• 16.11.2024

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Morgens 10 Uhr in München

brezel

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München ist als Wohnort sehr begehrt, doch die meisten Münchner dürften komplett über ihre Verhältnisse leben. Das Pflaster ist ziemlich teuer. Miete und Lebenshaltungskosten gehen richtig ins Geld und da sind logischerweise auch die Münchner Frauen besonders kostspielig.

Nach einem Termin in der Innenstadt von München bin ich mit Kollegen einen Kaffee schlürfen gegangen. Ein wirklich tolles Café und angesichts der hohen Preise möchte man meinen, dass es nicht sehr frequentiert ist. Nein, weit gefehlt. Es war voll und mindestens 90% der Gäste waren weiblich. Nicht, dass sich Rentnerinnen ihre Zeit mit einem Kaffeeplausch vertrieben, nein, es waren durchwegs die jungen Dinger bis Mitte 30. Teilweise waren diese Damen mit ihren Kindern oder ihrem Säugling da, aber auf jeden Fall mit ihrer Freundin. Oft gleich mehrere. Keine dieser Damen sah unglücklich aus oder war ärmlich gekleidet. Alle waren sehr aufwändig gestylt. Klar, man ist in München und da ist die feine Fassade sehr wichtig.

So sieht das Leben der unterprivilegierten Frauen und Muttis in der Realität aus. Sie führen die wichtigen Frauengespräche bei Kaffee und einer Butterbrezel, während der Mann oder Lebensgefährte sich in der Firma abrackert und nebenbei seinen Bankberater um eine Erhöhung des Dispokredits anbetteln muss. Ja, eine Frau mit Kind geht in München unglaublich ins Geld. Abends kommt der Mann voller Sorgen über die ständigen Geldprobleme nach Hause, doch seine Frau kümmert das nicht. Schatzi, ich brauche wieder Geld für unsere Familie! Das hört ein Ehemann mindestens zweimal die Woche.

Und da ist Sepp, der alte Haudegen. Ein waschechter Münchner. Jeden Tag hat er aus beruflichen Gründen Kontakt mit diesen Familien, die jeden Cent umdrehen müssen, weil das verdiente Geld wie Wasser in der Wüste verdampft. Oft erlebt Sepp, wie sich Paare mit finanziellen Problemen früher oder später trennen und die Schulden beim Mann kleben bleiben, während Mutti praktisch sorgenfrei in das Leben einer Alleinerziehenden einsteigt. Sie glaubt daran, dass der Unterhalt in Strömen fließt und realisiert nicht, dass ihr Versorger schon während der Ehe pleite war. Nach wenigen Monaten rutscht ihr Exliebster völlig ab, finanziell und psychisch am Ende. Und schon ist ein neuer Leser fürs Männermagazin herangewachsen und die alleinerziehende Mutti wird Kundin bei VAMV und Jugendamt.

Sepp liest zwar auch das Männermagazin, aber unter einem völlig anderen Blickwinkel. Eine Frau in München aufreißen? Nein, danke. Nicht nur gefühlt kostet eine halbwegs brauchbare Freundin mindestens 10.000,- Euro pro Jahr. Dafür gibt es die obligatorischen zwei Urlaube, diverse Bar- und Restaurantbesuche sowie einige kleine und größere Geschenke, um das Mäuschen bei Laune zu halten. Das kennt Sepp und er hat es mehrfach erleben müssen. Nicht eine einzige seiner Freundinnen fragte ihn jemals, ob er sich diese Kostspieligkeiten überhaupt leisten kann. Es war ihnen schlichtweg egal. Sie nahmen die Geschenke mit Freude an und im Gegenzug gab es die besondere Zuneigung. Das Niveau der Geschenke stieg jedoch in immer neue Höhen. Was der Frau heute gut genug war, erzeugte beim nächsten Mal keine Freude mehr.

Natürlich hatte Sepp immer Frauen, die selbst im Berufsleben standen. Zwar waren das keine Jobs, wo die fette Kohle gemacht wird, aber immerhin gingen sie einer Arbeit nach. Eigentlich hätten seine Freundinnen durchaus 30% der gemeinsamen Kosten übernehmen können. Sie taten es einfach nicht. Wenn es ans Bezahlen ging, dann wurde aus der angeblich gleichberechtigten Frau ein armes Häschen. Manchmal spendierte der steile Zahn das Parkticket, aber mehr war nicht drin. Und am Wochenende musste es immer auf die Piste gehen, was freilich schwer ins Geld geht, besonders in München. Da werden aus 10.000 Euro pro Jahr schnell 20.000 und mehr. Eine Freundin ist in München sehr teuer.

Wenn Sepp das Gefühl hat, schwach zu werden, weil es mit einer Frau im Bett doch eine schöne Sache ist, dann erinnert er sich an seine Exfreundinnen. Nein, eine Frau ist es ihm einfach nicht mehr wert, diese irrsinnigen Kosten aufzubringen. Lieber geht er hin und wieder in einen Saunaclub. Eigentlich kotzt ihn das an, aber manchmal muss der Druck einfach raus. Die 150,- Euro, die er da ausgibt, sind ein Schnäppchen. Ein Abend auf freier Wildbahn kostet deutlich mehr.

Die Frauen, nicht nur in München, sind ein unberechenbarer Kostenfaktor und immer teurer als professionelle Liebesdienerinnen. Es ist schlichtweg eine dreiste Lüge der Frauen, dass nur die Liebe zählt. Hinzu kommt der Konkurrenzkampf der Frauen untereinander. Freundinnen schmieren sich gegenseitig regelrecht aus, wenn es um Geld und Status geht.

Lina hat eine neue Goldkette mit einem dicken Stein und nagelneue Prada Schuhe. Staunend bewundern ihre Freundinnen die wertvollen Sachen und einige Tage später präsentieren auch sie ihre neuesten Luxusschnäppchen. Diese Spirale dreht sich immer weiter. Ob die Ehemänner oder Freunde in den finanziellen Abgrund rutschen, das interessiert diese Frauen nicht die Bohne. Es geht um das gegenseitige Glücksgefühl. Und dann kommt der Kellner und kassiert ab. Der Plausch am frühen Morgen war diesmal besonders günstig. Nur 20 Euro pro Muschi. Und wohin gehen wir jetzt? Eine Kleinigkeit Essen wäre jetzt fein. Ich kenne da einen tollen Italiener.

Und so schieben diese Weiber ihren dicken Hintern von einem Sessel zum nächsten. Abends tun den Frauen ihre Füße weh und dann jammern sie ihren Männern die Ohren voll. Durch die ganze Stadt mussten sie laufen, um besonders günstig einzukaufen. Zum Abendessen gibt es die billige Wurst vom Lidl, weil die Kohle tagsüber verprasst wurde. Krach bekommen sie mit ihren Männern deswegen nicht. Wer sich beschwert, der kommt nicht mehr an den Puschel. Nur wer brav ist, darf nachts von hinten etwas rubbeln. Vielleicht jedenfalls.

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