Smombie
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Die Kombination aus Smartphone und Zombie hat den Begriff Smombie erzeugt. Das ist die Sucht, ständig auf sein Smartphone glotzen zu müssen. Ich will mich da nicht ausschließen und kann keineswegs behaupten, mein Smartphone-Verhalten völlig im Griff zu haben.
Nun bin ich ein Blackberry Fan und das hat einen großen Vorteil. Es gibt hauptsächlich sinnvolle Apps und die meisten Spiele funktionieren darauf nicht. Ich benutze mein Blackberry primär zum Checken meiner Emails, dann zur Prüfung der Kommentare im Männermagazin und natürlich zum Telefonieren. Sicherlich schöpfe ich damit die Möglichkeiten eines Smartphones nicht voll aus. WhatsApp benutze ich praktisch nie und in Facebook schaue ich nur einmal am Tag vorbei. Beiträge poste ich in Facebook sehr selten, zumal die Zahl meiner Freunde bei unter 20 liegt.
Ich empfand es als sehr angenehm, dass bei meinem letzten Hotelaufenthalt weder das WLAN funktionierte, noch irgendeine Mobilverbindung möglich war. Das Blackberry habe ich in die Ecke gelegt und ein Fachbuch gelesen. Ein toller Abend. Es geht eben auch ohne Smartphone.
Nun sind Männer sicherlich nicht ganz so anfällig für den exzessiven Gebrauch ihres Smartphones. Das sieht bei Frauen völlig anders aus. Frauen tippen permanent Nachrichten auf WhatsApp und fluten Facebook, Instagram und Co. mit ihren Bildchen, die sie bei jeder Gelegenheit schießen. Das ist die echte Online Sucht. Selbst wenn Frauen zu einem Date stiefeln, dann darf das Handy nicht fehlen. Eine Freundin könnte eine neue Nachricht schreiben und sie muss in Echtzeit die vielen Likes für ihr letztes Selfie verfolgen. Es ist natürlich hochgradig unhöflich, bei einem Date am Smartphone zu hängen, aber das ist Frauen egal. Das Smartphone ist heute der wichtigste Bestandteil eines Frauenlebens. Ohne Handy sind Frauen keine Frauen mehr, so ihre Selbsteinschätzung. Das ist respektlos und jeder Mann sollte sich ernsthaft überlegen, ob er so ein Schätzchen wirklich aufreißen will. Frauen, die ständig online sein müssen, haben ein echtes Problem. Die direkte Kommunikation geht dabei den Bach runter.
Ich will nicht gleich behaupten, dass ein Smartphone blöd macht, aber Smombies bewegen sich sicherlich auf dieser Ebene. Ein Buch zu lesen ist nicht mehr drin und alle privaten Aktivitäten ordnen sich dem Handy unter. Das ist zweifelsfrei ein krankhaftes Verhalten.
Mein WhatsApp piepst überhaupt nicht. Das habe ich auf lautlos gestellt und wer etwas von mir möchte, der soll mich anrufen. Bei Emails habe ich einen angenehmen Sonar Ton. Manchmal höre ich den nicht, aber das ist nicht weiter schlimm. Ob ich eine E-Mail jetzt oder später lese, ist nicht entscheidend. Die Reaktionszeit ist so oder so sehr schnell.
Beruflich ist ein Smartphone kaum wegzudenken. Kunden oder Kollegen benötigen eine Information und die ist mit einem Blackberry schnell getippt. Ich habe mir jedoch angewöhnt, mehr zu telefonieren. Bei der Flut von Emails gehen Informationen schnell unter und nichts geht über das persönliche Gespräch. Bei wichtigen Informationen schreibe ich lieber einen Brief, den ich über meinen VOIP Account per Fax versende. Das unterstreicht eine gewisse Wertigkeit.
Wer beruflich erfolgreich sein will, schreibt wenige Emails und bevorzugt die persönliche Kommunikation. Das ist eine Sache des Respekts, aber auch einer positiven Offensive. In einem Gespräch lassen sich viele Details schneller klären und es gibt keine Missverständnisse. Nebenbei ist es eine Frage der Kundenbindung, der Achtung des Gegenübers und der gegenseitigen Verlässlichkeit auf das gesprochene Wort. Wer permanent Emails schreibt, hat sicherlich einen schönen Nachweis, dass er Informationen weiter gereicht hat, aber der Erfolg sieht anders aus. Menschen, die auf Nachweise stehen, sollen weiterhin Emails schreiben. Der Erfolg definiert sich jedoch über ein Ergebnis. Die Entscheidung muss jeder selbst treffen.
Nun ist die heutige Technik sagenhaft und es ist fast alles möglich. Jeder kann seine optimale Ausrüstung aus einem riesigen Angebot auswählen, um möglichst effektiv und effizient zu arbeiten. Nicht, dass ich sehr vergesslich bin, aber nichts geht über einen anständigen Kalender, der sich mit allen Rechnern und dem Smartphone synchronisiert. Ich arbeite stets mit Terminketten, die ich strikt einhalte. Es kommt nur sehr selten vor, dass ich mal was vergesse. Und wenn doch, dann sage ich es so wie es ist und erfinde keine Geschichten. Das kommt immer gut an, weil es menschlich ist.
Die Kommunikation ist auch eine Frage der Erziehung seiner Mitmenschen. Ich bin zwar immer erreichbar und mein Smartphone klingelt bei Anrufen auch im Schlafmodus, aber ich wünsche keine Anrufe vor 9 Uhr und nach 21 Uhr. Nur wenn es wirklich wichtig ist, darf man mich rund um die Uhr anrufen. Selbst im Urlaub. Ich werde aber schnell ungehalten, wenn es um belanglose Dinge geht.
Ein Kunde von mir, den ich seit über 15 Jahren kenne, ist richtig süchtig. Er will ständig wissen was läuft und immer über alles informiert sein. Letzte Woche war er im Urlaub und seine Tochter hat sein Smartphone ins Meer geworfen. Binnen weniger Sekunden besorgte er sich eine neue Karte und schrieb eine Rundmail an alle Kontakte mit seiner neuen Telefonnummer. Er könnte ja was verpassen. Das ist schon krank.
Das notorische Ignorieren von Nachrichten ist das krasse Gegenteil davon und pure Respektlosigkeit. Solche Ignoranten sind nicht erziehbar. Menschen kann man eh nicht ändern, sondern nur sich selbst. Ich ignoriere solche Spezialisten. Auch wenn sie in Not sind. Sie perlen bei mir völlig ab. Da bin ich knochenhart und weil ich eh kaum Freunde habe, spielt das keine sonderlich große Rolle.
Noch schlimmer sind die Typen, die im Auto mit 200 Sachen unterwegs sind und kaum zu verstehen sind. Auch diese Knaller kann ich nicht ändern und lege dann einfach auf. Gerne auch mehrfach. Ich empfinde eine selbstverursachte, schlechte Sprachverbindung als absolute Frechheit. Wer nicht die Kohle für ein geräuschunterdrückendes Headset hat, soll eben langsam fahren. Das kann nicht mein Problem sein. Deswegen ist das Ignorieren die beste Lösung. Bei wichtigen Gesprächen fahre ich auf den nächsten Parkplatz, stecke mir eine selbstgedrehte Kippe an und führe dann in Ruhe mein Telefonat. Das ist entspannend und stresst weder mich, noch meinen Gesprächspartner.
Völlig klar, dass Frauen mit ihrem Smartphone nicht geändert werden können. Dazu sind sie intellektuell nicht fähig. Das unterscheidet Mann und Frau. Die Dosis macht das Gift. Jeder kann über seine Handydosis selbst entscheiden.
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