• 19.04.2024

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Frage sie, wie sie erzogen wurde

kuss

» Artikel vom

Gastautor: Wolfram Steffen

Das Leben verläuft in Phasen. Meines zumindest und ich kann da zumindest drei grosse Zeiträume ausmachen, in die sich meine mittlerweile 70 Jahre unterteilen lassen. Und ich kann auf Erkenntnisse aus dieser Zeit zurückblicken, die ich meinen männlichen Mitmenschen nicht vorenthalten möchte. Nicht jeder wird sie nachvollziehen können. Aber so mancher wird vermutlich mit dem Kopf nicken.

Das Ganze begann mit einer Heirat und die fand genau an meinem 21. Geburtstag statt. Seinerzeit war man nämlich erst mit 21 volljährig und heiraten wollte ich sie unbedingt. Heirat hiess für mich, sie gehört mir, ich kann über sie verfügen und zwar ein Leben lang. Das glaubte ich damals zumindest und war fest davon überzeugt, dass mir so eine karibische Schönheit nie wieder über den Weg laufen wird.

Die Schönheit war aufreizend, aber sie entpuppte sich als ziemlich langweiliges Weib. Sie wollte unbedingt Kinder haben. Und irgendwie taugte sie auch nur zur biologisch vorgegebenen Mutterrolle. Also wurde ich Vater und wusste fortan, dass Geldverdienen der eigentliche Lebenssinn eines Mannes ist. Ich machte Karriere, machte mich selbstständig, der Reichtum wuchs und damit auch die Schulden. Eine Familie hat eben Erwartungen und vier Köpfe brauchen irgendwann vier Autos und ein grosses Haus. Und das alles natürlich auf meine Kosten.

So ziemlich genau, als ich fünfzig war, stellte ich mir dann die Grundsatzfrage: Willst du so weitermachen oder solltest du nicht die Weichen noch einmal völlig anders stellen? Ich vermute, das war damals haarscharf vor dem Herzinfarkt. Oder dem Burnout.

So weitermachen erschien mir alles andere als attraktiv. Also entschied ich mich für den ganz grossen Schnitt und liess mich scheiden. Statt Karriere war jetzt Insolvenz das Ziel, denn nur dann gibt es auch für die Ex keine Beute mehr. Ausserdem heisst Insolvenz Ballast abwerfen, Schulden loswerden und noch einmal völlig neu anfangen. Zumindest, wenn man es richtig anstellt.

Es folgte also mein Lebensentwurf 2.0. Und der funktionierte nach dem Prinzip simplify your life. Das Haus und auch gleich noch das Ferienhaus war weg. Teilungsversteigerung hiess das Stichwort. Ich lebte fortan in einer kleinen Mietwohnung und mit der Erkenntnis, dass man wesentlich weniger verdienen muss, wenn es weniger zu finanzieren gilt. Vermisst habe ich meinen früheren Besitz nie, denn Grundbesitz heisst auch Wartung, Reparatur und Gartenpflege. Alles Dinge, auf die ich nie besonders Bock gehabt hatte. All das habe ich gegen mehr Freiheit, mehr Lebensqualität und wesentlich weniger Stress eingetauscht. Heute gucke ich auf eine schöne Parkanlage vor dem Haus, um die sich andere kümmern.

Ganz bewusst habe ich auch auf eine Ehefrau 2.0 verzichtet. Auf eine Frau hingegen nicht, denn meine Libido war noch recht anspruchsvoll und ist es noch immer. Auch die Zweite war eine Schönheit, aber nicht aus dem Westen, sondern aus dem Osten. Wir waren ein Dutzend Jahre ein Paar. Aber wir sind nie zusammengezogen, und zwar weil ich es nicht wollte. Denn natürlich bin ich klüger geworden und mit neuen Erkenntnissen in einen neuen Lebensabschnitt gestartet: Ein Weib, das in dein Leben einzieht, wird irgendwann versuchen, es voll und ganz zu übernehmen. Ein weibliches Wesen, das du jeden Tag vor Augen hast, wird dich irgendwann nicht mehr anmachen. Eine Frau, die sich deiner sicher fühlt, wird sich keine Mühe mehr geben, deine Lust zu befriedigen.

Eine Frau, die dich nur am Wochenende besucht, bleibt Freizeitvergnügen. Vor allen Dingen bleibt die Beziehung zu ihr unverbindlich. Es gibt schliesslich keine wirtschaftlichen Abhängigkeiten und du kannst du dich jederzeit von ihr trennen, ohne dass du dafür Anwälte und viel Geld brauchst.

Auch meine östliche Schönheit hatte ihre Tücken und in diesem Fall waren es deutlich autistische Wesenszüge. Genau die haben irgendwann auch dazu geführt, dass ich mich neuen Reizen geöffnet habe. Zunächst nicht aktiv, aber ich war offen für neue Gelegenheiten. Und ich hatte mir vorgenommen, mir von keiner Frau mehr in mein Leben hineinreden zu lassen. Weder von einer Autistin, die stets nur an sich denkt, noch von einer Ehefrau, die Ansprüche stellt.

Mein Lebensentwurf 3.0 war daher konsequent männlich und ziemlich eigennützig.

Vor hundert Jahren lohnte es sich für einen Mann noch, eine Frau zu heiraten und eine Familie zu gründen. Damals hatte ein Mann noch Rechte und Macht. Die Kinder hatten zu parieren und wurden notfalls mit Vaters Ledergürtel zur Räson gebracht. Und wenn sich die Frau widerspenstig zeigte, erging es ihr nicht anders. Schliesslich war er der Herr im Haus und hatte Rechte.

Für eine Frau gab es damals nur ein einziges Lebensziel: Finde einen Mann, der dich heiratet und nicht nur dein Leben, sondern auch das deiner Kinder finanziert, die sich mangels Verhütungsmittel unweigerlich einstellten. Einmal an ihn gefesselt, gab es für sie keinen Ausweg mehr und sie war in der Rolle der Ehefrau und Mutter gefangen. Er hingegen konnte immer noch der alten Männertradition folgen und sich eine Geliebte nehmen. Das wurde von der Gesellschaft diskret übersehen, während gleichartiges Verhalten bei der Ehefrau zur absoluten Katastrophe führte.

Die Abhängigkeit der eigenen Ehefrau war schon immer das Mittel, das einem Ehemann ein komfortables Leben bescherte. Sie kochte für ihn, hielt sein Haus sauber, sorgte stets für frisch gebügelte Hemden und saubere Unterhosen und hielt ihm die quengeligen Kids vom Hals. Ausserdem konnte er sie jederzeit ins Bett zitieren, um ihre ehelichen Pflichten einzufordern.

Genau daran musste ich denken, als mir der Zufall des Lebens eine eigentlich viel zu junge Brasilianerin ins Haus spülte. Sie stammte noch einer sehr traditionellen Familie, erfuhr ich per Internet-Chat. Sie hatte noch einen Vater kennengelernt, der mit eiserner Faust herrschte und mit einem ungehorsamen Mädchen nicht zimperlich umging. Mit anderen Worten: Man hatte sie streng erzogen und schon von klein auf mit vielen Schlägen klargemacht, was Autorität ist, und was passiert, wenn man sich ihr widersetzt.

Der Vater ist der erste Mann im Leben eines Mädchens und wird für immer sein Männerbild prägen. Ist es ein strenger Vater, dann stehen die Chancen gut, dass sie künftig jedem Mann gegenüber eher kleinlaut, um nicht zu sagen, devot auftritt. Meine Cyber-Bekannte lebte zwar mittlerweile in São Paulo, aber was eine junge Frau als kleines Mädchen gelernt hat, wird immer Teil ihres Wesens sein. Und dazu gehörte bei ihr offensichtlich das Bewusstsein, dass der Mann so etwas wie der Besitzer seiner Frau ist und mit ihr nicht viel anders umgehen wird, als es ihr Vater getan hat.

Wie viele Brasilianerinnen, war auch sie beseelt von der Idee, in Europa zu leben und schafft eine junge, hübsche Frau am besten, indem sie den passenden Mann findet. Daher störte es sie auch nicht, dass ich gut doppelt so alt war, wie sie selbst. Und sie fand es ganz normal, mir nicht nur ihre Liebe zu versichern, sondern auch ihre Bereitschaft, mir zu gehorchen und alles zu tun, was ich von ihr verlange.

In ihren Augen verfügte ich also über eine ganz natürliche, männliche Autorität, der sie sich unterzuordnen hatte. Ich wusste also, diese makellose Schönheit würde mir nicht nur zu Diensten sein. Ich würde sie mir auch genau so erziehen können, wie ich sie haben wollte. Und mir war klar, dass ich es hier mit einem Weib zu tun hatte, dass man genau so erzogen hatte, wie unsere Urgrosseltern damals ihre Töchter erzogen haben. Damals, als es durchaus keine Ausnahme war, dass ein wesentlich älterer Mann eine hübsche Maid ehelichte.

Unter diesen Bedingungen war ich sogar bereit, mein eisernes Prinzip aufzugeben und sie bei mir einziehen zu lassen. Mein Lebensentwurf 3.0 hat mich nämlich in eine Zeit zurückversetzt, die zumindest in Europa längst der Vergangenheit angehört. Ich war wieder ein ganz traditioneller Ehemann, aber mit dem Unterschied, dass die dazu gehörende Ehefrau in einem sehr direkten Sinne mir gehörte, von mir abhängig war und mich als eine Autorität ansah, wie es die europäische Ehefrau von heute niemals tun würde.

Mein heutiger Rat an die Männer lautet daher: Vergesst die heimischen Mösen. Sie sind eure Mühe nicht wert und den Ärger erst recht nicht. Denn ihre Denke ist materialistisch. Ihre Zuneigung ist an Bedingungen geknüpft: Was ist er? Was hat er? Was kann er mir bieten? Emotionen gelten dabei als eine Investition und die muss sich amortisieren. Denn die Bilanz muss stimmen. Der eigene Vorteil muss gesichert sein. Und die Beine öffnen sich nur, wenn er Wohlverhalten zeigt. Wenn sie damit etwas erreichen kann. Wenn sich Gefühle lohnen, weil der Preis stimmt.

Mal ganz ehrlich, welcher Mann braucht so etwas?

Mein Credo heisst daher: Frage sie, wie sie erzogen wurde und du weisst, was für eine Frau sie dir sein wird. Dabei wirst du schnell herausfinden, dass die meisten Frauen von heute eigentlich überhaupt nicht erzogen wurden. In ihrem Leben gab es niemand, der ihnen Grenzen aufgezeigt hat. Sie haben nie erlebt, dass Fehlverhalten Strafe nach sich zieht. Sie haben nie Respekt und Achtung gelernt, von guten Manieren ganz zu schweigen. Sie kennen nur eines: Ich will, ich will, ich will, denn es hat nie einen Mann gegeben, der nein gesagt hat.

Aber die Welt ist gross und das Internet kennt keine Grenzen. Warum sich also mit Frauen herumschlagen, die nicht mehr feminin sein wollen, wie sie früher einmal waren, sondern feministisch, wie es heute üblich ist?

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