• 24.04.2024

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Schlaftrunken habe ich nachts beim Gassi gehen mit meinem Hund meinen Knöchel gebrochen. Das ist ärgerlich und als Arbeitnehmer hätte ich sagenhafte sechs Wochen krankmachen können. Das steht mir zu. Doch als anständiger Ostdeutscher und Kommunist mache ich wegen eines gebrochenen Knöchels kein großes Aufheben und gehe weiter meinem Beruf nach. Im Wort Beruf liegt der qualitative Unterschied zu den Lutschern, die einen Job haben. Deswegen war ich anfangs mit Krücken und Orthese unterwegs, heute mit Schiene. Da gibt es natürlich Einschränkungen und meine Kollegen mussten einige meiner körperlichen Arbeiten übernehmen. Dafür kümmere ich mich auf der Baustelle liebevoll um das leibliche Wohl und das ist natürlich grandios. Es fehlt einfach an nichts. Ich decke den Tisch und dann gibt es von allem reichlich. Kaffee, Saft, selbstgemachte Brote mit Roastbeef und Kuchen, den ich freilich beim Bäcker kaufe. Das mache ich auch strategisch, damit niemand die Baustelle verlässt. So habe ich alles unter Kontrolle. Dazu gehören meine motivierenden Bemerkungen und ich erwähne jetzt nur die harmlosen Sprüche: „Gebt mal Gas, Ihr faulen Säcke“, „Wenn Ihr so fickt wie Ihr arbeitet, dann müssen Eure Frauen ja weglaufen“ oder „Einer von Euch beiden ist heute Nacht meine Prinzessin“. Auf dem Bau geht es immer männlich herzlich zu und da es nur die harmlosen Sprüche sind, wundere ich mich durchaus, dass ich noch keine Backpfeife bekommen habe.

Ich bin zum Bäcker gefahren, um für meine Kollegen Lolek und Bolek, die Namen sind auch ein kleiner Spaß von mir, Kuchen zu kaufen. Die Bäckerei war leer und die Kleine hinter dem Tresen ist Italienerin. Ich gebe ihr die Note 3. Sie ist noch sehr jung. Jedenfalls sah ich die leckeren Brezeln mit Butter, aber ich wollte die natürlich frisch geschmiert. Und dann war ich überrascht, dass sie extra für mich frische Brezeln neu geschmiert hat. Dazu noch Kaffee und den Kuchen eingesackt und schon war ich zufrieden. Am nächsten Tag kannte sie mich bereits, doch nun waren weitere zwei Kolleginnen anwesend. Sie unterhielten sich übers alt werden. Das war meine Steilvorlage. Ja, für Frauen ist das ein großes Problem, denn ab 38 ist alles vorbei. Dann seid Ihr alte Schachteln und niemand will Euch mehr haben. Die einzige Lösung ist ein 20 Jahre älterer Mann. So mein Monolog zu den Damen. Eine Verkäuferin blühte bei meinen Worten regelrecht auf und sagte, dass sie genau so einen Mann habe. Wow, da musste ich sie für ihre Weitsicht loben und die kleine Italienerin fragte nach, wo da denn der Vorteil sei. Erstens ist ein älterer Mann sexuell standfest und wenn sie die Augen zu macht, sind eh alle Schwänze gleich. Zweitens hat ein älterer Mann ordentlich Schotter und drittens wird er nicht fremdgehen, denn so dumm kann kein Mann sein, seine junge Frau mit einer alten Schachtel zu betrügen. Ja, sagte die Kleine, aber woher bekomme ich so einen Mann? Wieso, sagte ich. Ich bin doch hier. Pack einfach Deine drei Mülltüten mit Plunder und komm mit. Sie: „Das darfst Du mir nicht zweimal sagen, denn sonst komme ich wirklich mit“. Da wurde ich doch etwas unsicher und wechselte schnell das Thema. Nein, eine Frau, sei sie noch so jung und anpassbar, brauche ich nicht mehr. Seitdem ich einen Hund habe bin ich doch sehr verwöhnt. Diese bedingungslose Zuneigung kann eine Frau niemals bieten. Und dann die Kosten. Eine Frau kostet immer fett Schotter. Da bin ich mittlerweile einfach zu geizig und Zeit habe ich auch nicht.

Nun weiß ich nicht, ob sie wirklich mitgekommen wäre, aber die Nagelprobe war mir zu gefährlich. Wenn sie tatsächlich zu mir kommt, dann habe ich ein unlösbares Problem und welcher Mann mag das schon mit einer Frau. Ich jedenfalls nicht.

Beim Käffchen auf der Baustelle habe ich meinen Kollegen davon berichtet und sie glaubten mir nicht. Welche Frau mit ein wenig Verstand will Dich schon haben? Keine! Das ist durchaus richtig, aber die Kleine kennt mich nicht und sie weiß nicht, welche Hölle bei mir auf sie warten würde. Alle meine Frauen waren schlichtweg nicht belastbar. Weder sexuell, noch in anderen Belangen. So habe ich es bei meiner letzten Scheidung durchaus als Kompliment verstanden, dass meine liebevolle Exehefrau von ihrem Leben bei mir als Sexsklavin berichtete. Es ist durchaus bemerkenswert, wenn der Knüppel immer geil und hart ist. Dabei ist es kein Widerspruch, dass ich heute enthaltsam lebe. Das ist eine reine Kopfsache.

Ein anderer Baukollege hat eine recht geniale Theorie, warum seine Frau weder fremdgeht, noch ihn verlässt. Sie hat Angst vor ihm. Da ist etwas dran, denn wenn eine Frau Angst hat, dann wird sie sich immer gut überlegen, wie sie mit ihrem Mann umgeht. Da schmeckt das Essen, der Sex ist immer verfügbar und sie hält ihre Klappe. Ob eine Frau solche Angstzustände ewig aushält ist jedoch fraglich. Und wenn nicht, dann muss sie das Bundesland wechseln. Das weiß sie und mangels Alternativen bleibt ihr nichts anderes übrig, als zu bleiben und immer sehr brav und lieb zu ihrem Mann zu sein.

Nun sind Frauen auch für einen Freien Mann stets ein wunderschönes Thema. Wer sich jeden Tag vor Augen führt, wie Frauen ticken und sich verhalten, dann wird die Entscheidung gestärkt, keine Frau mehr haben zu wollen. Dazu muss ein Mann nichts machen, sondern nur beobachten und seine feinen Antennen ausfahren. Nur Idioten treten bewusst auf eine Tretmine, der Freie Mann umgeht elegant diese Gefahr. Das ist mehr als schlau, neben dem Effekt, dass einem Freien Mann nichts fehlt. Anderseits brauchen zufriedene Männer eine Frau, die ihm jeden Tag sagt, was er noch alles kaufen muss. Das sind echte Herausforderungen für einen Mann, Tag für Tag die fette Kohle für seine Frau heranzuschaffen. Wer es mag, der soll es tun. Ich mag es jedenfalls nicht.

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