• 16.03.2024

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Lange ist es her

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Es ist nun schon einige Zeit her, dass ich eine Zivilklage am Hals hatte. Das war im Jahr 2015 und danach kam nichts mehr. Die Strafanzeige Schnorrerin vom Bodensee in diesem Jahr erwies sich für sie als echter Rohrkrepierer, eine Standardaufgabe für meinen Rechtsanwalt. Am Ende wurde das Verfahren eingestellt. Das war in den letzten Jahren das einzige juristische Ereignis.

Doch nun hat die Rechtsschutzversicherung einer Klägerin drei Jahre nach Prozessende ein Inkassobüro mit der Eintreibung von Anwalts- und Gerichtskosten in Höhe von ca. 6.000 Euro beauftragt. Eine solche Forderung ist fast schon eine Beleidigung für mich, denn nach recht genauem Rechnen betragen meine Schulden nunmehr 330.000 Euro ohne Zinsen.

Eigentlich ist die Rechtsschutzversicherung nicht besonders intelligent, da noch weiter in mich zu investieren. Und welcher Idiot verklagt einen Pleitegeier? Richtig, das kann nur eine Frau sein. Immerhin ist das Schreiben des Inkassobüros sehr freundlich gehalten. Darin wird mir eine Zahlung des Gesamtbetrags innerhalb von 7 Tagen angeboten oder wahlweise in bequemen monatlichen Raten. Das ist wirklich wahnsinnig freundlich, aber ich wähle doch lieber den steinigen Weg des Nichtzahlens. Die kleine versteckte Drohung, dass man mich in diesem Fall pfänden würde, habe ich als Kompliment aufgefasst. Nichts ist mir lieber, als wenn mich ein Profi besucht und das ist ein Gerichtsvollzieher in jedem Fall. Er agiert emotionslos, effizient und exakt nach dem Gesetz. Ich mag solche Vorgehensweisen. Die sind nämlich absolut berechenbar, so wie es sein soll.

Bei Besuchen eines Gerichtsvollziehers glänze ich stets mit perfekten Unterlagen. Schließlich weiß ich, dass der in meiner Situation jederzeit kommen kann. Da wird die Akte laufend ergänzt und die Heftstreifen sauber beschriftet. Ich bin bis heute der Meinung, dass ich keine pfändbaren Gegenstände habe, aber man weiß ja nie. Selbst wenn der Gerichtsvollzieher einige Diamanten aus dem Knie meines Toilettenbeckens fischen sollte, die Rechtsschutzversicherung wird davon nichts bekommen, denn der Kindesunterhalt geht vor. Sollte der Gerichtsvollzieher anderer Meinung sein, dann muss ich mich selbst anzeigen, wegen Unterhaltspflichtverletzung. Schließlich gehört alles den lieben Kinderchen. Das verstehe sogar ich. Und wenn die Diamanten in den Rachen einer Versicherung gestopft werden, anstatt den Hunger der Kinderchen damit zu stillen, dann werde ich dadurch zum Straftäter gemacht. Das gehört verfolgt und bestraft. Da möchte ich in der ersten Reihe stehen.

Ich hatte bisher lediglich drei Pfändungsversuche, zwei Sachpfändungen und eine Lohnpfändung, doch die waren durchwegs fruchtlos. Alles halb so wild, denn ich lebe eben nicht in Saus und Braus. Eigentlich bin ich in der Gosse gelandet, wo mich alle meine Exfrauen sehen wollten. In einem Assihaus am Arsch der Welt, wo es weder Fuchs noch Hase gibt. So armselig ist es hier. Sei es drum. Jedenfalls konnten die Gerichtsvollzieher bisher nichts Verwertbares bei mir finden. Und heute ist das nicht anders, außer man ist heiß auf meine Unterhosen oder meine Thor Steinar Klamotten.

Ja, es ist wirklich Scheiße, wenn man arm ist. Da ist selbst mein Hund täglich auf Diät. Ohne Leine würde er sofort ins Tierheim abhauen, um sich endlich mal satt zu essen. Doch mit Hund ertrage ich mein karges Leben einfach besser.

Schwamm drüber. Ich will niemanden mit solchen Geschichten langweilen. Sicherlich muss ich mich irgendwann wieder ausgiebig von diesem Stress erholen und auch dafür wird es eine Lösung geben.

Da fällt mir ein, dass ich noch nie eine sogenannte Eidesstattliche Versicherung abgeben musste. Offiziell nennt sich das mittlerweile Vermögensauskunft. Hoffentlich ist es dieses Mal soweit. Ich möchte endlich auch zu den eingetragenen Pleitegeiern gehören. Das macht mich stolz und ist immer eine nette Story bei meinen Plauderrunden mit den Kollegen vom Bau. Die würden sofort für mich sammeln und mir ihre vergammelten Brote von vorgestern anbieten.

So richtig cool wäre es, wenn die Inkassofirma ihren Außendienst zu mir schickt. Das wird bestimmt lustig, wenn mein Tourette-Syndrom durchbricht. Ich bin mir nicht sicher, ob der Außendienst diese Krankheit erkennt. Im Zweifelsfall muss eben die Polizei diese Jungs aufklären.

Oh ja. Das werden köstliche Artikel werden. Einen Inkassodienst durch den Dreck zu ziehen könnte richtig lustig werden, sofern sie ein wenig mitspielen. Warten wir es ab, ob sie mir den Gefallen tun.

In der Zwischenzeit lesen wir alle sehr gerne die neuesten Ergüsse unserer Schnorrerin auf Twitter. Auch Sie will jetzt offenbar ins Inkasso-Business einsteigen und ihren Exehemann pfänden lassen. Der scheint in Sachen Unterhalt wohl etwas störrisch geworden zu sein. Da wird uns Frau Doktor sicher auf dem Laufenden halten, doch wie bei allem, was sie anfängt, könnte auch das mehr oder weniger in einem Desaster für sie enden. Sie schmückt sich zwar mit einem Dr.-Titel, doch die hellste Kerze auf der Torte war sie bisher nicht. Auch solche Frauen muss es geben, sonst hätten wir ja nichts zum Lachen.

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