• 16.11.2024

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Ich mache was ich will

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Zivilcourage heißt ein beliebtes Schlagwort, wenn es um Hilfe für Mitbürger in Not geht. Sei es durch Spenden für Bedürftige oder eben durch einen kleinen Nahkampf, weil eine unbekannte Frau in vermeintlichen Schwierigkeiten steckt. Wie auch immer. Zivilcourage muss jeder für sich bewerten und seine eigene Entscheidung treffen. Mag sein, dass einem Zivilcourage kurzfristige Berühmtheit einbringt bei einer Erwähnung in der Tagespresse oder der feuchte Handschlag eines schmierigen Bürgermeisters winkt, der damit seine erfolglose Lokalpolitik kaschiert. Möchte sich ein erfolgreicher Mann von so einem Loser wirklich lobhuldigen lassen? Wohl kaum.

Ich habe heute einige Sachen von meiner Kleiderstange aussortiert. Hemden, Jeans, eine Jacke. Zwei Mal musste ich zur Mülltonne gehen, um die Klamotten loszuwerden. Ja, ich hätte auch zur nächsten Altkleidertonne fahren können, damit irgendeine Hilfsorganisation meine Klamotten verwertet. Doch verwerten heißt ja nicht, dass meine Sachen kostenlos verteilt werden. Nein, die Betreiber dieser Altkleidertonnen möchten damit Profit erwirtschaften. Die Textilien werden aufbereitet und dann verkauft. Das unterstütze ich nicht. Ok, vielleicht hätte ich zum nächsten Heim für Bedürftige fahren können, aber Menschen etwas zu schenken ist nicht mein Ding. Geschenke fördern die Faulheit und wirken demotivierend. Und wer würde mir helfen, wenn ich hilfsbedürftig werde? Diese Frage ist leicht zu beantworten. Es sind vielleicht zwei Personen. Höchstens. Geschenke lehne ich generell ab, denn sie schränken mich zutiefst in meiner Kreativität ein.

Das ist wie bei Frauen. Werden Frauen mit Annehmlichkeiten überhäuft, dann stellt sich eine Regelmäßigkeit ein, die aus einer einst freiwilligen Zuwendung eine Dauerforderung und ein Gewohnheitsrecht werden lässt. Das weiß jeder Mann, der eine Freundin oder Ehefrau durchfüttert. Natürlich verschweigen Männer zu gerne ihren finanziellen Aufwand für die Liebste und behaupten lieber, dass ihre Frau kostenlos sei. Das ist der gleiche Mythos, nach dem Frauen ihr eigenes Geld verdienen und keine Männer brauchen.

Zivilcourage habe ich in materiellen Dingen überhaupt nicht. Von mir gibt es nichts und ich will auch nichts haben. Das ist meine Lebensformel. Meine Exfrauen können ein Lied davon singen. Ich bin schlichtweg der Meinung, dass leistungsloses Geld träge macht und es auch für Frauen eine besonders schöne Aufgabe ist, sich aus ihrer Geldnot selbst zu befreien. Das Zauberwort heißt Arbeit und wer dazu keine Lust hat, der muss sich eben weit hinten anstellen.

Nun habe ich einige Klamotten nicht ohne Grund entsorgt, denn meine neue Frühjahrskollektion steht an. Dazu brauche ich Platz. Sportlich bis martialisch, stets mit einer gewissen Eleganz. Ich mag solche Klamotten. Und die Schuhe müssen frisch geputzt sein. Ein Dank an meinen besten Freund, der mir seine Schuhputzmaschine wegen seiner Auswanderung überließ. Er hat sie auch nicht gekauft, sondern bekam sie von seiner damaligen Ehefrau, die er heute liebevoll „Schlampe“ nennt, zu Weihnachten geschenkt. Natürlich bezahlt von seinem Geld. In diesem speziellen Fall ging die Trennung gut aus. Seine „Schlampe“ ist samtweich im Bett eines anderen Mannes gelandet und mein Kumpel ist ein knallharter Unterhaltspreller geworden. Er verdient in seiner neuen Heimat einfach zu wenig Geld, um sich an den Kosten seiner Exfamilie zu beteiligen. Ich kenne diese Problematik. Wenig Geld zu verdienen ist mitunter richtig schwierig, aber wer es will, der schafft auch diese Hürde. Noch vor zehn Jahren haben Frauen Knast für den geizigen Exmann gefordert und heute? Keine Frau nimmt das Wort Gefängnis mehr in den Mund. Einen wesentlichen Anteil für diesen Sinneswandel hat das Männermagazin. Auch die Hirne der Frauen kann man mit viel Geduld durchaus positiv beeinflussen.

Es ist meine persönliche Freiheit an Klamotten zu tragen, was ich will. Genauso wie manche Komiker das Recht der Meinungsfreiheit für sich in Anspruch nehmen und Politiker wie Trump, Erdogan oder Putin durch den Fleischwolf drehen. Das sollte jeder mit sich ausmachen, aber wenn jemand meinen Genossen Erich Honecker beleidigt, dann werde ich sauer. Das würde einfach zu weit gehen. Fühlen die Fans anderer Politiker nicht ebenso? Und da liegt der Hund begraben. Beleidigungen haben eben eine Grenze, was auch ich über die Jahre lernen musste. Der Kluge wählt Formulierungen, die nicht angreifbar und zweideutig sind. Das ist sogar meist witziger, weil Beleidigungen auf Höchstniveau von extrem viel Fantasie zeugen. Deswegen spreche ich auch immer von meiner liebevollen dritten Ehefrau. Zu keinem Zeitpunkt habe ich sie angegriffen. Warum auch? Ich habe sie gehabt, oft genug zugeritten und vielleicht hat sie das Glück, einen neuen Trottel zu finden, der meine Reste aus ihrer Muschi puhlt. Warum sollte ich sauer sein? Nein, ich bin glücklich und offen für neue sexuelle Abenteuer. Es entspricht zwar nicht meinem Naturell, den ständig wechselnden Geschlechtsverkehr zu pflegen, aber was soll man machen. Der Begriff Flittchen ist eben weiblich und die meisten Frauen geben sich größte Mühe, diesem Anspruch gerecht zu werden. Ich weiß, dass ich nur eine Kerbe von einigen Hundert bei einer Frau bin.

Und nun nehme ich noch einen Schluck aus meinem Becher und sage Euch allen Prost. Und wie immer trinke ich Wasser, damit mein Körper makellos bleibt.

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