• 16.11.2024

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Die Innenstädte sterben aus und das ist gut so

kippe

» Artikel vom

Das Jammern von Bürgermeistern und Geschäftsinhabern über die sterbenden Innenstädte geht nun schon seit Jahren. Viele Geschäfte in den Innenstädten gehen oder sind schon Pleite. Sie sind der Konkurrenz aus dem Internet nicht mehr gewachsen.

Mein Lieblingsparfüm „Photo“ von Karl Lagerfeld ist mittlerweile eine Rarität geworden und damit unheimlich teuer. Also ging ich in einen DM Laden und schaute mich nach Alternativen um. Hugo Boss „intense“ hat mich interessiert. Riecht ganz gut und so kaufte ich es. Um die 70 Euro habe ich bezahlt. Einige Tage später schaute ich auf Ebay nach und dort wird es für 52 Euro angeboten. Da gibt es keinen Zweifel, wo ich das Parfüm beim nächsten Mal kaufen werde.

Ich gehe zum Mediamarkt und möchte mich über Laserdrucker informieren. Die beiden Testsieger waren nicht am Lager. Ok, das muss man akzeptieren. Und so öffnete ich in alter Gewohnheit an meinem Dell die Webseite von Ebay. Nach einigen Mausklicks hatte ich einen seriösen und günstigen Anbieter gefunden. Klick, klick, klick und schon war der Laserdrucker von HP gekauft. Zwei Tage später brachte DHL das Paket.

Solche und ähnliche kleine Geschichten kennt jeder. Man hat konkrete Vorstellungen und die Ware ist nicht verfügbar oder der Preis ist exorbitant hoch, was man mit dem Objekt der Begierde vor Augen meist nicht sofort merkt. Am Ende fühlt man sich betrogen. Die eigene Dummheit kann mitunter sehr groß sein.

Nun haben die Geschäfte in den Innenstädten ein echtes, aber hausgemachtes Problem. Wohin mit dem Auto? Entweder ins teure Parkhaus oder einen öffentlichen Stellplatz suchen, der ebenso Geld kostet und zudem oft nur auf eine halbe Stunde Parkzeit begrenzt ist. Sicherlich kann kein Bürgermeister erklären, wie ein Kunde innerhalb von 30 Minuten seine Einkäufe erledigen soll. Doch das interessiert Kommunalpolitiker nicht wirklich, außer die Gewerbesteuer bricht ein. Dann werden die Augen größer und man wundert sich. Das ist freilich gekünstelt, denn die Ursachen sind hinlänglich bekannt.

Nun meinen die Fachgeschäfte doch tatsächlich, dass es nur bei ihnen gute Beratung geben würde. Wow, das ist ein tiefer Griff ins Toilettenbecken. Wie soll denn eine alleinerziehende Teilzeitkraft mit Mindestlohn eine fachgerechte Beratung abliefern? Und wo? In einem Schuhladen etwa? Eine Schuhverkäuferin kann meist noch nicht mal den Unterschied zwischen Rinds- und Pferdeleder erklären. Und sind wir mal ehrlich. Wer seine Schuhe in einem Schuhladen kauft, der kauft natürlich gebrauchte Schuhe. Die Treter in der Auslage sind so stark frequentiert wie die Nutten nebenan im Bordell.

Der Einkauf in einem Laden birgt zusätzlich die große Gefahr, dass Verkäuferinnen versuchen, einem irgendwelchen Plunder anzudrehen. Überteuerte Ware in mäßiger Qualität. Das macht alles keinen Sinn.

Wer sich modisch und effektiv kleiden will, braucht nur wenige Onlineshops in seinem Portfolio. Geschmäcker sind natürlich verschieden. Ich selbst stehe auf Thor Steinar, G-Star, Hollister und auf englische Schuhe, die es bei Zalando gibt. Mit diesen wenigen Marken decke ich alles ab und wurde praktisch noch nie enttäuscht. Bei Thor Steinar fahre ich nach Plauen, weil der Laden quasi bei mir um die Ecke ist. Sonst würde ich da ebenso online kaufen. Bei G-Star und Hollister sind die Sachen innerhalb von zwei bis drei Tagen da, wie auch bei Zalando. Das sind absolut seriöse Shops. Technischer und sonstiger Kram wird bei Ebay gekauft, wobei ich mir die Bewertungen, wie auch deren Anzahl, bei den Anbietern genau anschaue. Lieber ein bisschen teurer und dafür sicher ist meine Devise.

Die Innenstädte, gerade von Kleinstädten, verwaisen völlig. Vielleicht ist noch beim Bäcker oder Metzger etwas Betrieb, aber in den anderen Geschäften sieht es wirklich düster aus. Um 18 Uhr schließen die meisten Läden mangels Kunden. Und wer Vollzeit arbeitet, schafft es sowieso nicht, sich zwischen Feierabend und 18 Uhr eine neue Hose zu kaufen. Also setzt man sich abends an den Rechner und schaut sich in Ruhe um. Bei G-Star und Hollister kann man kaum Fehler machen, ebenso bei Thor Steinar. Ich kenne meine Größen und die Klamotten passen wie angegossen. Man darf durchaus markentreu sein, damit die gekauften Sachen stets passen.

Der Zeitfaktor spielt beim Onlinekauf eine große Rolle, wie auch die unbegrenzte Auswahl. Versucht mal rote Männerschuhe in einem Schuhgeschäft zu kaufen. Keine Chance. Das geht nur online. Und wer etwas extravagant aussehen will, dürfte eh auf Onlineshops angewiesen sein. Onlinekauf spart jede Menge Zeit, auch wenn die Produkte nicht unbedingt billiger sind.

Die Geschäfte in den Innenstädten verdienen kein Mitleid. Die meisten Angestellten sind eh weiblich und sichtlich unzufrieden mit ihrem Job. Wenn der Laden pleitegeht, dann sind sie von ihrem Elend befreit und das schafft Motivation, mehr aus seinem Leben zu machen, als nur Schuhe oder Schlüpfer zu verkaufen. In Deutschland besteht kein Mangel an Fachverkäuferinnen, sondern Mangel an echten Fachkräften für die Wirtschaft. Die Chancen zum Aufstieg sind heute enorm günstig. Ob Frauen diesen Sprung schaffen, bleibt ihnen überlassen. Da kann kein Mann helfen und eine Frauenquote schon gar nicht. Die Grundvoraussetzungen sind Bildung, Ausbildung, Weiterbildung und natürlich Leistungsfähigkeit. Wer dieses Klavier nicht beherrscht, säuft gnadenlos ab. Die Schlecker-Frauen können ein Liedchen davon singen. Sie standen auf der Straße und nur wenige Frauen hatten das Glück, geschwängert zu werden. Der Beruf Hausfrau oder Alleinerziehende ist so schlecht nun auch nicht.

Und was passiert mit den leeren Ladengeschäften in den Innenstädten? Einige Bürgermeister meinen, dass sich dort junge Startup-Unternehmen ansiedeln könnten. Und wo sollen die Angestellten und Kunden dieser Jungunternehmen parken? Wer heute keinen Parkplatz anbieten kann, macht eben keine guten Geschäfte. Egal welches Business sich ansiedeln soll, Voraussetzung ist immer eine funktionierende Infrastruktur. Also bleiben die Ladenlokale leer oder die nächste Dönerbude mietet sich ein, aber die jammern auch. Es gibt schon zu viele dieser Freßtempel.

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