• 24.04.2024

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Der Alkohol

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Autor: p

Schuld ist die Mutation eines Gens vor rund elf Millionen Jahren. Sie war äusserst erfolgreich und verbreitete sich schnell in der Population. Seither gibt es einen Stoff mehr, aus den Menschen und viele Primaten Energie gewinnen können, etwa aus vergorenen Früchten. Alle mit der Mutation können seither Alkohol verdauen und damit nutzen. Ohne diese Genmutation ist Alkohol 40mal schlechter zu verwerten. Nicht nur der Mensch weiss das zu schätzen. Es gibt Schimpansen, die regelmässig saufen - geklauten Palmwein, vergorenes Obst.

Der Mensch nutzt dieses wertvolle Lebensmittel natürlich ebenfalls und produziert gezielt Alkohol seit 12000 Jahren. So alt ist die erste archäologisch nachgewiesene Brauerei, in der Getreide vergoren wurde. Noch länger wurde auch über Alkohol gestritten, seine Wirkungen, seine Folgen, seine Herstellung. Er ist zweifellos ein Entwicklungsbeschleuniger, förderte die Sesshaftigkeit, sorgte für neue Erfindungen, neue Berufe. Auch der Kampf gegen ihn setzt Energien frei und wird vielfach zur Identitätsbildung und zur Kennzeichnung moralischer Überlegenheit oder Unterlegenheit genutzt. Umgekehrt nutzen ihn die Trinker zur Kennzeichnung der Nichttrinker als als verlogene Freudenfeinde. Er steigert auch die Geburtenrate, ohne vorheriges "schönsaufen" durch die Männer würden eine Menge Frauen nicht schwanger werden. Nüchtern hätten die Männer längst die Flucht ergriffen. Auch bei den Damen bewegt er etwas, gewisse Säfte lassen andere Säfte eher fliessen, beschwipste Frauen sind dem Vorgang zugänglicher, der zur Fortpflanzung führt, er senkt Hemmungen, steigert den Leichtsinn. Frauen verdammten ihn nicht nur deshalb besonders oft, sie hatten und haben immer eine sehr beherrschende Stellung in den teilweise gewalttätigen Abstinenz- und Temperenzbewegungen, die auch die grosse Prohibition in den USA erzwungen haben. In Deutschland wühlen Organisationen wie der Deutsche Frauenbund für alkoholfreie Kultur dafür. Russland und nahtlos die Sowjetunion war am schnellsten: „suchoi sakon“ (das trockene Gesetz) ging schon von 1914–1925 und schafft damit das Wunder, sogar unbeschadet eine Revolution zu überleben. Betrachten wir mal die Sache selbst, sichten Studien und hören uns typische Schlagworte an:

1 "Auch kleine Mengen sind schädlich"

Ein Schwachsinnsargument ohnegleichen, das regelmässig aus dem Hut gezogen wird, wenn wieder irgend eine Studie gegen Alkohol in Stellung gebracht wird. Genau das Gegenteil ist der Fall. Selbstverständlich ist die Menge entscheidend und sogar der wichtigste Faktor - "Sola dosis facit venenum", wie Paracelsus sagte. Wenn kleine Mengen schädlich wären, wären wir alle tot oder krank. Denn Alkohol ist biogen, er entsteht sogar in unserem Körper. Überall sind "kleine Mengen"! Wir nehmen sie auch ständig zu uns. Alkohol ist fast überall enthalten, wo auch Zucker oder Stärke enthalten ist. Besonders viel Alkohol enthalten sämtliche Fruchtsäfte (bis zu 0,5% oder mehr nach öffnen), Brot, Essig, Honig, Früchte (Bananen bis zu 0,6% ohne dass etwas zu schmecken ist), Fruchtmarmeladen, Kefir, alle Produkte mit Milchsäuregärung. Im menschlichen Verdauungstrakt entsteht ständig etwas Alkohol, je nach Darmflora. Nicht nur damit blamiert sich auch bis heute ein gewisser Religionsgründer. Ein absolutes Verbot des Stoffs würde die meisten Lebensmittel und den Menschen selbst verbieten. Der Mann war leider zu dumm, um den Unterschied zwischen der Stoff, seiner Menge und dem Besoffensein als Wirkung zu merken. Hätte er sich besser an den ewigen Grundsatz gehalten "Des kleines Mannes Sonnenschein ist bumsen und besoffensein".

Man muss also sehr wohl und immer über Mengen sprechen, weil es eine Nullmenge überhaupt nicht gibt. Das zuspitzende Gehetze von der "auch kleinen Menge" ist nur schlecht bemäntelte Inkompetenz.

2 "Die Deutschen trinken viel, in der Weltrangliste stehen sie weit oben"

Sicher ist nur, dass die ehrlich-dummen Deutschen viel Auskunft geben und auch brav alle verkauften Flaschen gezählt werden. Wer je in Skandinavien war und nicht nur Tourist, weiss: Da wird viel mehr selbst gebraut, vergoren, gesoffen wie das, was auch verkauft und angegeben wird. Das ist sogar viel weniger restriktiv wie in Deutschland. In Schweden darf man steuerfrei beliebig viel Bier selbst brauen, was in Deutschland eine enge Mengenbegrenzung hat und der Brauvorgang ist dem Hauptzollamt per Formular und Anmeldung anzuzeigen. Anbieter, die Zubehör für den Haus-Suff anbieten gibts es massenhaft. Schnaps brennen ist in Schweden zwar auch verboten, aber das wird wesentlich weniger durchgesetzt, während in Deutschland der Zoll mit einem heftigem Orgasmus abspritzt, wenn man nur eine lächerlich kleine Tischdestille (ergibt ein Schnapsglas voll Stoff) aus dem Ausland bestellt. Was in Hinterzimmern und Kellern vieler Länder vorgeht, landet ebenfalls in keiner Statistik. Angeblich so vorbildlich trockene Länder wie der Iran haben eine erstaunlich hohe Dichte von überfüllten Alkohol-Entzugskliniken, es gibt laut dem aktuellen Ärzteblatt fünf Millionen Alkoholiker dort. Die iranische Regierung hat "das Problem" sogar eingestanden, aber in der schönen Rangliste der Weltgesundheitsorganisation steht der Iran weiterhin "offiziell" ganz weit unten.

3 "Alkohol ist die gefährlichste Droge"

Das ist das Argument mit der imaginären Hitliste, Alkohol - Volksdroge Nummer Eins! Auch hier ist wieder nur eins sicher: Er ist äusserst leicht zu besorgen und zu konsumieren und das wird er auch. Wenn andere Drogen so leicht zu bekommen wären, wären sie vielleicht noch viel verbreiteter, gefährlicher und würden noch mehr Schaden anrichten als der immer schon leicht zu beschaffende Alkohol. Und genauso so wie bei den angeblich gefährlichen Verkehrsmitteln ist dabei selten die Wegstrecke eingerechnet. Die Bezugsgrössen stimmen nicht. Am meisten Verkehrstote verursacht das Auto, aber nach Wegstrecke oder nach Zeit die man darauf verbringt ist es das Fahrrad. Übersetzt in Alkohol kann man fragen: Wieviel Sucht, Schaden, Gesundheitsprobleme verursacht ein Kasten Bier und wieviel eine Wochenration Heroin? Wie viele Prozent Alkoholkonsumenten bekommen es mit Sucht, Schaden, Gesundheitsproblemen zu tun und wie viele Prozent der Heroin-, Kokain-, synthteische Opiat-, Fentanyl-, THC-Konsumenten? Und schon ist die Rechnung nicht mehr solide, die Hitliste der gefährlichsten Droge durcheinandergewirbelt.

4 "Alkohol schadet vor allem Frauen"

Kann sein. Noch mehr schadet er allerdings Bakterien, vielen Viren, Milben, Pilzsporen, Plasmodien und mehr schädliche Organismen. Und das ist eine sehr sexistische Argumentation: Wenn es um Fürsorge und Moral geht, werden immer Frauen angesprochen. Gewiss, Alkohol senkt die Gebärfähigkeit. Und sie sollen schliesslich ausser waschen, kochen, putzen ausserdem ihre Milchdrüsen für mindestens ein halbes Jahr Stillen wappnen? Wenn schon so ein beinharter Sexismus, dann müssen wir auch fragen: Aber wie steht es um den weiteren Nutzen der Frau, um die Fickfähigkeit? Für ihre Herstellung ist Alkohol oft das wichtigste Medikament. Bei Männern verändert er übrigens auch die reproduktiven Hormone und senkt die Spermienqualität. Ist es nicht dringende Pflicht, die Frau auch auf diesem Gebiet von Fesseln zu befreien? In jeder Kultur, die jemals erforscht wurde, gelten für Frauen beim Trinken strengere Regeln als für Männer. Frauen wurden meist von Trinkritualen ausgeschlossen und durften weder in Salons noch in Bars verkehren. Zudem wäre der Feminismus sicherlich weniger giftig, wenn alle mal einen guten Schluck aus der Pulle nehmen würden.

Was bleibt? Dass Alkohol oft ein übles Problem ist, er aber vorurteilsfreie Behandlung verdient. Weg mit der Diskriminierung und den Hassreden gegen Alkohol! Weg auch mit dem Rassismus, Sexismus, Perversismus wie "Europäer, Deutsche saufen viel. Männer saufen viel". Halten wir uns an die Bibel, einen Römerbrief von Paulus: "Keine Speise ist an sich unrein", "Das Reich Gottes ist nicht Essen und Trinken, es ist Gerechtigkeit, Friede und Freude im Heiligen Geist" Amen!

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