• 18.04.2024

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Die Höhere Tochter

hoehere

» Artikel vom

Gastautor: 1WO

Eine sogenannte "Höhere Tochter" (im Folgenden als "HT" bezeichnet) ist eine interessante Person, die hier ein wenig näher, wenn auch leider nur oberflächlich, beschrieben werden soll. Dieser Artikel basiert auf einer Mischung aus Erlebnissen mit der eigenen und mit fremden Familien, Erzählungen und Beobachtungen. Das Ganze aufgeschrieben an einem schönen Sommertag, unter einer Kastanie im Paulanergarten sitzend. Er soll den Jungstechern zur Orientierung und den Altstechern zur Unterhaltung dienen.

Die HT ist -kurz gesagt- der einzige Typ Frau, der als AMIGA infrage kommt. Vielleicht findet man auch eine Dumme, die gut vögeln kann, aber wer auch Intellekt, wirtschaftliche Unabhängigkeit und Leistungsbereitschaft (sowie ggf. ein späteres Erbe) bei einer Partnerin schätzt, kommt um sie nicht herum. Aufgewachsen in einer Familie, in der Leistung und Bildung honoriert, Gemeinsinn gepflegt und traditionelle Werte hochgehalten werden sowie ein gewisser Wohlstand und Selbstbewusstsein herrscht, bringt sie viel von dem mit, was eine Frau attraktiv macht. Bekanntlich steht hinter jeder starken, unabhängigen Frau ein reicher Mann und das ist im Falle der HT natürlich der Vater. Wir beginnen unsere Betrachtung also beim "Alten".

Der ist typischerweise entweder Unternehmer mit Familienbetrieb, Mediziner in dritter Generation, Dozent und Wissenschaftler im Universitätsbetrieb oder ähnliches (angestellter Manager eher nicht - das ist prollig). Ein Alpha; ein Silberrücken mit altem Namen, alten Werten, altem Geld. Er lebt 14 Stunden am Tag für seinen Beruf und in der knappen Zeit, die dann noch bleibt, geht ihm die Familie über alles. Diese liebt und führt er. Ist er Altphilologe, war die HT spätestens im Alter von fünf Jahren schon mal in Athen. Ist er Raketenwissenschaftler, war sie als Kind mit auf Geschäftsreise in USA und hat einen Start im Kennedy Space Center mitverfolgt. Ist er Musiker, liegt in ihrem Zimmer die Violine. Sie verflucht seine Dominanz und verehrt ihn für seine Stärke. Sie wird Dich an ihm messen.

Wenn Du noch jung bist und selbst aus einer guten Familie kommst, findest Du die HTs ausserhalb der Schule bei den typischen Aktivitäten: Feldhockey, Kirchenjugend, Segeln und Musizieren bieten sich hier an. Für Normalos ist das oft prohibitiv und da geht noch nichts. Du musst dann bis zum Studium warten. Dort schaust Du Dich in der medizinischen oder juristischen Fakultät um. Orchideenfächer wie Kunstgeschichte, Arabistik etc. sind auch möglich, da musst Du aber aufpassen und die Irren aussortieren.

Wenn Du eine gefunden hast und mit ihr zusammen kommst, beginnt eine gute Zeit. Aufgrund ihres Hintergrunds hat sie viele Fähigkeiten, Kenntnisse und Interessen, die sie auch diesseits ihrer Unterwäsche reizvoll machen.

Neureiche fliegen nach Barbados, lassen sich von Negern bedienen und langweilen sich mit Amerikanern am Strand. Die HT spricht unter anderem Französisch (sogar ziemlich gut wegen des Au-pair, das damals da war) und ist vielseitig an Natur, Kultur, Menschen und Ländern interessiert und so wanderst Du mit ihr durch atemberaubende, gottverlassene Landschaften in der Ardèche-Region, wo ihr auf einem einsamen Bauernhof übernachten könnt, weil die Maman das nette junge Pärchen mit dem deutschen Akzent so sympathisch findet und Euch das Gästezimmer für eine Nacht herrichtet.

Legendär sind die Sommerpartys vom Hockeyclub, von denen man um drei Uhr morgens stockbesoffen nach Hause taumelt. Scheisse, wenn Du jetzt mit Bafög-Babsi ins Wohnheim musst oder mit Nebenjob-Nadine in ihre versiffte WG. Die HT hat ein kleines Appartement in Uni-Nähe, das ihre Eltern für sie zum Studienbeginn gekauft haben. Da stört niemand und Du kannst sie schon in der Garderobe auspacken, um dann spätestens in der Küche Bunga zu haben.

Selbstbewusstsein und Durchsetzungsfähigkeit zeichnen die HT aus. Nachteile oder unangenehme Dinge werden nicht einfach so hingenommen, sondern sofort angegangen nach Art eines Drohnenangriffs. In der Schule wird als Klassensprecherin für die Aufstellung von Schliessfächern gekämpft. Die Mädelsgruppe geht samstagabends ins "E-Werk" wenn sie es so lieber möchte und nicht ins "Mojito". Im Medizinstudium sind die Laborplätze ungerecht verteilt? Mail an den Studiendekan ist raus. Und wenn es Probleme in der Firma gibt, hilft sicher ihr Onkel Bernhard, der ein renommierter Arbeitsrechtler ist.

Der Erstkontakt zu ihrer Familie besteht immer aus einer zwanglosen Einladung zum Nachmittagskaffee.
Hier führt der Weg natürlich über die Schwiegermutter und es ist nicht schwierig, wenn einige wenige Regeln beachtet werden:
- Sei nicht Mietshaus-Micha oder gar Plattenbau-Philipp. Sei Hanglage-Harald.
- Du sagst nicht "Hi!", sondern "Guten Tag, herzlichen Dank für die Einladung!"
- Beiläufig sprichst Du über den Fortgang Deines Studiums. Dabei wird auch schnell klar, dass Dein Primärwortschatz fünfstellig ist.
- Selbstverständlich hast Du die Ausstellung der alten flämischen Meister in der Staatsgalerie zwar noch nicht besucht, aber einen Artikel darüber gelesen.
- Du trägst Dein benutztes Kaffeegeschirr in die Küche, auch wenn es "nicht nötig gewesen wäre".
Sieg auf ganzer Linie.

Viele denken, dass wohlhabende Familien immer neues geiles Zeug haben. Das ist aber nicht richtig - die haben ALTES geiles Zeug! Beim Picknick im Schlossgarten schielt Starbucks-Steffi von nebenan rüber und rümpft die Nase (während sie einen Supermarkt-Muffin aus der Folie auspackt und auf einen IKEA-Plastikteller legt), weil ihr so "komische Sachen" habt. Sie kann ja nicht wissen, dass das Hutschenreuther von Oma und Opa, auch wenn es vielleicht nicht mehr ganz zeitgemäss aussieht, für den Park noch allemal taugt.

Man kann so eine sehr coole Zeit mit der HT-AMIGA verbringen, aber ach! Das Ticken der Uhr wird lauter und das Ende ist schnell erzählt. Die zukünftigen Schwiegereltern hören sich bereits in der Kirchengemeinde und im Lions Club nach passenden Immobilien um und es kommt die gefährlichste Zeit im Leben des Mannes, während der er unbedingt den Lehren des japanischen Philosophen Nizusazi Heiki (*) folgen sollte, um sein Glück zu bewahren. Wer es nicht schafft, ist gefickt. Die HT wird wie jede andere Frau auch zunehmend teuer und wartungsintensiv und auch die Korrosionsschäden nehmen zu. Dass sie dann bald auch nicht mehr fahrbereit ist, versteht sich von selbst. Hier gibt es also keinen Unterschied zu anderen, nur eben eine Grössenordnung darüber. Ein Vorteil ist es, wenn man Kinder haben möchte: Diese werden in einem guten Umfeld aufwachsen können.

Wer aber rechtzeitig den Absprung geschafft hat, kann sich nur gratulieren. Er hat das Beste erlebt, was eine Beziehung mit einer Frau zu bieten hat.

(*) "Nie zusammenziehen, heiraten, Kinder kriegen"

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