Alle Jahre wieder (4)
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Gastautor: Santerra
Alle Jahre wieder kommt die Zeit, in der die liebe Familie aus allen Himmelsrichtungen zusammenkommt, um gemeinsam das Fest der Liebe zu begehen. Viele nennen es Weihnachten, auch wenn das aus Gründen der Rücksichtnahme auf viele unserer neuen Mitbürger ein für manchen in meiner Familie vielleicht etwas überholter Begriff sein mag. Begangen wird dieses im Neusprech genannte Lichterfest meist im städtischen, ca. 300qm großen Einfamilienhaus von Familie Links.
Bratwurstsaft, Cousin und Flamme
Und wenn die Stimmung gerade schon so gut ist, setzt euer Santerra natürlich gleich nochmal einen drauf. Ich habe den Brückenschlag genutzt, um auf den Umstand hinzuweisen, dass sie ja schon mit der heiligen Bratwurst so dermaßen hinters Licht geführt wurden. Schließlich habe die Pharmasprecherin vor einem Jahr ja unter Kichern zugegeben, dass nie geprüft wurde, ob der heilige Bratwurstsaft die Verbreitung der Todesseuche eindämmt. Auch hier wurden sie somit vom treusorgenden Staat kräftig hinters Licht geführt. Jetzt mischt sich Mama LiGrü ein. Das stimme so ja überhaupt nicht, was ich da erzähle, und ich solle aufhören Unwahrheiten zu erzählen und noch die Schwurbelnden zu stützen! Es wurde nieeeemalsnie behauptet, dass die heilige Bratwurstung vor Ansteckung schütze. Nun, das meinte ich auch gar nicht. Ich meinte, eines der Hauptargumente für die seligmachende Bratwurstung, das erzählt wurde, war, dass man damit andere Leute nicht mehr ansteckt und somit schützt, weil die ausgestoßene Virenlast gedrückt wird. Nein, also das habe nie jemand behauptet! Ich solle jetzt aufhören zu lügen! Da es ja immer eine Kunst ist, die Eskalation so zu steuern, dass es nicht völlig ausartet, hat sich euer Mithater Sanerra verkniffen, die Stelle im Familienchat herauszusuchen, wo eben diese Dame Gift und Galle spie, dass alle Ungesegneten die Todesseuche verbreiten und an allem Übel der Welt schuld sind. Die Bratwurtstung wurde von fast allen Anwesenden mit Feuer und Schwert verteidigt. Etwas anderes ließ der Dienstherr wohl nicht zu.
Es ist wirklich traurig, dass ich immer der Buhmann sein muss, der mit der Wahrheit um sich schmeisst, aber leider gibt es in diesem Teil der Familie keinerlei Opposition. Die sind alle glücklich mit dem, was sie in der Tagesschau täglich vorgesetzt bekommen. Und so muss ich die Drecksarbeit noch immer selbst machen.
So meine hochverehrten Mithater, jetzt kommen wir aber zum Highlight des Tages! Eine MM-Situation wie aus dem Lehrbuch! Jetzt erfolgt der Auftritt des Cousins mit seiner neuen Flamme!
Der 28-jährige Cousin hatte seine 24-jährige neue Flamme dabei. Ein nettes Mädel. Krankenschwester und äußerst hübsch anzusehen in ihrem ihr wirklich hervorragend stehenden Wollkleid. Und sie kann gut mit Kindern umgehen, so hat sie ausgiebig mit den anwesenden Kindern gespielt. Die Kinder hatten einen Riesenspaß und sind mit ihr quer durch das ganze Haus gefetzt wie die Irren. Ein Gelächter und Gequietsche, der Wahnsinn. Aber diese Kinderspiele in Kombination mit ihrem Wollkleid sollten sich noch als triftiger Eskalationsgrund herausstellen. Organisatorisch ergab sich der Umstand, dass Elternteil Gut mit dem Cousin und seiner neuen Flamme nach Hause gefahren ist; wohnt man doch nicht weit auseinander. Laut meinem Cousin hat Frau Gut auf der Rückfahrt kein Wort mit Flamme gewechselt und war generell sehr schweigsam und kurz angebunden, fast schon zickig.
Als man die Situation im Nachhinein geklärt hat, ist die Bombe dann geplatzt. Flamme war zu aufreizend angezogen! Jawohl! Und dann wagt diese Schnalle es auch noch, mit ihrem viel zu kurzen Kleid mit den Kindern zu spielen! Das ermöglichte laut der Aussage von Frau Gut viel zu tiefe Einblicke bis auf die Unterhose von Flamme! Eine kurze Umfrage unter den anderen Gästen des Abends ergab, dass keiner da irgendeinen Einblick irgendwohin hatte, weil Flamme zusätzlich zum Kleid eine schwarze Strumpfhose trug und man sich auch überhaupt nicht an Flamme gestört hat. Im Gegenteil, es wurde nur gut über sie gesprochen, da sie so toll mit den Kindern umgegangen ist und diese so viel Spaß hatten. Es stellte sich heraus, dass es wohl zwischen Herrn und Frau Gut nicht mehr so toll läuft, was zwangsweise Auswirkungen auf die ehelichen Pflichten hat. Die künstliche Verknappung von Frau Gut scheint nicht mehr zu wirken, weil Herr Gut seinerseits keine Lust mehr verspürt oder einfach nur dem Spielchen leid ist. Laut Frau Gut kann das nur mit unrechten Dingen zugehen, und Herr Gut hätte Flamme sehr genau beobachtet! Ob Flamme sich wohl an Herrn Gut ranmachen wolle? Der Einwurf, dass diese Sache völlig an den Haaren herbeigezogen ist und es keinerlei Grund dafür gäbe, warum Flamme und Herr Gut ein Tet-a-tet beginnen sollten, wurde genauso ignoriert wie das Argument, dass Flamme und Herr Gut in ganz anderen Ligen spielen, alleine schon altersmäßig. Das ist Frau Gut aber egal! Ein anderer Bekannter aus ihrem Umfeld hätte mit 60 Jahren ja auch eine 30 Jährige als Partnerin gehabt. So unrealistisch sei das also nicht! Auf jeden Fall ist das Verhältnis zwischen Familie Gut und dem Cousin mit Flamme jetzt etwas angespannt. Frau Gut will Flamme nie, nie, niemals nicht wieder auf irgendeinem Familienfest sehen! Diese elendige Schnalle!
Was haben Cousin und ich gelacht.
Ich weiß nicht, wie es den anderen Teilnehmern an diesen besinnlichen Tagen ging, aber ich hatte wirklich meinen Spaß.
Alles in allem war es ein ganz normales Weihnachtsfest und man ging trotz alledem wieder im Guten auseinander. Wie sagt man so schön, Pack schlägt sich, Pack verträgt sich.
So, meine lieben Mithassenden. Ich hoffe, dieser kurze Einblick in Teile meines Lichterfestes hat euch so gut unterhalten wie mich. In diesem Sinne wünsche ich fröhliche Lichtertage, ein gutes neues Jahr und denkt immer daran: Der Endgegner für eine jede Frau ist immer eine jüngere Frau.
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