• 24.04.2024

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Episoden der Menschheit – Teil 1

welt

» Artikel vom

Gastautor: Hildogerd

Wie wir alle wissen, wurde die Geschichte der Menschheit bisher viel zu sehr von Männern interpretiert. Doch das ändert sich nun dank neuester Forschungsergebnisse! Denn wenn zwischen Frauen und Männern gar kein Unterschied besteht, könnte sich alles auch genau spiegelverkehrt zugetragen haben. Und so wird es dann wohl auch bald in den Geschichtsbüchern stehen …

27000 BC, Willendorf

Während Holde und die anderen Frauen auf der Jagd sind, haben Brnd und die anderen Männer Beeren gepflückt, die Höhle sauber gemacht, und auf die Babys aufgepasst! Am frühen Abend erzählt Brnd den bereits hungrigen Männern und Kindern gerade die Geschichte der großen Jägerin-Göttin, als die Frauen endlich von der Jagd zurückkommen. Auf ihren Schultern schleppen sie einen kapitalen Rothirsch heran und werden jubelnd empfangen. Sofort grillen die Frauen den Hirsch über dem Lagerfeuer. Brnd ist besonders hungrig und schnappt sich gleich ein ganz besonders großes Stück. An diesem Abend blickt Jägerin Holde zufrieden auf ihre Sippe, aber mit 35 spürt sie langsam, dass sie alt wird und die jüngeren Frauen ihr den Platz als Anführerin sicher bald streitig machen werden.

Am nächsten Morgen kuschelt sich Brnd an Holde. „Ich habe eine Überraschung für dich. Gib mir deine Hand.“ Holde seufzt „Immer dieser romantische Brnd“ denkt sie sich, und hält ihm ihre Hand hin. Ihre Hand ist von Narben übersät, seit sie den Angriff eines Bären abwehren musste, um Brnd zu retten. Nun legt er ihr eine kleine runde Figurine aus Kalkstein auf die Handfläche. „Diese Figur ist aber dick und hat riesige Brüste“, sagt sie, nachdem sie die Figur kurz betrachtet hat. Brnd blickt sie mit großen Augen an. „Das bin ich!“. Tatsächlich erkennt Holde die Ähnlichkeit und fragt sich in diesem Augenblick, warum sie eigentlich auf dicke Männer steht.

„Oh, du hast sogar einen kleinen Penis angebracht! Hm, der wird aber wahrscheinlich bald abbrechen“, bemerkt Holde. „Nie bist du zufrieden mit dem, was ich mache“, nörgelt Brnd. Holde versucht, ihn zu beruhigen. „Brnd, ich zeige dir richtige Kunst“. Sie führt ihn in einen Teil der Höhle, den er bisher noch nie betreten durfte. An den Wänden sind die prächtigsten Malereien. „Hier haben wir Frauen uns bei der Jagd gemalt“, erklärt Holde. Brnd ist total beeindruckt, aber auch Holde ist zufrieden. Brnds kleine Nacktfigur hat sie tatsächlich erregt, und so stürzt sie sich gleich in der Höhle auf ihn in seine Fettschichten.

Einige Zeit später stirbt Brnd, als er wieder von einem Bären angefallen wird. Jägerin Holde hat schon bald einen neuen Haupt-Liebhaber, und Brnds kleine Figurine verschwindet in einem Erdloch, sollte aber viele tausend Jahre später von Forscherinnen gefunden und weltberühmt werden.

1150 AD, Bingen

Hildogerd ist zwar nur als Mann geboren, aber dafür wenigstens als adeliger Mann. Seine Eltern beschließen, ihn in ein Frauenkloster zu geben, welches sogar eine kleine Männerabteilung hat. Dort erhält er eine religiöse Ausbildung und verpflichtet sich, jungmännlich zu bleiben und allen Frauen zu entsagen. Schließlich wird Hildogerd zum Magister (Meister) der Männer gewählt, und gegen den Widerstand der Frauen verlassen sie nun das Frauenkloster, um ihr eigenes reines Männerkloster zu gründen. In einer Zeit, in der Männer noch unterdrückt werden, ist er einer der ersten freien Männer, ein Mann, der seinen eigenen Weg geht.

Sein Erfolg spricht sich herum, und so wollen auch andere Eltern ihre Söhne zu ihm bringen. „Das ist Bernd, bitte nimm ihn bei dir auf“, flehen Bernds Eltern. „Leider, das ist völlig unmöglich, er ist von niederem Stand, er ist von Gott als Knecht geschaffen worden“, antwortet Hildogerd von Bingen. Mehr Glück haben die adeligen Eltern des ca. 14-jährigen Hakonius. Er ist von hoher Geburt und so wird er im Kloster als Novize aufgenommen.

„Hakonius, mein Schüler, du musst noch viel lernen über Männer und Frauen.“ spricht Hildogerd zu ihm. „Die sexuelle Lust ist eine göttliche Kraft, aber sie wirkt sehr unterschiedlich bei den Geschlechtern.“ Hakonius hört gespannt zu. „Die Lust der Frauen ist um vieles stärker als die Lust der Männer. Frauen sind deshalb stets gefährdet, nicht standhalten zu können, ähnlich einem Schiff in heftigem Sturmwinde, verstehst du, Hakonius?“ Hakonius versucht sich die stürmischen Frauen vorzustellen und errötet. „Hakonius, wir Männer können immer standhaft bleiben!“
Hokonius erweist sich als guter Schüler, und dank Hildogerds charismatischem und selbstbewusstem Auftreten kommen bald Frauen aus dem ganzen Land in ihr blühendes neues Kloster. „Hildogerd, ich habe Regelschmerzen.“ „Hildogerd und Hakonius, meine Brüste tun weh.“ Der Meister weiß, dass das Leben eines freien Mannes nicht leicht ist, aber die Frauen haben nun mal das Geld …

Die Zeit vergeht und schließlich holt der alte Hildogerd seinen Schüler zu sich. „Hakonius, meine Zeit ist gekommen, ich liege im Sterben. Den nächsten Fall wirst du ganz alleine übernehmen müssen.“ Noch einer kurzen Pause spricht Hildogerd erschöpft weiter: „Eine Isolde hat mit geschrieben … sie weiß nicht, was sie machen soll, ihr Mann Horstinius hat ständig nächtlichen Samenerguss, du musst ihr helfen und ihr zeigen, was sie machen kann.“ „Was kann sie denn da machen?“, fragt Hakonius seinen Meister rasch, doch Hildogerd kann nicht mehr antworten.
Ob Hakonius das Problem lösen konnte, und ob es Horstinius danach besser ging, ist leider nicht überliefert. Hakonius hat vor allem Hildogerds berühmte Kräutermischungen niedergeschrieben, und für diese Tees werden Männer auch noch Jahrhunderte später viel Geld ausgeben.

1831 AD, England

Roberta, die Kapitänin eines Vermessungsschiffes, bereitet sich auf eine mehrjährige Weltumsegelung vor. Sie hätte gerne eine junge Naturforscherin dabei, und so bekommt die junge Charlene Darwina die einmalige Chance, mitzusegeln. Drei Wochen nach dem Auslaufen herrscht allerdings bereits helle Aufregung auf dem Schiff. „Roberta, es gibt schlechte Neuigkeiten: Zwanzig der sechzig Frauen an Bord haben ihre Tage nicht bekommen …“, meldete die erste Offizierin. „Verdammt, ich hatte ihnen doch gesagt, dass sie vor dem Auslaufen aufpassen sollen!“ seufzt Roberta. „Was sollen wir denn jetzt machen?“ „Wir können auf jeden Fall nicht mehr umkehren! Als Christophine Columba damals Amerika entdeckte, war bekanntlich ihre halbe Besatzung schwanger“. „Ja, aber wir werden viel länger unterwegs sein. Und hat man zur damaligen Zeit nicht einfach die Babys über Bord geworfen?“, fragt die erste Offizierin. „Das stimmt, das können wir natürlich nicht mehr machen. Aber wir haben Charlene dabei, vielleicht hat sie eine Idee.“

Schon bald stellt sich heraus, dass unter den Schwangeren auch Naturforscherin Charlene ist. Sie freut sich und will bei dieser Gelegenheit auch gleich die Auswirkungen der Seefahrt auf die Schwangerschaft erforschen. Doch große Ergebnisse wird sie hier noch nicht erzielen, Charlene ist einfach nur oft seekrank und muss sich ständig übergeben. Aber nach neun schwierigen Monaten kommen dann endlich der Reihe nach zwanzig kleine Schreihälse auf die Welt.

Nun gibt es auf dem Schiff praktisch keine ruhige Minute mehr, und viele schlaflose Nächte später herrscht Verzweiflung an Bord: „Wir müssen die Babys loswerden! Wir sind hungrig und haben zu wenig Milch“, schreit eine Matrosin. „Wir haben zu wenig Windeln und können diese nicht waschen. Und normalerweise ist das alles Männerarbeit!“. Die Stimmung ist angespannt, doch Kapitänin Roberta gelingt es, ihre Frauen unter Kontrolle zu behalten. Und Charlene hat eine Idee: „Wir könnten zumindest die zehn lautesten Babys hier in Südamerika aussetzten. Ich bin überzeugt davon, dass die Tiere im Dschungel die Kinder großziehen werden!“. Die Besatzung ist von der Idee total begeistert und der Vorschlag wird sofort angenommen.

Einige Zeit später hat man bereits die halbe Welt umsegelt, und Charlene ist schon fleißig dabei, die Natur zu erforschen. Ihr eigenes Baby wickelt sie in ein Tragetuch und nimmt es einfach mit auf die Insel. Als sie die Affen beobachtet, beginnt sie plötzlich wieder an Bernd zu denken, ihren Freund, den sie sehr vermisst. „Lustig, irgendwie erinnern mich diese Äffchen an meinen Bernd, genauso behaart, genauso albern … hmm, Moment mal, dieses Affenbaby dort schaut doch fast genauso aus wie mein Baby von Bernd, das kann doch kein Zufall sein …“
Über die Ähnlichkeit von Menschen- und Affenbabys wird Charlene diese Reise noch viel nachdenken und schließlich eine geniale Theorie entwickeln. Und auch im Dschungel von Südamerika wird, dank ihrer Idee und dank der Fürsorge der Tiere des Dschungels, eine neue europäische Menschen-Population entstehen.



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