Arbeiten für die fette Knete
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Ein Kollege von mir hat gekündigt. Er ist deutlich unter 50 und hat richtig große Lust sich selbständig zu machen. Das ist sehr lobenswert. Nun kann er sein Einkommen und seine Arbeitszeit selbst bestimmen. Das mit der Arbeitszeit stimmt nicht ganz, denn wer kann schon einen Kunden abweisen, nur weil Feierabend ist? Genau deswegen arbeiten Selbständige mehr als Angestellte, freilich für deutlich mehr Geld.
In der Abteilung des ausscheidenden Kollegen arbeiten nur Frauen und diese Damen klagen nun, dass mit ihm eine echte Fachkraft weg sei. Da bin ich platt. Nun könnten sich doch die Damen mit ihrer stets erstklassigen Leistung für diesen Posten bewerben. Weit gefehlt. Größere Lust auf diesen Job hat keine. Und damit ist alles gesagt. Frauen und Verantwortung passen einfach nicht zusammen, außer klugen Sprüchen kommt da nichts.
Wer wirklich Karriere machen will, der wartet nicht bis ein Posten frei wird, der Vorgesetzte in Rente geht oder ein Angebot von einer anderen Firma kommt. Der High Performer regelt das alleine und strategisch erstklassig. Wozu die Firma wechseln? Es ist doch ganz einfach. Der Vorgesetzte muss weg. Manchmal taugen die Vorgesetzten wirklich nichts. Waren sie anfangs gut und ehrgeizig, so sind sie nach wenigen Jahren etwas träge und bequem geworden. Genau das ist der richtige Zeitpunkt, um die ersten Attacken zu fahren.
Dabei muss bedacht werden, dass diese Attacken nicht offensiv, sondern geschickt im Hintergrund geführt werden müssen. Hat man bisher die Fehler seiner Vorgesetzten im Team ausgebügelt, so sollte man den Verursacher nun mit seinem Problem alleine lassen. Immerhin bekommt er mehr Geld und ein Vorgesetzter sollte sowieso dazu befähigt sein, Probleme alleine und zielstrebig zu lösen. Kann er es nicht, dann hat er Pech gehabt. Ein Chef, der einige Mal in so eine Falle getappt ist, wird etwas nervös werden. Fehler mag niemand und sie kosten den Betrieb meistens Geld. Nebenbei sinken Autorität und Ansehen. Das ist der erste Schritt zum Ziel.
Dann sollten sinnlose Anweisungen gut dokumentiert werden. Dabei ist es ratsam ein wenig aus der Deckung zu gehen und darauf zu bestehen, dass diese in Schriftform erfolgen. Geht ein Projekt schief, dann hat man einen wunderbaren Nachweis. Nichts ist schöner als ein Schriftstück, wenn der Schuldige gesucht wird. Das ist einfach und banal.
Wer diese Methoden erfolgreich angewendet hat, wird einige Veränderungen beim direkten Vorgesetzten bemerken. Oft suchen diese Loser die Nähe zu dem, der an ihrem Stuhl sägt. Das ist ganz klar eine echte Schwäche und zeigt die Angst um den Jobverlust. Dieser Kollege ist praktisch am Ende. Nun fehlt nicht mehr viel und die Chefs vom Chef suchen nach Alternativen.
Es reicht natürlich nicht aus, den direkten Chef zu demontieren. Man muss sich sicher sein, wirklich richtig gut zu sein und diesen Posten auszufüllen. Manche überschätzen sich und laufen später selbst in die Gefahr geschlachtet zu werden.
Wer so agiert, der hat in seiner Abteilung natürlich kaum noch Freunde. Andererseits ist das die richtige Voraussetzung, die Führungsrolle zu übernehmen. Ein taffer Vorgesetzter braucht keine Freunde, sondern Erfolge. Nichts Anderes.
Nun mögen solche Mobbingaktionen unredlich sein, aber der Kapitalismus funktioniert nur so. Der Stärkere und Bessere gewinnt, die Luschen gehen nach Hause zu Mutti und weinen ins Kissen. Wer brav und nett ist, kommt sicherlich bei den Kolleginnen gut an, aber leben oder gar Geld verdienen kann man damit nicht. Die Karriereleiter zu stürmen geht nur über Leistung und eine gute Portion Kampf. Wer nach oben will braucht Raubtierqualitäten. Nur der stärkste Löwe frisst das Zebra und erst wenn der Boss satt ist, dann dürfen die Luschen die Knochen abnagen. So will es die Evolution.
Viele Arbeiten werden zwar im Team erledigt, aber das wirkliche Sagen kann nur einer haben. Der Stärkste, der Beste und damit der Erfolgreichste. Das sind die Tugenden, die benötigt werden.
Geht ein erstklassiger Angestellter in die Selbständigkeit, dann entsteht ein Loch. Sein Arbeitsplatz kann nicht so schnell adäquat besetzt werden und ein guter Mann wird Kunden mitnehmen. Das versteht sich von selbst. Firmen haben so meist den doppelten Schaden. Viele Geschäftsführer sehen nicht die Signale, wenn ein High Performer unzufrieden ist. Wenn der schließlich geht, dann kullern die dicken Tränen. Zu spät. Wer kündigt, hat mental schon lange mit der Sache abgeschlossen.
Geld und Status sind nicht alles im Leben. Gerade wer in einem Betrieb arbeitet, kann jede Menge hochwertiges Knowhow absaugen. Das ist strategisch erstklassig, weil mit diesem Wissen später die richtig dicke Kohle generiert werden kann. Es gibt viele Wege zum Ziel, alles hängt von den eigenen Tugenden ab.
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