• 28.03.2024

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Tierisches

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Gerne werden uns Männern depperte Beispiele aus der Tierwelt vorgehalten, die man sogleich auf Menschen überträgt. Aber nur, wenn es jemand gerade ins Ideologiegebäude passt. Beispielsweise, dass Männer wie Tiere unabänderlich lust- und triebgesteuert seien, begatten was geht, weil es die gesamte Tierwelt auch so mache. Oder machthungrig, gewaltbereit, egoistisch. So sei eben „die Natur“. Ganze Weltreligionen pflegen dieses Bild und zwingen das soziale Leben reglementierend unter diese Prämisse. Oder von einigen Spinnenarten wird erzählt, die das kleinere Männchen verspeisen. Seht euch vor, Männer. Starke Frauen, Matriarchat, schwarze Witwen!

Falls jemand wieder mit solchen Beispielen kommt, macht es Spaß noch ein paar weitere Beispiele in die Runde zu werfen. Hier eine kleine Sammlung davon für das eigene Schatzkästlein der Geschichten:

(1) Männer, die Frauen abweisen, weil sie zu teuer kommen

Sowas machen alle Seepferdchen. Bei diesen putzigen Fischlein (ja, es sind Fische) gibt das Weibchen die Eier dem Männchen, das sie befruchtet, in der Bauchtasche herumträgt, bis die Jungen schlüpfen. Das ist anstrengend und Männchen tragen dabei größere Risiken, entsprechend zickig sind sie bei der Fortpflanzung. Das Weibchen wirbt für sich und leitet die Paarung ein, nicht das Männchen.

Wer die höheren Kosten im Fortpflanzungsgeschäft hat, wird wählerisch und achtet auf Qualität. Da die Kosten beim Menschen seit einigen Jahrzehnten ganz bei den Vätern liegen und locker mittlere sechsstellige Summen erreichen, könnte man daraus interessante Schlüsse auf das künftige optimale männliche Verhalten bei der Paarfindung ziehen. Männer haben dann generell erst einmal zu fragen „was hast du mir zu bieten?“, bevor es zur Sache geht. Ein guter und richtiger Rat. Männer, benehmt euch wie Seehengste!

(2) Traurige Alphas, die am Strand posieren

Seeelefanten kennen zur Paarungszeit einen King, den sogenannten „Strandmeister“, der seinen Harem eifersüchtig bewacht und andere Männchen gewalttätig vertreibt. Er duldet keine schwächeren Bullen in der Nähe, posiert und patrouilliert ständig. Er ist der starke Muskelprotz-Alpha, der die Betas in die Schranken weist, die dann keine Chance bei den kleineren Weibchen haben, so das Bild. Ist auch eine tolle Show, sehr fotogen und darf in keiner Tierfilm-Doku fehlen.

Von wegen. Ist die Tierfilm-Dokukamera wieder weg, zeigt sich auf lange Sicht: Der Alpha ist eine arme Sau. Das Chefsein verschleißt ihn nämlich total und macht ihn fertig. King ist er nur sehr kurz, denn seine Lebenswartung ist glatt vier Jahre kürzer als die der Weibchen und der Betas. Chefs machen es nur 14 statt 18 Jahre, ihr Leben ist 25 % kürzer. Schmerzen und Verletzungen durch die Kämpfe machen ihn vorher schon zum kranken Greis. Gestern ein David Hasselhoff am Strand, heute ein alkoholsüchtiges Scheidungswrack, geschlagen vom Nachfolgeralpha. Und der ganze Aufwand bringt nicht mal so viel, wie es scheint: Genetische Untersuchungen haben bewiesen, dass es im vermeintlichen Harem erstaunlich viele Kuckuckskinder gibt, Jungtiere, die nicht vom Strandmeister abstammen. Schlau am Rande wartende schwächere Männchen nutzen Gelegenheiten, der Strandmeister kann eben nicht überall gleichzeitig sein. Der brüllende Macho-Chef verausgabt sich und die Damen gehen trotzdem fremd, während er sich aufwendig kaputt macht.

Ein ganz ähnliches Bild zeigt sich bei Hirschen. Auch der Platzhirsch verschleißt sich schnell und ist dann am Ende. Alpha sein ist sauteuer und nur EINE Strategie von Fortpflanzungswilligen unter vielen, die optisch auffälligste und lauteste, aber sicher nicht die klügste.

(3) Tricksende Transvestiten

Nashornkäfer Männchen nutzen tatsächlich ihr imposantes Horn, um sich gegenseitig aus dem Feld zu schlagen. Die tapferen Käfermänner kämpfen damit. Kleinere Männchen weisen einen interessanten Effekt auf: Sie bilden gar kein Horn aus. Das ist ein Trick und Plan B für die Fortpflanzung. Ohne Horn sehen sie aus wie Weibchen und werden deshalb auch nicht von anderen Männchen angegriffen. Wer gibt sich schon mit weibischen Schwächlingen ab? Während die Alphas miteinander kämpfen, macht sich der Transvestit hinterrücks an die flotten Käferinnen heran. Die gleiche Strategie kennen Sonnenbarsche. Tarnen und täuschen. Fallen da jemand die erstaunlich häufigen männlichen Feministen ein? Sind das nur minderbemittelte Männchen mit besonders schwacher Ausstattung, die einen neu-alten Trick probieren? Entmannungsversuche mit Sojamilch weisen auch darauf hin. Vorsicht vor Selbsttests, solche Testosteronblocker und zur Abrundung aufgezogene Frauenperücken können Depressionen verursachen.

(4) Unsere nächsten Verwandten

Bereits die Bäume zu verlassen war ein Fehler, sagen viele Menschen heute. Unsere nächsten Verwandten, die Schimpansen, haben diesen Fehler vermieden. Wie läuft‘s denn da, wenn es zur Sache geht? Wichtig für Schimpansen-Weibchen sind nicht die stärksten Männchen, sondern möglichst viele unterschiedliche Partner. Die Affendamen betreiben Risikominderung durch genetische Streuung der Nachkommen. Bei Schimpansen ist wie beim Menschen die Nachkommensrate verhältnismäßig begrenzt, nur ein Äffchen pro Geburt, lange Aufzuchtzeiten. Angesichts einer geringen Reproduktionsleistung ist es gefährlich, nur auf eine Genkombination zu setzen. Hat man auf den falschen Affenpapi gesetzt, ist das womöglich eine genetische Sackgasse für den eigenen Genanteil. Man treibt es stattdessen opportunistisch mit jedem, der einem gerade eine dicke Banane hinhält. Nahrung gegen Sex ist üblich. Erst ein gemütliches fruchtiges Dinner im Mahagonibaum, dann hemmungsloser Affensex zwischen dem großzügigen Herrn und der genießenden Dame. Bei Pavianen übrigens auch zwischen verschiedenen Arten. Was dabei herauskommt, interessiert natürlich keinen Affen, der was auf sich hält. Arthybriden sind aber nur in den Übergangszonen unterschiedlicher Arten konkurrenzfähig: Mischung ist gut, aber zu starke Mischung schlecht, denn sie verdirbt die Anpassung an Lebensräume.

Was lernen wir also daraus? Dass man mit Sex-Tiervergleichen auf amüsante Weise alles beweisen kann und anschließend das Gegenteil davon. Und dass uns manche Vergleiche auf seltsame Weise ziemlich nahe gehen können.

P.

Weiterführender Link: TrennungsFAQ

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