• 12.04.2024

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Neues aus der Kategorie „Frauen sind das Beste auf der Welt“

cheers

» Artikel vom

Gastautor: Quotenhomo

Ich habe mich mit einer lose verbundenen Gruppe zum Essen getroffen. Die Protagonisten: Mutter (gut verheiratet) mit Sohn, andere Mutter (schlecht geschieden) mit Tochter, beide Mütter Ende 40, beide Kinder 20. Dazu ein Bekannter Anfang 50 (verheiratet) und ich in meinem zarten Alter.

Ich komme immer etwas früher, bin gerne der Erste. Dann kann ich mir meine Sitznachbarn aussuchen. Strategischer Tipp: Lasst eure Jacke auf einem anderen Stuhl hängen, als der, auf dem ihr sitzt. So kann man nochmal wechseln, ohne, dass es peinlich wird.

Wie in der 6. Klasse: Geschlechtergetrennt platziert. Ich in der Mitte, so mag ich es gerne.

Die Unterhaltungen der Männer

Wir plaudern, Smalltalk, was es eben neues gibt. Dann wenden sich die Männer den Männern zu, die Frauen den Frauen. Wir plaudern über die Arbeit. Gibt immer was zu erzählen. So bei mir die neuste Geschichte von meiner Kollegin aus meinem letzten Artikel. Ich frage den Junior nach seinem Studium. Er ist ein cooler Typ, ich kenne ihn seit zehn Jahren, er macht was aus sich. Er erzählt, dass er kurz vor dem Bachelor ist, Wirtschaftsinformatik, letztes Semester vor dem Master. Einige Knallerprüfungen stehen noch an, er ist voll dabei und berichtet gerne von den Herausforderungen. Ich spüre seine Freude darüber, dass sich jemand dafür interessiert und mitreden kann. Kann Mutti wohl zu Hause nicht leisten? Es sei ihr verziehen. Wir fachsimpeln, erzählen kleine Geschichten aus dem eigenen Studium, und lachen miteinander.

Die feinen Unterschiede

Mit einem Ohr höre ich immer dem Plausch der Damen zu. Die Themen: Gossip, Gossip, Gossip, Showtanzgruppe, Gossip und schäumende Träume.

Beginnen wir mit der Essensbestellung, bei der die Unterschiede schon zutage treten. Etwas Besonderes auf der Karte: Kalbsbäckchen mit Waldpilzen und Kartoffelpüree. Alle bemerken das Gericht und geben an, dass sich das hervorragend anhört. 18 €, fair für die Männer. Aber, kreisch, zu teuer für die Damen. Ich will fragen, wieso sie sich Gedanken machen, die Versorgung der Gatten sei doch sicher brillant, spare mir aber die Spitze. Wir bestellen, SchniPo für die Damen, Kalb für die Herren. Und einen Salat. Innerlich schüttle ich den Kopf.

Die Unterhaltungen der Damen

Mutti 1 erzählt vom attraktiven Nachbarn, den sie beim Duschen heimlich begafft. Beim Training im Wohnzimmer auch. Sogar das Autokennzeichen kennt sie. Ich frage, was ihr Ehemann davon halte. Erstaunt entgegnet sie mir, dass man wohl schauen dürfe.
Ich wage einen riskanten Blick auf ihre prallen Titten, stimme ihr zu, und lächle. Innerlich bremse ich mich, bin ich doch nur darauf aus, möglichst meine Ruhe zu haben.
Mutti 2 erzählt vom schweren Leben in ihrem Alter ohne Mann. Ich gehe nicht drauf ein. Das Thema ist durch.

Juniorin (FFF-Fanatikerin) frage ich nach dem dualen Studium, in der Hoffnung, etwas Brauchbares von den Damen zu erfahren. Unglaublich aber wahr: Es schließt sich eine ermüdend lange Schimpftirade über die Unzuverlässigkeit der Bahn an, mit der sie morgens fährt. Vom Studium an sich keine Spur. Ich höre es mir an, mache auf verständnisvoll, und schaue ganz mitgenommen.
Ich frage, warum sie nicht mit dem Auto fahre. Das wäre doch angenehmer. Sie schaut erstaunt, erklärt mir, dass das so schlecht für die Umwelt sei und sie das nicht verantworten kann. Ich schaue verständnisvoll. So denkt wohl jemand, der Nachwuchs in die Welt setzen will. Dass sie selbst nicht merkt, dass die Bahn keine mittelfristige Alternative ist, erstaunt mich nicht mehr.

Danach unterhalten sie sich über die Single-Männer in der näheren Umgebung, der Hochschule, beim Minijob. Alles tolle Kerle, überall! Wahnsinnig inhaltsleer und schwachsinnig. Alle drei Damen finden Männer im Prinzip scheiße und machen sie für die eigene Unzufriedenheit verantwortlich.

Die Krönung ist der Bericht der Tochter, die mit spitzesten Ellbogen den Kampf um einen sehr begehrten Platz in einer Showtanzgruppe gewonnen hat. Sie berichtet eifrig über das Procedere, die Konkurrenz und ihr intrigantes Vorgehen. Voller Respekt und Bewunderung schauen die abgehalfterten Muttis zu, und ich glaube ein Ei springen zu hören, um den vermoderten Uterus zu bewohnen.

Nicht ohne Respekt, über die vermeintliche Intelligenz der Tochter, lausche ich dem Bericht. Wenn sie diese Fähigkeiten im Beruf einsetzt, darf sie sicher bald im Vorstand eines Chemieriesen in Ludwigshafen ihre geballte Kompetenz einbringen.
Erschüttert bin ich aber über diese fick Tanzgruppe: 1.000 € Aufnahmegebühr + 500 € jährlich für die Outfits, ohne Garantie auf einen Einsatz. Erstmal Ersatzbank und Bewährung. Dafür bekommt man aber auch Mitgliedschaft in einer fiesen Gruppe junger Weiber, die steil auf die Plateauphase zusteuern und alles daran setzen, sich gegenseitig vom Thron der eigenen, kleinen, bescheuerten Welt zu stoßen.
Revierkämpfe mit anderen Tanzgruppen sind obligatorisch, sie spricht von Hass. Donnerwetter. Was für ein kranker Bullshit. Mutti ist furchtbar stolz auf ihre Tochter. Ich bin fassungslos.

Ich denke daran, ihr zu raten, für die Asche lieber Golfen zu gehen. Will den Leuten dort aber nicht den Spaß vermiesen. Außerdem muss ich dringend aufhören Frauen einen Rat zu geben.
Dafür auch ein großes Dankeschön an euch miesen Hater! Das ist euer Verdienst!

Es geht weiter. Wie immer kommen die Damen darauf, dass ich Single bin und mir dringend eine Frau suchen soll. Ich frage provokant, wofür ich denn eine Frau brauche.
„Damit du nicht alleine bist.“
„Ich bin nicht alleine, wenn ich es nicht sein möchte. Ich kann immer jemanden in mein tolles Heim einladen, ohne um Erlaubnis fragen zu müssen.“ entgegne ich.
Zudem berichte ich voller Begeisterung über meine Putzfrau mit den kleinen Fingern, die jede Ritze reinigen kann und regelmäßig mein Bett frisch bezieht. Verachtung und Neid in den Augen der Damen. Anstrengend.
Sie berichten davon, wie toll eine Ehefrau ist und warum ich sie so dringend brauche. „Ohne Frau kann ein Mann niemals glücklich werden!“ Das glauben sie wirklich. Ich sage, dass ich meine Ruhe sehr schätze. Alleine auf der Couch, das find ich super! Sie entgegnen, dass ihre Männer auch alleine fernsehen würden. Ich lache und ramme den Dolch ins Herz: „Warum soll ich denn heiraten, wenn ich auch ohne Frau alleine fernsehen kann?“

Sie rollen die Augen, nehmen meinen kleinen Triumph mit Fassung. Ich erkenne aber, dass sie mich für einen Spinner halten. Alles richtig gemacht. Die Männer lachen, mein kleiner Moment. :)

Ich gähne. Warum ich müde sei, wollen die Damen wissen. Ich entgegne, dass ich zwölf Stunden gearbeitet habe und 15 Stunden wach bin. Nicht müde zu sein wäre der eigenartige Zustand. Ich spare mir den Kommentar, dass ich nicht überrascht bin, dass sie nicht müde sind. Ich bin zu erschöpft und will es auch nicht übertreiben.

Die Damen knöpfen sich nun den anderen Mann vor: Ob er nochmal heiraten würde. Sein Blick verrät ihn, diplomatisch antwortet er, dass ihm eine Heirat reichen würde. Die Männer grinsen, die Damen haben es nicht gerafft.

Das Verrückte an der ganzen Sache für mich ist, dass keine der beiden Damen mit ihren Männern zufrieden ist, und mir trotzdem eine Dame aufschwatzen wollen. Als würde sich ihre Unzufriedenheit bessern, wenn ich ebenfalls in einer unglücklichen Partnerschaft wäre. Wie dumm muss man denn sein? Wie so oft bleibt festzustellen: keine Themen, nichts zu bieten, keinen Anspruch an sich selbst, aber einen Traumprinzen auf dem weißen Ross in schimmernder Rüstung erwarten, der sie mitnimmt ins eigene Schloss, in dem es nur Milch und Honig gibt.

Danke. Mein Schloss bewohne ich lieber alleine!

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