• 28.03.2024

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Frauen richtig behandeln

erdbeeren

» Artikel vom

Letzten Sonntag habe ich sehr viele warme Statements, Hinweise und Ratschläge von Alleinerziehenden und deren Beischlafbettlern erhalten, nachdem ich zwei bis drei sachliche Gedanken auf meinem Twitter-Account zu der großartigen Großdemonstration gegen Kinderarmut in Berlin gepostet hatte. Ursache waren weniger meine Posts, als vielmehr die Frustration der Alleinerziehenden über ihre fehlgeschlagene Großdemonstration. Statt der erwarteten 10.000 Teilnehmer kamen nur 300 Leute inklusive zahlreicher Kinder und Schaulustiger. Das zeigt, dass Kinderarmut und mehr Geld für Alleinerziehende in Deutschland kein Thema ist.

Ich bin jedenfalls dankbar über meinen kleinen Shitstorm, denn der hilft mir, Frauen nicht nur besser zu verstehen, sondern sie auch richtig zu behandeln. Das Miteinander zwischen Männern und Frauen ist enorm wichtig und gerade ich als selbstkritischer Mensch bin stets dankbar für jeden zielführenden Tipp. Die Kernbotschaft an mich war, mein Verhalten gegenüber Frauen zu verbessern. Gesagt, getan. Viel schneller als erwartet fand ich Gelegenheiten, mein neu gewonnenes Wissen anzuwenden.

Am Montag hatte ich eine Frau bei einem Lieferanten an der Strippe und wollte ihr kurz mein Anliegen erklären. Eine meiner besonderen Fähigkeiten liegt darin, schwierige Sachverhalte einfach, klar und in aller Kürze darzulegen. Doch bereits nach wenigen Worten unterbrach mich die Dame. Ich hielt inne und lauschte ihren Ausführungen. Als sie fertig zu sein schien wartete ich bis sie sagte, dass ich nun etwas sagen könne. Meine Antwort war kurz. Ich sagte lediglich „gut“ und begann nach einer kurzen Pause meinen Satz erneut. Und prompt wurde ich wieder unterbrochen. So ging das ein paar Mal, wobei ich stets geduldig wartete bis ich aufgefordert wurde, fortzufahren. Schließlich antwortete ich, dass ich mein Anliegen zwischenzeitlich vergessen habe. Ich sei immerhin bereits über 50, aber wenn mir mein Anliegen wieder einfallen sollte, dann würde ich mich wieder bei ihr melden.

Nur wenige Minuten später rief ihr Chef an. Er lachte, ich nicht. Ich fragte, was ich für ihn tun könne. Nein, sagte er, ich hätte doch gerade angerufen. Ach ja, sagte ich, das stimmt natürlich, aber die Sache hat sich erledigt. Das Lachen und die gute Laune meines Gesprächspartners vergingen schlagartig. Er wollte noch einen gemeinsamen Besprechungstermin vereinbaren, aber ich sagte ihm, dass er sich in zwei bis drei Monaten nochmal melden könne. Im Moment habe ich leider keine Zeit. Damit war die Sache für mich erledigt.

Nur einen Tag später eine neue Episode. Ich schlief in München bei Freunden und bin morgens kurz nach 6 Uhr mit meinem Hündchen durch einen Park zum Bäcker gestiefelt. Vor dem Bäcker gab es zwei Kundenparkplätze und gleich daneben stand eine Werbetafel. Natürlich haben Hunde keinen Zutritt beim Bäcker und so band ich meine Dame an dem Werbeschild an. Daneben parkte ein Mini.

Ich gab meinem Hündchen noch ein Küsschen und schlenderte in die Bäckerei. Vor mir ein junges Ding, das wie eine Minifahrerin aussah. Hinter mir eine reife Dame um die 40. Nachdem der junge Knaller gezahlt hatte, fragte mich die wohlgenährte Bäckereifachverkäuferin, was ich wünsche. „Vier Brezeln und vier Krustenbrötchen“. Die Brezeln sind noch nicht fertig gebacken, aber ich könnte Laugenstangen nehmen, so das dicke Ding. Ich antwortete kurz mit einem klaren Nein und sagte, dass ich dann nur die vier Krustenbrötchen nehme. Just in diesem Augenblick kam der Miniknaller wieder herein und sagte, dass ein Hund vor der Tür ihres Minis steht und sie deswegen nicht einsteigen könne. Der Hund müsse dringend da weg. Ja, antwortete ich, das ist mein Hund. Sie möge sich bitte noch einen kleinen Augenblick gedulden, ich bin bestimmt gleich fertig. Doch der kleine Brüller blaffte mich an, dass sie keine Zeit hätte und die Polizei rufen würde. Ich sagte nur die drei Zahlen 1-1-0 zu ihr und wandte mich wieder der Verkäuferin zu. Die reichte mir die Brötchentüte und verlangte 3 Euro und 25 Cent. Ich schaute zuerst in die Tüte, ob die von mir gewünschte Ware darin war. Gut, das passte. Dann sagte ich der überbreiten Verkäuferin, dass 3 Euro und 25 Cent nicht stimmen. Ein Krustenbrötchen kostet 75 Cent. Nun versuchte die Dicke mit ihrem Handy die Zahlen 4 und 0,75 zu multiplizieren. Der erste Versuch schlug fehl, so dass sie einen zweiten benötigte. Die Dame hinter mir schnauzte mich an, dass ich der Verkäuferin doch sagen könnte, wie teuer die Brötchen zusammen sind. Ich pflaumte zurück, dass auch sie der Verkäuferin helfen könnte, indem sie ihr sagt, wieviel 4 mal 0,75 sind. Das tat sie aber nicht. Nach diesem Disput hatte die stark beleibte Fachverkäuferin endlich das richtige Ergebnis ermittelt. Exakt 3 Euro.

Ich zahlte, ging zu meinem Hündchen, band ihn los und erntete ein kräftiges Arschloch von dem kleinen Brüller. Ich lächelte zurück und wünschte ihr noch eine schöne Schwangerschaft. Es folgten von ihr einige Beleidigungen, doch ich blieb prächtig gelaunt.

Äußerst zufrieden mit meinem Einkauf schlenderte ich zurück zu meinen Freunden und bemerkte, dass ich eine mächtige Erektion hatte. Es zahlt sich also aus, Frauen wie Frauen zu behandeln. Ich war unheimlich stolz auf mich, denn ich habe sehr viel Geduld bewiesen und bin dabei ausgesprochen höflich geblieben.

Später auf dem Rückweg von München nach Hause kam ich an einem Erdbeerfeld vorbei. Die Erdbeeren sahen toll aus und ich hielt an. Ich hatte die Wahl zwischen 500 g oder einem Kilo. Ich fragte, ob denn in der Schale mit einem Kilo wirklich ein Kilo abgewogen wurde. Die Verkäuferin nahm die Schale und wog sie. Es war doch nicht ganz ein Kilo. Nachdem die Verkäuferin zwei Erdbeeren aus einer anderen Schale auf meine packte, stimmte das Gewicht. Ich bezahlte 7 Euro und 10 Cent und war sehr zufrieden mit meinem Einkauf. Einige Erdbeeren genoss ich noch während der Autofahrt. Einfach köstlich.

Doch damit nicht genug gute Taten. Abends zu Hause angekommen klingelte ich bei meiner besonders jungen und attraktiven Nachbarin mit einer schönen Portion Erdbeeren für sie.

Zufrieden und glücklich stellte ich bei einem echten Rondo-Kaffee fest, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Ich werde weiter an mir arbeiten, damit Frauen besser mit mir klarkommen. Ich will einfach ein besserer Mann werden.

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