• 19.04.2024

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Prächtig gelaunt die letzten Wochen des Jahres genießen

bigmama

» Artikel vom

Eine Woche frisches und neuestes Wissen über Beton zu tanken ist nun vorüber. Die abschließende zweite Woche steht an und darauf freue ich mich. Das liegt nicht nur am interessanten Lehrstoff, sondern maßgeblich an den Lehrern. Man merkt, dass sie Beton lieben und genauso unterrichten sie. Das nenne ich echte Hingabe. Morgens um 07.30 Uhr geht es los und abends um 18.30 Uhr, manchmal sogar etwas später, ist der Unterricht beendet. Das klingt zwar ziemlich lang, ist aber kurzweilig. Vormittags ist Theorie und am Nachmittag geht es ins Labor. Das ist grandios und ich kann meine Begeisterung kaum unterdrücken, wenn da nicht doch einige kleine dunkle Wolken aufgezogen wären.

Eine Woche ohne meinen Hund ist nicht nur hart, sondern ein gravierender Einschnitt in meine Lebensqualität. Mein Hund hält mich stets im psychischen Gleichgewicht und erzeugt in mir eine tiefe Zufriedenheit, neben dem Ausgleich durch die schönen Spaziergänge. Eine Woche ohne Hund geht überhaupt nicht. Das ist aber noch nicht alles.

Vor einigen Wochen witzelte ein Freund, dass ich wohl bald ins Gras beißen würde, weil ich so geil drauf bin. Er meinte, dass ein Mann, der sich in bester Gesundheit wähnt, bald abnibbelt. Quasi das letzte Aufbäumen vor dem Tod. Ich lachte über seinen Witz und zeigte ihm meinen Mittelfinger. Ich werde 84 Jahre alt, so mein buddhistischer Wahrsager in Thailand. Der kann sich nicht täuschen und ich habe alle seine Bedingungen erfüllt. Keine Frau mehr anpacken und einen Hund anschaffen. Im Gegenzug gibt mir Gott ein paar Jährchen obendrauf. Ein guter Deal, wie ich meine.

Lange Rede, kurzer Sinn. Vor einigen Tagen wachte ich nachts im Hotelzimmer auf und mich plagten unglaublich starke Schmerzen. Mir schossen die doofen Sprüche meines Freundes durch den Kopf und nun soll ich in einem Kuhdorf in der tiefsten Pampa einfach so das Zeitliche segnen? Niemals. Oder hat meine schwarze Ex, die liebe Uganderin, mich mit einem Voodoo Zauber belegt und mit einer Nadel auf mein Bild eingestochen? Ja, das soll es alles geben. Doch nicht mit mir. Das alles ging mir durch den Kopf, während ich wach und voller Schmerzen im Bett des Hotelzimmers lag. Jeder andere Mann hätte geweint und das Vaterunser vor sich hin geflüstert, um dem Schöpfer und Herrn mit Respekt zu begegnen. Ich nicht. Ich wählte die Rezeption und befahl, dass der Notarzt gerufen wird. Etwa zwei Minuten später klingelte mein Telefon und die Notärztin befragte mich nach meinen Problemen. Ok, meinte sie, sie sei gleich da. Die Hotline zwischen Rettungswagen und Hotel funktionierte prächtig. So waren die Rettungssanitäter zuerst da. Mein Spruch, ob die Ärztin wirklich Menschen retten könne, kam ziemlich gut an. Meinen Humor habe ich nicht verloren. EKG, Blut abgezapft, einige Schmerzmittel konsumiert und schon schleppte man mich in den Krankenwagen. Im Krankenhaus stellte man nichts fest. An sich war ich topfit, bis auf die Schmerzen eben. Das seien wohl entzündete Nerven oder sowas, so die Diagnose. Dann gab man mir Morphium. Also ohne Quatsch. Das war die beste Infusion meines Lebens. Einfach nur geil das Zeug. Man schob mich in ein Krankenzimmer und ich schlummerte ohne Schmerzen ein.

Gegen 10 Uhr kam der Oberarzt und hielt mir sogleich einen Monolog über das schädliche Rauchen. Ich erwiderte, dass ich auch gerne Monologe halte und ihm versichere, meine Gesundheit sehr ernst zu nehmen. Immerhin habe ich meine Ehefrau an die Luft gesetzt und saufe nicht mehr. Obendrein gehe ich eh gleich, weil ich zur Weiterbildung muss. Das fand der Oberarzt nicht witzig, doch als er zur Tür raus war, zog ich mich an und checkte einfach aus. Wenn sie noch was wollen, können sie mich anrufen. Fertig. Natürlich bin ich dankbar, aber ich habe eben auch Verpflichtungen zu erfüllen, wie beispielsweise meine Weiterbildung erfolgreich zu absolvieren. Für Arztbesuche habe ich im Moment wirklich keine Zeit. Das ist natürlich schlecht, wenn Kleinigkeiten eskalieren. Eine neue Erfahrung für mich. Ich sollte wirklich öfters mal zum Arzt gehen, damit genau solche Aktionen nicht passieren. Im Jahr 2018 werde ich das auf jeden Fall berücksichtigen.

Eine zweite Woche ohne Hund geht nun wirklich nicht. Schließlich möchte ich mich stabilisieren und nicht wieder den Notarzt rufen müssen. Im 4-Sterne Hotel schaute ich nach der Chefin. Ich fand sie in ihrem Büro und schilderte ihr mein kleines Problem. Ich möchte meinen Hund mitbringen, aber er müsste tagsüber im Hotel betreut werden. Ja, sagte sie, das ist kein Problem. Sie nimmt meinen Hund und falls sie weg müsse, dann übernimmt eine Kollegin die Hundebetreuung. Das ist geradezu perfekt. Nicht nur ich leide ohne Hund. Meine Hündin leidet ohne ihren Chef und Führer ebenso. Das darf ein Diktator niemals vergessen, er trägt immer große Verantwortung.

Nun ist meine Geschichte vielleicht nicht der ultimative Kracher, aber die Erfahrung daraus ist dennoch interessant. Es gibt immer eine Lösung. Man muss es nur wollen, dann findet sich ein Weg. Und wenn es im Gebälk etwas knirscht, dann sollte man gleich einen Arzt aufsuchen und nicht damit warten. Die Gesundheitsvorsorge ist mindestens so wichtig wie das gesunde Rauchen von Schwarzem Krauser, einem herrlichen und genüsslichen Naturtabak.

Nebenbei habe ich den ersten Test bei meiner Weiterbildung souverän absolviert. Mit einem Lernaufwand von 15 Minuten schaffte ich 85%. Das zeigt, wie gut ich die Inhalte verstanden habe und zielsicher anwenden kann. Und es ist auch ein Beweis, dass Kipplorenwissen überflüssig ist. Nächste Woche folgen ein weiterer Test und dann die Abschlussprüfung. Insgesamt müssen 70 % erreicht werden. Darunter geht es zur mündlichen Prüfung und wer unter 60% landet, der fährt in Schmach und Schande nach Hause. Ganz klar, dass ich da keine Zeit für Arztbesuche habe und so bete ich zu Gott, dass er mich gut über die Woche bringt. Ich gelobe auch, dass ich keine Frau mehr vergewaltigen werde und auch nicht an schlaffen Titten grabsche. Nein, das mache ich nicht mehr. Versprochen!

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