Ignorieren kann so schön sein
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In Thailand habe ich zwei wichtige Dinge gelernt. In kritischen Situationen ein nichtssagendes Gesicht aufzusetzen und schlechte Nachrichten zu ignorieren. Das sind erstklassige Lösungen in allen Bereichen des Lebens. Sei es privat oder beruflich.
Ich öffne meinen Briefkasten und checke meine Post. Ah, die Polizeiverwaltung. Das ist wichtig, denn ich bin 17 km/h zu schnell gefahren. Das Ordnungsgeld zahle ich natürlich. Oh, ein Briefchen von einem Gericht. Auch diese Post öffne ich, denn die ist genauso wichtig wie Post von der Staatsanwaltschaft. Diese Briefe sollten immer geöffnet werden. Dagegen ist die Post vom Jugendamt unwichtig. Ich habe hier eine einfache Strategie. Das Jugendamt muss bei mir in allen Belangen entweder Klage oder eine Strafanzeige einreichen. Das ist Standard und gehört zu meinen Lebensmaximen. Zudem macht es der Gegenseite viel Arbeit und Aussicht auf Erfolg besteht meist eh nicht. Post vom Jugendamt öffne ich nicht, sondern verwende sie als Grillanzünder. Sorgen anderer sind nicht meine Sorgen. Soll doch jeder seine Probleme selbst lösen.
Im Berufsleben ist es nicht viel anders. Es scheint nicht jeden Tag die Sonne. Natürlich werde auch ich geärgert. Wenn ich eine kleine Welle gegen mich wahrnehme, überlege ich zuerst meine Strategie, wobei ich in wichtig oder unwichtig sortiere. Meist ziehe ich mich elegant zurück und nehme eine Warteposition ein. Nebenbei entwickle ich Plan B und C. Oft erledigen sich Sachen von alleine und nur selten müssen die harten Eier ausgepackt werden. Meist liegt die Ursache in einer Frau und da spiele ich sehr gerne den Verlierer. Den Schaden habe ich jedenfalls nicht, weil ich mich immer auf alle Eventualitäten nutzbringend vorbereite. Wozu die Nagelprobe mit einer Frau anfangen? Das ist verschwendete Lebenszeit. Das Wohlbefinden weiblicher Mitarbeiter hat stets höchste Priorität. Das sind echte Diamanten und außerordentliche Leistungsträger. Ohne Frauen würde die gesamte Wirtschaft zusammenbrechen. Da bin ich mir ganz sicher.
Beruflich kommen bei mir Konflikte mit Frauen äußerst selten vor, da ich in einer Männerwelt arbeite. Natürlich habe ich Kontakt mit Sekretärinnen und ich finde es super, wenn meine kleine Hündin bei ihnen willkommen ist. Einige Sekretärinnen haben sogar eine Hundedecke organisiert und meine kleine Hündin liegt dann darauf ganz brav unter dem Schreibtisch. Was würde ich dafür geben, dort auch liegen zu dürfen. Jedenfalls freue ich mich darüber. So hat mein Hündchen Kontakt zu meiner Zielgruppe und etwas Freude im Leben. Sie ist absolut pflegeleicht.
Bei mir hat ein Kunde immer oberste Priorität und so habe ich mich über die Telekom gefreut, die ihren Kundenservice deutlich verbessert hat. Ich war auf deren Webseite, um mich über Office 365 zu informieren. Rechts auf deren Page ist ein Chatbutton, ich klickte und schrieb, dass ich dieses Produkt kaufen will. Der Mitarbeiter der Telekom schrieb, dass er gerne meine Telefonnummer hätte, weil es im Gespräch leichter sei. Klar, er hatte keinen Bock zum Chatten und ich eigentlich auch nicht. Dann lief alles absolut reibungslos und nach 30 Minuten war mein Account offen und voll funktionsfähig. Da war ich echt begeistert. Respekt, liebe Telekom.
Ich bin gerne Kunde bei der Telekom. Mein Hybrid Internet läuft in meinem Kuhdorf exzellent. Ich habe zwar keine 100 Mbit/s, aber 20 bis 30 reichen mir völlig aus. Übers Kabel werden nur schlaffe 2 ausgespuckt. Jedenfalls ist Hybrid eine gute Alternative für alle, die in einem ländlichen strukturschwachen Gebiet wohnen. Das setzt aber voraus, dass ein Mobilfunkmast der Telekom in der Nähe ist. Der Anbieter 1&1 hat mich nur verarscht, nachdem ich zuerst bei denen bestellt hatte. Was für ein Chaosladen. Nein, danke.
Aber zurück zum männlichen Verhalten. Ignorieren ist eine besondere Gabe, die auch erlernt werden kann. Das geht am besten an der Kasse im Supermarkt. Wer kennt nicht die langsame Trulla vor einem, die ihren Plunder nicht vom Kassenlaufband geräumt bekommt. Kein Problem. Wenn ich an der Kasse bin, dann krame ich umständlich den letzten Cent aus der Hosentasche. Das dauert eben ein bisschen und der schnellste im Abräumen bin ich auch nicht. Die maulende Meute hinter mir interessiert mich nicht und wird ignoriert. Oder beim Bäcker. Nein, dieses Brot möchte ich nicht. Das sieht nicht schön aus. Ich nehme das Brot in der zweiten Reihe, das Dritte von rechts. Nein, nicht von links, ich meinte das Brot daneben. Köstlich, wenn hinter mir Frauen stehen. Die zetern sofort. Beim Fleischer brüllen sich die Weiber stets an. Das ist abartig und schlimm. Ich warte, bis alle ausgebrüllt haben, bevor ich rede. Das kostet Zeit, ist jedoch eine Form der Höflichkeit von mir. Das Gemecker, weil ich den Laden aufhalte, perlt bei mir komplett ab.
Als Mann muss man seine Emotionen stets im Griff haben. Im Berufsleben ist das besonders wichtig. Das erzeugt eine ruhige, sachliche Atmosphäre. Bei Ärger grätscht man niemals dem Gegenüber ins Wort. Er soll seinem Frust freien Lauf lassen und man wartet geduldig, bis er fertig ist. Bevor man antwortet, lässt man mindestens eine Pause von fünf Sekunden. Eigentlich erwarte ich die Ansprache, dass ich jetzt sprechen darf. Oft werden Konflikte dadurch sehr leicht gelöst. Vorausgesetzt, man ist daran wirklich interessiert. Bei Frauen zieht diese Taktik nicht. Dieses Gewitter braucht man weder zu erwidern, noch zu kommentieren. Man lässt das einfach so stehen. Meistens hören Frauen dann nicht mehr auf, bis sie von irgendjemandem eingebremst werden. Und es macht besonders viel Spaß, unsinnige Entscheidungen von Frauen umzusetzen. Es versteht sich von selbst, dass alle Weisungen von Frauen ausnahmslos und exakt protokolliert werden müssen. Wenn die weibliche Anweisung schiefgeht, und das tun sie meist, wollen die Damen nichts mehr davon nichts wissen. Eine Gesprächsnotiz ist da Gold wert.
Frauen sehen im Berufsleben nur sich und denken nicht global. Sie sind Meisterinnen im Lügen, Mobben und Denunzieren. Und es ist ihnen völlig schnuppe, wenn Leistungsträger den Hasenfuß machen, weil ihnen das Gejammer auf die Nüsse geht. Deswegen bin ich froh, nur mit Männern zu arbeiten. Da ist ein Mann noch ein Mann. Der Umgang mit Männern ist rau, aber herzlich. Männer unter sich haben die wenigsten Probleme.
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