• 12.04.2024

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Lob der Frauen - Sofern sie auf Abstand bleiben!

fight

» Artikel vom

Gastautor: 1WO

EINS

Am Donnerstagabend stehe ich noch in der Werkstatt und bereite das Material für morgen vor: Es stehen einige Arbeiten am Boot an. Ich will unter anderem lackieren, wofür ich einige Zeit am Stück benötige. Deshalb habe ich mir ein langes Wochenende gegönnt und baue am Freitag Überstunden ab. Eben schneide ich noch "kurz" eine Platte zu, da passiert es: Ich rutsche ab und schramme mit der linken Hand böse an der scharfen Kante entlang! So eine Scheiße – nach dem ersten Schreck wische ich das Blut weg und sehe, dass es zwar nicht dramatisch ist, aber mit ein, zwei Stichen genäht werden sollte! Also desinfizieren, provisorischen Verband drum, Wasserflasche und Krankenkassenkarte eingepackt und ab in die Notaufnahme im Krankenhaus der Nachbarstadt.

Dort steht sie: Schwester Susanne, Pflegedienstleitung, und bewacht den Zugang zu "ihrer" Station wie 300 Spartaner die Thermopylen. Mitte 50, drahtig, blondierte Kurzhaarfrisur, türkisfarbene Crocs.
„Was wollen Sie?“
„Äh, ja, ich habe mir hier … Meine Hand …“
„Zeigen Sie mal! Ja, muss genäht werden! Name?“
„1WO!“
„Krankenkassenkarte?“
„Ja, hier.“
„Hier Adresse eintragen, dann dort drüben warten!“
„SIR JAWOHL SIR, äh, ich meine, ja mach’ ich!“
„Kann noch dauern – ist viel los!“

Nachdem die Formalitäten so in ca. 90 Sekunden erledigt wurden, warte ich einige Zeit. Inzwischen kommen weitere Patienten, andere werden entlassen, Kinder rasen durch die Gänge, Alte dösen im Rollstuhl. Schwester Susanne ist immer in Action, geht ans Telefon, weist eine Schwesternschülerin zurecht, schickt die Hälfte einer laut palavernden türkischen Familie nach Hause. Raus aus Zimmer 1, rein ins Zimmer 2 in einem Tempo, dass der Linoleumboden quietscht. Schließlich werde ich aufgerufen. Im Behandlungsraum ist schon alles vorbereitet, obwohl noch kein Arzt zu sehen ist. Als der Arzt dann kommt, ein junger Typ, der schlechtes Deutsch mit starkem osteuropäischen Akzent spricht, sagt sie ihm, was er zu tun hat:
„Ich denke Nähen. Habe Nadel Größe x vorbereitet. Hier noch die Lokalanästhesie. Soll ich später noch ein Rezept mitgeben?“
Der Typ nickt nur und macht das, was Schwester S ihm gesagt hat ;-) Nach kurzer Zeit bin ich fertig. Mein Finger ist noch taub und fühlt sich an, als wäre er eine Weißwurst, aber die Naht ist perfekt geworden. Als ich mich abmelde, hat der Drache schon alles zurechtgelegt. Rezept liegt da, Medikamente für die Nacht gibt’s auch dazu. Keiner hat ein unnötiges Wort mit mir gewechselt, aber ich wurde kompetent und so schnell, wie es die Umstände eben erlaubten, behandelt. Das ist für mich OK und ich bin dankbar dafür.
„Schwester Susanne, ich gehe jetzt und wollte noch Danke …“
„Keine Ursache. Dafür sind wir ja da!“
Ein knappes Nicken von ihr, dann bin ich raus. Lackiert habe ich an diesem Wochenende leider nicht mehr …

ZWEI

Nennen wir meine jüngste Tochter mal Emmi. Mit Emmi zusammenzuleben, war früher nicht einfach. Schon als sie noch ganz klein war, war sie sehr eigensinnig und alltägliche Dinge wie Zähneputzen, Anziehen, Hose kaufen arteten zu wahren Dramen aus. Ihre große Schwester war das süße, brave Mädchen – Emmi sah immer ein wenig struppig aus, war schweigsam und trug ihr gammliges Lieblings-T-Shirt.
Im Kindi gab es mehrere Beinahe-Eskalationen – Emmi macht bei x nicht mit, Emmi hat keine Lust auf y. Gestern wieder Streit mit z, heute Wutanfälle. Das war wirklich eine miese Situation, da sie zunehmend unbeliebt war und auch die Erzieherinnen, die sich ja bemüht hatten, so langsam nicht mehr weiter wussten.
Doch dann ist etwas passiert, was im Nachhinein gesehen ein großes Glück war: Eine neue Leiterin kam in die Einrichtung, die Frau N.
Wenn Emmi einen Zorn bekam, hat Frau N. sie in den Arm genommen. Wenn Emmi keine Lust hatte, mit den anderen ins "Buchstabenland" zu gehen, bekam sie ein Rätselheft und durfte es alleine bearbeiten. Wenn Emmi im Werkraum war und eine Latte absägen wollte, obwohl gerade Vesperzeit war, durfte sie noch zu Ende sägen und dann essen. In diesem Sinne gab es viele weitere, kleinere Veränderungen in ihrem Umfeld.
Bei einem der Elternabende riet Frau N. uns dann, einen Intelligenztest zu machen – Emmi hat ein so hohes Ergebnis erzielt, wie es nur 0,5% ihrer Altersstufe erreichen …
Danach richteten wir unsere Erziehungsbemühungen darauf aus: Kontakt zu anderen Eltern mit begabten Kindern, Spielenachmittage, Anschaffung von entsprechendem Material und Spielzeug, etc.
Mehr will ich dazu gar nicht schreiben, aber auf jeden Fall hatte sich die Situation seit diesem Zeitpunkt extrem gut entwickelt.
Frau N., falls sie hier mitlesen: Vielen Dank!

DREI

Ich bin Ende der 70er Jahre geboren. In Bezug auf Musik war das eine sehr gute Zeit, um auf die Welt zu kommen. Meine Eltern haben viel Radio gehört und so rätselte der kleine 1WO über Schlagertexte („Über sieben Brücken musst Du gehen, sieben dunkle Jahre übersteh’n…“ – Häh, was für Brücken? Wo will der denn hin? Und warum gibt’s da so lange kein Licht?), wurde von der Sinnlosigkeit der Neuen Deutschen Welle verunsichert („Hey hey hey, ich war der goldene Reiter …“ – Wer …?) und erlebte, wie sich der Synthesizer allmählich seinen Platz im Mainstream eroberte (z. B. Münchener Freiheit). Später bekam ich dann mal ein Kraftwerk-Album in die Finger und war gebannt: Die machen ja nicht „BUMM-bumm-bumm-bumm“ wie die anderen, sondern „BUMM-BUMM-BUMM-BUMM“! Geil! Damit war ich erstmal für lange Zeit auf der Techno-Spur und bis heute ziehe ich mir noch Sachen wie Darude / „Sandstorm“ oder Mitschnitte von Members Of Mayday rein :-)
Aber in den 90er Jahren gab es noch etwas anderes zu hören, was mich nachhaltig beeindruckt hat: Wunderbare Frauen, die erfolgreiche Singer-/Songwriterkarrieren gemacht haben!
Kennt ihr das? Ihr hört einen Song, schaut das Musikvideo dazu an und seid verzaubert? Die gefühlvolle, mal raue, mal glockenhelle Stimme der Sängerin hüllt Euch ein wie eine warme Brise und ihr könnt quasi spüren, wie ihr sie im Arm haltet? Wie gut sie riecht und wie Euch ihre Haare im Nacken kitzeln? Mir ging es jedenfalls oft so und ich war schwer in Tori Amos, Sheryl Crow und vor allem in Sophie B. Hawkins verliebt!
„What I am“ von Edie Brickell ist einer der Songs, die ich mir auch heute noch gerne anhöre und mich dabei meiner Nostalgie hingebe. Ich stelle mir vor, wie ich abends am Seeufer liege, mein Kopf auf Edies Schoß, neben mir ein Longdrink und sie singt leise für mich. Am liebsten würde ich ihr dann zurufen: „Nein, Edie, heirate Paul Simon nicht! Nimm mich!“
Aber irgendwann ist das Lied ja auch zu Ende. Dann überlege ich mir: „Das war in den 90er-Jahren. Damals war die ja auch schon über zwanzig. Sie müsste jetzt also …“ Na ja, lassen wir das!

VIER

Warum schreibe ich nun diese Begebenheiten aus meinem Leben auf? Ich möchte damit zeigen, dass es sehr wohl auch Felder gibt, auf denen Frauen Außergewöhnliches und Bewundernswertes tun. Gelegentlich mag ein kleiner Schubs nötig sein, damit der Antrieb nicht nachlässt – manchmal sitzt der Alte eben zu Hause und erntet lieber Zucchini, anstatt Geld zu verdienen. Und auch das Katzenfutter der Single-Dame bezahlt sich nicht von selbst. Intrinsische Motivation scheint mir überwiegend eine männliche Sache zu sein. Aber wenn es "passt", dann kommt auch bei den Tätigkeiten der Weiber etwas Gutes heraus.

Je mehr aber Frauen in männliche Bereiche eindringen und umgekehrt, desto mehr Stress im Zusammenleben gibt es (viele Männer wollen im wörtlichen Sinn in weibliche Bereiche eindringen, aber das ist hier nicht gemeint!). Ich halte es für sinnvoll, ein Zusammenleben anzustreben, in dem männliche und weibliche Sphären weniger Berührungspunkte und Überschneidungen als heute haben.

So z. B. im Bildungswesen: Wie sollst Du als 17-jähriger das Phänomen der Lichtbeugung am Doppelspalt verstehen, wenn hinter Dir Kathi und Anne kichern und vor Dir Jennys Brüste ihr Top an seine Belastungsgrenze bringen? Das geht kaum, und darum sollte es wieder getrenntgeschlechtliche Schulen geben. Die Jungs würden endlich Jungen-gerechten Unterricht bekommen und die Mädels könnten auch in die Astronomie-AG, ohne sich deplatziert zu fühlen.

Auch später im Berufsleben gilt: Der normale Mann will in Ruhe seine Arbeit erledigen, gerne auch zusammen mit anderen Männern. Frauen haben ihren Platz in der Teamassistenz oder einem ähnlichen, nebengeordnetem Feld. NIEMALS sollte der auf seine Zufriedenheit bedachte Mann es hinnehmen, dass er eine Position hat, in der er auch FACHLICH mit Frauen zusammenarbeiten muss. Das geht einfach nicht, wie hier im Männermagazin schon auf vielfache Weise und mit vielen Anekdoten dargelegt wurde. Eine weibliche Vorgesetzte ist natürlich der Extremfall und doppelplusungut! So etwas vermeidet man durch Tätigkeit in Bereichen, in denen man massig Kohle einsackt, die aber für Frauen unattraktiv sind. Beispiele hierfür sind der Sondermaschinenbau, Fahrzeugentwicklung, bestimmte IT-Bereiche, Elektrotechnik, Energiebranche, Betonprüfung und viele mehr. Wer es kann, macht sich selbständig.

Wer schon mal in Italien im Urlaub war, kennt es: An den warmen Abenden gehen die Italiener nochmal raus ans Meer; zur „passegiata“. Die Weiber sitzen auf irgendwelchen Bänken und ratschen, die Männer treffen sich an der Kaimauer am Hafen, rauchen, betrachten das Meer und die Schiffe. Man ist unter sich und es herrscht große Zufriedenheit …

Die Leser, Autoren und Kommentatoren des Männermagazins werden sicherlich von der Mehrheitsgesellschaft den Stempel "misogyne Arschlöcher" aufgedrückt bekommen. Jedoch: Niemand hier hasst Frauen (wir wissen ja: Die einzigen, die Frauen hassen, sind andere Frauen …). Wir beobachten und ziehen unsere Schlüsse, soweit der Lörres es eben zulässt. Frauen sind unersetzbar und ihr Beitrag kann nicht hoch genug geschätzt werden. Für beide Geschlechter wäre es jedoch von Vorteil, wenn es eine schärfere Trennung der Lebens- und Wirkungskreise geben würde.
Wer hat schon – abseits von woken Twittertröten, die selbst nichts können – ernsthaftes Interesse daran, dass eine Frau eine neue Fritzbox entwickelt? Wahrscheinlich nicht mal die Frau selbst. Andererseits setzt sich im Idealfall Wille und Können durch; Elly Beinhorn flog schon 1931 alleine nach Afrika!

Und so plädiere ich für Parallelgesellschaften ;-)



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