• 20.12.2024

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Goldschniedel 12

klappe

» Artikel vom

Gastautor: Megatherium

Goldschniedel hat das Dach der Finca mit Beschlag belegt und dort seinen Feldherrenhügel eingerichtet, von wo aus er die Verteidigung koordiniert. Als Adjutant befindet sich Jungrammler bei ihm, dessen Trauma ihm nicht erlaubt, aktiv an den Gefechten teilzunehmen. Petty darf natürlich auch nicht fehlen.

Drüben gibt Dschingis-Karen letzte Anweisungen, und während sich die Pommespanzer zum Angriff formieren, bestellt sie das Feuchte Jungvolk ein.
„Ihr wisst: Männer (sie spuckt das Wort angewidert förmlich aus) wollen von Frauen nur eins, und damit packen wir sie. Ihr geht also vor dem eigentlichen Angriff los und bindet drei, im Idealfall fünf Männer gleichzeitig an euch.“
„Fünf?“, fragt eine vorwitzig. „Aber ich habe doch nur drei –“
„Hast du etwa keine Hände?“, fährt ihr Dschingis-Karen über den Mund und knallt mit der Peitsche. „Damit kannst du es zwei weiteren besorgen! – Ihr werdet damit den Feind empfindlich schwächen, große Lücken in seine Reihen reißen und uns starken Frauen den Weg freificken. In einer halben Stunde geht es los, macht euch fertig!“
Gegen ein zünftiges Rudelbumsen haben die Teenies zwar nichts einzuwenden, aber ihnen kommt im Fortgehen der Verdacht, daß andere dann die Beute einsacken. „Wenn wir das so machen“, meint eine, „bekommen wir von Goldschniedel weder sein Gold noch den Schniedel zu sehen!“
„Von der legendären Murmel gar nicht erst zu reden!“, ergänzt eine zweite.
„Ja, und uns würde das alles viel besser anstehen als diesen abgeranzten Gäulen, die sich für junge Fohlen halten, die zum Decken frisch ins Gestüt kommen und die kräftigsten Hengste für sich beanspruchen!“
Die Besprechung endet mit dem Beschluß, zu desertieren und sich ins Teeniecamp abzusetzen. Die Truppe marschiert geschlossen den Kilometer zum Tor des Teeniecamps, um dort um Asyl nachzusuchen. Suppafly, der gerade eine Inspektion durchgeführt hat und auf den Kampfplatz eilen will, ist sichtlich erfreut über den Andrang. Er ist zwar erschöpft von den Anstrengungen seiner Visite, aber diese leckeren Happen an saftigem Teeniefleisch will er sich nicht entgehen lassen!
„Aber selbstverständlich könnt ihr hier Schutz vor diesen fiesen Weibern finden“, versichert er, „nirgendwo seid ihr besser aufgehoben. Kommt, ich zeige euch alles, damit ihr euch auch gleich einbringen könnt!“
Dies geschieht und hat zur Folge, daß Suppafly völlig übervögelt und mehr kriechend als aufrecht gehend auf dem Kampfplatz eintrifft.

Dschingis-Karen bekommt einen weiteren Tobsuchtsanfall, als sie von der Fahnenflucht des Entsaftungskommandos erfährt. Sie hüpft herum wie Rumpelstilzchen ums Feuer und keift: „Das Bumslokal nehmen wir uns als Nächstes vor, diese feigen Schlampen können was erleben!“ Die Hiebe, die sie mit ihrer Peitsche wahllos austeilt, treffen in der Hauptsache die Pudel. Nachdem sie sich etwas abgeregt hat, schickt sie die Pudel gegen die Villa Pornoma und gibt das Kommando zum Angriff auf die Finca Goldschniedel.
Schwerfällig setzen die Pommespanzer sich von einem nahe gelegenen Hügel in Bewegung. Mit jedem Schritt werden sie schneller, die Erde bebt unter ihnen, daß die Verteidiger sich festhalten müssen, um nicht niedergestreckt zu werden. Mit aller Kraft stürmen sie gegen die Mauer, die bedrohlich wankt, aber nicht zusammenstürzt.

„Ein Wunder, daß die Mauer das ausgehalten hat!“, ruft Adjutant Jungrammler.
„Das habe ich erwartet.“ Goldschniedel zieht gelassen an seiner Zigarette. „Jede Frau klatscht gegen die Mauer, aber keine kommt drüber.“
„Wuff!“
„Halt‘s Maul, Petty!“
Die lädierten Pommespanzer ziehen sich zurück. Goldschniedel gibt den Befehl zum Gegenangriff. Das Tor wird geöffnet, alles strömt heraus, die Pommespanzer mit Arschtritten zu einem schnelleren Rückzug zu ermuntern. Zuletzt sind nur noch Megatherium und der Quotsch da.
„Geh nur“, sagt Megatherium, „ich passe schon auf, daß sich kein Weibsvolk einschleicht.“
„Kommt nicht in Frage“, lehnt der Quotsch ab.
„Traust dich wohl nicht?“
„Ich mache Druck von hinten, damit keiner zurückweicht.“

Laut schreiend rennt Megatherium los, stößt die Pommespanzer zur Seite und stürmt die feindlichen Linien, die sich zum nächsten Angriff bereits formiert haben. Die Regimenter „Landwal“, „Planschkuh“, „Puddinggolem“, und die leichte Infanterie glauben an einen Generalangriff und stürzen in Panik nach allen Seiten davon. „Renn, renn!“, schreien sie und sind bald nicht mehr gesehen. Dafür müssen die Pommespanzer ordentlich einstecken, aber „in den Arsch“ zählt ja bekanntlich nicht. Dschingis-Karen hat Mühe, ihre Truppen zu sammeln. Die Freien Männer kehren fürs erste siegreich hinter die schützenden Mauern zurück. Dort gibt Suffi an jeden einen Becher Rum zur Stärkung aus, Brenzli fügt gratis einen Bibelspruch hinzu.

Schließlich hat Dschingis-Karen wieder alle unter Kontrolle. Diesmal wählt sie einen anderen Weg, den Sieg zu erringen. Die Regimenter „Landwal“, „Planschkuh“ und „Puddinggolem“ rücken vor und postieren sich an der Mauer. Dabei wird der etwas orientierungslose Suppafly niedergewalzt, der gerade zur Finca zurückgekrochen kommt. Ein Sondereinsatzkommando rettet ihn davor, endgültig in den Boden gestampft zu werden. Die leichte Infanterie klettert über die körperfülligen Schönen, um die Mauerkrone zu erklimmen und so in die Finca zu gelangen. Während die Freien Männer von den Wällen der Finca mit allerlei Wurfgeschossen wie faulen Eiern, angegammeltes Obst und Gemüse, Juckpulver, auch einem Wespennest, die Angreiferinnen bombardieren, geht der schweren Infanterie ein Licht auf. Sie begreifen, daß „Bügelbrett“ und „Radiergummi“ auf ihre Kosten an Goldschniedel herankommen und beginnen, ihre Konkurrentinnen an ihrem Beginnen zu hindern und von der Mauer herunterzuzerren, wogegen jene sich wehren. Die Freien Männer lernen viele neue Schimpfworte weiblicher Kommunikation kennen. Ihre Versuche, selber nach oben zu gelangen, scheitern schon im Ansatz, die untersten erheben laute Klage und greifen zu rabiaten Mitteln, um nicht zerquetscht zu werden. Diese Grabenkämpfe veranlassen Dschingis-Karen, das Signal zum Rückzug zu geben, was die Freien Männer mit einem neuerlichen Ausfall beantworten.

Die Kommandoaktion der Pudel scheitert inzwischen kläglich. Unter dem Kommando von Rosa wird der Angriff erfolgreich abgewehrt. Las Habaneras, die höllischen Zwillinge aus Havanna, spendieren eine große Menge Habaneros. Diese werden nach Rosas Rezept in eine Mischung aus Bier, Salz, Knoblauch und Zwiebeln eingelegt. Die Pudel werden in eine Falle gelockt und einzeln (Prinz Dummdödel zuerst) zur Bestrafung vorgenommen. Sie werden nackt ausgezogen und müssen sich bücken, die brasilianische Mörderbiene rammt jedem einen Habanero dort hinein, wo es nicht zählt, und Nagaika-Natascha jagt den Pudel mit gut gezielten Hieben davon. Bis zur Tür gibt es weitere Hiebe, denn alle Mädels wollen ihnen einen Abschiedsgruß zukommen lassen. An der von Lorenzo dem Portier weit geöffneten Tür werden sie von Romeo und Julio in Empfang genommen und auf die Straße expediert.
„Und tschüß!“, geben sie jedem mit auf den Weg.

Nach einer neuerlich gescheiterten Attacke, welche von den Veteraninnen angeführt wurde, gibt Goldschniedel das Signal zu einem massierten Gegenangriff. Dieser wird mit Volksmusik untermalt: Backpfeifenpolka und Watschntanz werden dargeboten, wobei die Backpfeifen und Watschn sehr einseitig ausgeteilt werden. (Die Boxen hat übrigens Topflop zur Verfügung gestellt.) Die Musik kommt von den derzeit beliebtesten Volksmusikgruppen: den „übergriffigen Tittengrapschern“ und den „untergriffigen Feigenfummlern“. Die Aktion muß abgebrochen werden, da die Hände der Freien Männer bald völlig mit Schminke verdreckt sind.

Doch all das hilft nichts, es folgt Welle auf Welle der geballten feministischen Weiblichkeit, den Zugang zur Finca zu erzwingen. Erschöpfung macht sich bei den Freien Männern bemerkbar, trotz des wundertätigen Rumfasses und der immer vollen Poseidonplatte. Wie lange werden sie noch standhalten können?

Selbst die Frauen mit ihren geringen Geistesgaben merken, daß die Mauer für sie unüberwindlich ist, weshalb sie sich auf das Tor konzentrieren, um so die verhaßte Finca Goldschniedel zu stürmen und den Millionär zu stellen und um ihn zu kämpfen.

Die Freien Männer leiten Gegenmaßnahmen ein und erwarten diesen letzten Angriff, der sie unerbittlich niederwalzen soll. Goldschniedel sieht diese Entwicklung mit Sorge und erwägt als letztes Mittel den Einsatz des Kampfhundes, als...

Auf einem nahen Hügel heult ein Motor auf, Scheinwerfer erhellen die längst hereingebrochene Dunkelheit. Erwartungsvolle Stille auf allen Seiten.

Ein Fiesta!

Hinterm Steuer kann man den mit einer stattlichen antifeministischen Schutzwampe versehenen Fahrer erkennen. Das Dach ist entfernt, auf die Streben der Karosserie ein großer Flammenwerfer montiert. Dahinter steht ein Mann, der laut in die Stille ruft: „Verbrennt sie alle, laßt keine entkommen!“
„Das ist Knochenkarl!“, ruft Herr Meyer.
Großer Jubel bei den Freien Männern.
„Heiz ihnen ein, Knochi!“, brüllt Ilias.
„Mach ihnen Feuer unterm fetten Arsch!“, empfiehlt das Fffaultier lautstark.
Alles strömt zum Tor hinaus und geht auf die Goldschniedeljägerinnen los. Der Fiestafahrer brettert kreuz und quer über das Gelände, Knochenkarl zeigt, was sein Flammenwerfer drauf hat. Der schweren Infanterie schmilzt das Fett weg, man kann es förmlich sehen, Orangenhaut wird weggebrannt (worüber die Betroffenen sich aber nicht dankbar zeigen!), Haare und Hinterteile angesengt. Laut kreischend rennen die Powerfrauen kopflos durcheinander und in die Nacht davon und suchen zu entkommen. Vergebens, jede kriegt ihr Fett weg.

Texas-Sepp und ein namenloser Mann, der sich „El hombre con el latigo“ nennt, stürmen vereint gegen die Domina, entkleiden sie mit ihren gezielten Peitschenhieben und reißen ihr zuletzt die Maske vom Gesicht. Es ist die Fernsehmoderatorin. Sie gesteht, daß sie Goldschniedel an selbigen bereits wollte, als er noch nicht vergoldet war, und zwar am liebsten coram publico während der Sendung. Sie wird mit Fußtritten davongejagt, Eierquetsche und Schwanzkrabbe sind schon längst auf und davon.
„Renn, renn!“
Die beiden kommen nicht weit. Unversehens stolpern sie über ein Hindernis, und mit Schwung landen sie in dem Gebüsch, in welchem die Powerfrauen sich zu erleichtern pflegten. Einige Peitschenhiebe bringen sie wieder auf Trab. Das Hindernis erweist sich als Megatherium. Auf die Frage von Texas-Sepp erwidert er: „Gerade wollte ich einen Angriff auf den feindlichen Feldherrenhügel starten, als durch das Eingreifen vom Fiestafahrer und Knochenkarl alles wieder in Ordnung kam.“
„Komm mit, der Sieg ist unser, jetzt wird gefeiert!“
„Von den Klötenschaukler-Schwestern bin ich übel zugerichtet worden, ihr müßt mich tragen.“
„Sonst noch was?“
Der Mann mit der Peitsche schlägt vor: „Wir schicken den Quotsch, der macht Druck von hinten.“
„Bloß nicht!“ Diese Aussicht bringt auch ein Riesenfaultier in Bewegung. Gemeinsam kehren die drei zur Finca zurück.

Die Goldschniedeljägerinnen werden in alle Winde zerstreut.

Die siegreichen freien Männer holen in feierlichem Zug den Fiestafahrer, den Fiesta und Knochenkarl auf ihren Schultern in die Finca Goldschniedel ein. Der Strahl des Flammenwerfers leuchtet weithin in die Nacht und kündet aller Welt vom Sieg der Freien Männer.

Es wird eine röhrige Nacht. Der Hirsch wagt sich nicht aus dem Wald, um dagegenzuhalten.
Für diesmal ist das Motto der Stiftung außer Kraft gesetzt. Die Freien Männer schlemmen vergnügt, als gäbe es kein Morgen. Und überhaupt – wenn schon ein anderer zahlt …

Adjutant Jungrammler versorgt Goldschniedel nochmals mit einem Vorrat an Kaffee und Zigaretten und nimmt alsdann Urlaub, um in der Villa Pornoma sein Trauma loszuwerden. Das gelingt ihm auch, nach dem häufigen Röhren zu urteilen, das von dort zum Festplatz dringt.

Goldschniedel verweilt noch auf dem Feldherrenhügel und genieß die schöne Nacht.
Doch was ist das? Seltsames Gesäusel dringt leise aus dem Wald. Sind es Wölfe, die dem vollen Monde ihre Huldigung darbringen? Oder ist es Sirenengesang, wie ihn seit Odysseus kein Sterblicher mehr vernommen?
„Gooooldschniiieeedeeel …“
„Hähähä!“
„Wuff!“
„Halt‘s Maul, Petty!“

ENDE

So, nun hat die Goldschniedel-Saga also ihr Ende erreicht. Wenn er nicht gestorben ist – na, ihr kennt das ja. Vieles mußte unter den Tisch fallen oder konnte aus Gründen der Schicklichkeit nicht gebracht werden.
Die Goldschniedelmuffel können den Schampus aus dem Kühlschrank nehmen und die Nutten bestellen (die Goldschniedelfans natürlich auch!) und sich zur Feier des Tages etwas gönnen.
Großes Lob gilt dem Verfasser. Nein, nicht Megatherium, das Riesenfaultier hat nur alles aufgeschrieben. Die wahren Verfasser sind alle, die im MM Artikel und Kommentare verfaßt haben, aus welchen dieses Epos zu unserer aller Freude geschaffen wurde. Dafür gebührt euch großes Lob und reichlich Tantiemen aus dem Film. Ob es damit was wird, steht in den Sternen, und darinnen kann ich nicht lesen. Falls nicht, reicht es wenigstens für einen unanständigen Roman, und dafür gibt es ja auch einiges. Die vom Jugendamt und Familiengericht Verfolgten sollen sich etwas einfallen lassen, damit sie nicht der Früchte ihrer Arbeit beraubt werden.
Nun aber laßt uns trinken – auf Goldschniedel und auf uns selbst. Möge uns die Lebensfreude niemals ausgehen!

Plaudite, gentes, ad gloriam Goldschniedelensis!



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