.

Wer glaubt, in der katholische Kirche wäre es grundlegend anders gelaufen, wird enttäuscht sein. Gewiss gibt es ein paar Statements, die anders klingen. Mal ein Bischof, der Gender-Mainstreaming verurteilt aber sogleich als Steinzeitklerus verdammt wird oder mal ein Satz über die Wichtigkeit der Väter. An der Basis sieht es sowieso ganz anders aus. Die Kirchengemeinderäte sind in großer Mehrheit weiblich, die meisten Gemeinden haben kaum noch männliche Ministranten aber viele Ministrantinnen, Kirchgängerinnen, Orgelspielerinnen – die Männer sind weg. Am stärksten wirkte sich aber die weibliche Übernahme eines bestimmten Jobs aus, nämlich den des Gemeindereferenten. Das sind die eigentlichen Zentren geworden und sie sind fast ausschließlich von Frauen besetzt. Diese Ausweitung wurde durch die Schwächung der Pfarrerebene verursacht. Pfarrer sind zwar Männer, aber es gibt kaum Nachwuchs. In den Gemeinden wirkt mittlerweile ein hoher Anteil von Priestern aus Indien, Südamerika, Polen, Afrika. Sie schaffen vieles schon sprachlich nicht, sind nicht für Religionsunterricht einsetzbar oder diverse andere Aufgaben in der Gemeinde. Die Gemeindereferentinnen gleichen das aus, auch wenn sie nicht am Altartisch und am Grab stehen.

So eine Dame gibts auch in der Gegend, aus der ich komme. Sie hat den typischen Werdegang gemacht. Nach zwei Kindern war das ihr überfälliger Einstieg in den Beruf, den sie nun seit einigen Jahren ausübt. Sie schwankt permanent zwischen hektischer Überlastung und Auszeiten, begleitet von einer heftigen Gewichtszunahme in den Adipositas-Bereich hinein. Da wurde nicht nur einmal ein neuer Satz Zeremonialgewänder fällig. Im Religionsunterricht versagt sie komplett, die Schüler tanzen ihr auf legendäre Weise auf der Nase herum, ihr pädagogisches Hauptinstrument sind Ausmalbilder. Aber bei allem, was in der Gemeinde läuft, kontrolliert sie mit.

Organisationen, in denen Frauen die Macht übernehmen gehen unter, werden lächerlich und zu Ansammlungen von Niedriglohnjobs. Die Kirchen sind da keine Ausnahme, in der evangelischen Kirche schon weit fortgeschritten. Die anderen Kirchen und Religionsgemeinschaften folgen. Amen.

P.

Weiterführender Link: TrennungsFAQ

Ratsuchende Väter finden im TrennungsFAQ-Forum konkrete Hilfe

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