• 15.03.2024

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Das normale Leben eines Unterhaltsprellers

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Ich stehe morgens 8 Uhr auf und meine erste Aufgabe ist es, mit meiner Hündin in den Park zu gehen, damit sie ihr Geschäft machen kann. Jede Frau würde beim Anblick des geschmeidigen Kringels, den mein Hund ohne Activia jeden Morgen in den Rasen drückt, vor Neid erblassen. Ich nehme die Kacktüte und entsorge das Hundegeschäft. Auf dem Rückweg treffe ich meinen Nachbarn aus dem Nebenhaus. Ich plaudere mit ihm über Steuern, das Finanzamt und schliesslich über die verfehlte Investitionspolitik der Bundesregierung. Das sind die üblichen Männergespräche. Es versteht sich von selbst, dass Frauen hierzu keine Meinung haben. Da fehlt es schlichtweg an Allgemeinbildung. Aber mit Frauen rede ich über solche Themen erst gar nicht.

Es ist 9 Uhr und jetzt wird der Hund versorgt. Er schaufelt den Fressnapf leer und ich gönne ihm eine Verschnaufpause auf dem Sofa. Dann geht’s in den Garten. Dort nagt er gerne an einem Baumstamm und wenn der Nachbarhund kommt, dann hat er Spaß am Kläffen. Klar, es ist ihr Garten und da darf eben niemand rein.

Ich glotze in den Kühlschrank und nehme den Lachs heraus. Die knackigen Brötchen belege ich gleich und bringe mein Frühstück auf einem Tablett ins Wohnzimmer. Beim Frühstück schaue ich meiner Hündin zu, wie sie den Baumstamm im Garten traktiert. Nebenbei lese ich das Wurstblatt meiner Region und checke die Facebook-Einträge im Blog. Ich bekomme das Lachen, wenn ich die Beschimpfungen der frustrierten Damen lese und sage mir: Hoppala, was sind die Frauen heute wieder sauer auf mich?

Nun fahre ich meinen Rechner hoch und überlege, welchen Artikel ich heute veröffentliche. Am Wochenende schreibe ich die Artikel für die ganze Woche vor, so dass mein ehrenamtlicher Lektor Zeit für die Korrekturen hat. Ich entscheide mich für ein Thema, das meine Leser heute interessieren könnte.

Nebenbei erarbeite ich meine Checkliste für die Wohnungsreinigung. Saugen, wischen, Klamotten waschen und das Geschirr in die Spülmaschine flaggen. Da werde ich wohl 2 bis 3 Stunden zu tun haben. Zuerst bringe ich jedoch den Müll raus und treffe einen Nachbarn, der an seinem Motorrad schraubt. Ohne ein Schwätzchen geht es nicht und so verplempere ich eine Stunde, die ich aber gerne investiert habe. Wir reden über Autos, Motorräder und kommen natürlich auf die weltpolitische Lage. Ein tolles Gespräch.

Nach dem Plaudern befülle ich die Waschmaschine und mache meine Lieblingsmusik etwas lauter, in der Hoffnung, dass sich meine Nachbarn nicht aufregen. Nun fallen mir schlagartig einige weitere Themen für neue Artikel ein und ich setze mich an den Rechner mit einem großen Pott Kaffee. Ich schreibe drei neue Artikel und maile sie meinem Lektor. Er wird wieder einiges glätten müssen, weil ich manchmal zu direkt bin. Die mittlerweile große Anzahl meiner Leser will echte Qualität. Das macht Arbeit und kostet Zeit.

Nun ist es doch schon Nachmittag geworden, fast 3 Uhr, und mein Köter macht sich auf dem Sofa breit. Hm, soll ich jetzt noch putzen oder erst mal ein Schläfchen neben meinem Wauwau halten? Ich sehe meine Nachbarin das Futter für die Eichhörnchen befüllen. Sie winkt und ich gehe in den Garten, um einen Plausch zu halten. Letztens hatte ich vergessen ihr zu sagen, dass ich ein dankbarer Kuchenesser bin. Das sage ich mit dem Hintergedanken, dass sie mir dann vielleicht einen backen wird. Gesagt, getan, sie wird mich wohlwollend berücksichtigen. Immerhin bin ich ein netter Mann.

Nun entschließe ich mich, mit dem Hund nochmal auf die Wiese zu gehen und treffe eine Frau, die einen jungen Hund hat. Wir reden über Futter, Hundeerziehung und wir sind der gleichen Meinung, dass wir zu unseren Hunden einfach zu weich sind und dringend zu einer Hundeschule sollten. Wir plaudern fast eine halbe Stunde und als ich nach Hause komme, ist es schon geschlagene 6 Uhr. Verdammt nochmal und die Wohnung muss noch geputzt werden. Nun verspüre ich Hunger und mache den Grill fit. Ich haue mir drei Steaks rein, trinke zwei Gläser Wasser. Das tut mir gut.

Es ist 7 Uhr und ich hole den Staubsauger. Nach zwei Stunden blitzt die Wohnung, wie sie sauberer nicht sein kann. Wo ist der Hund? Klar, Madame hat sich ins Schlafzimmer geschlichen und liegt auf meinem Kopfkissen. Mein Hund ist so faul wie alle meine bisherigen Weiber zusammen. Da gibt's nur einen Unterschied: Mein Hund liebt mich wirklich! Ok, er hat keine andere Wahl, ich aber auch nicht.

Ich habe gerade eine Flamme in Arbeit, die rufe ich an und mache das Date für den nächsten Tag klar. Mal schauen was, wir machen, aber die Ideen muss wie immer ich liefern.

Nun klingelt mein Handy und der Geschäftsführer einer Fahrzeugtechnik-Firma ist dran. Er trötet mir mein Ohr zu, dass ich ihn fertig machen würde, weil ich einige negative Artikel über seine Geschäfte im Blog veröffentlicht habe. Ja, das ist eben so, weil er seine Kunden verschaukelt und potentielle Kunden vor ihm geschützt werden müssen. Das ist hart, aber die Wahrheit. Ich erkläre diesem Geschäftsführer noch schnell, dass es bei mir keine Zensur gibt. Er ist sauer und wir verabschieden uns.

Und so ist ein Tag am Wochenende schon wieder vorbei. Aber noch nicht ganz, denn meine Schuhe muss ich noch putzen. Ich mag saubere Schuhe mit kräftigen Farben. Meine Lieblingsschuhe sind rot und ich habe den Schneid diese zu tragen. Einfach nur geil. Meine Beautytipps im Blog sind nicht ersponnen. Es sind eben meine Erfahrungen.

Nun gehe ich mit meinem Hund nochmal Gassi und mein Handy zeigt mir einige WhatsApps an. Klar, eine Muschi schreibt mir. Kann sie nicht anrufen wenn sie was will? Ich antworte nicht, weil ich keine Lust habe. Es ist jetzt 10 Uhr abends und ich steige nun ins Bett. Meinen Fernseher stelle ich so ein, dass er nach 2 Stunden in den Schlummermodus geht. Den erlebe ich nicht mehr, weil ich ins Koma falle.

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