Wie langweilig alles ist
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Es war Weihnachten! Wie jedes Jahr und wenig überraschend. Weihnachten kommt eben so regelmäßig wie Ostern, der Geburtstag oder der Todestag von Erich Honecker. Mit Silvester ist es nicht anders. Pünktlich am Jahresende kommt das neue Jahr und damit die guten Vorsätze. Dieses Ritual der guten Vorsätze ist ein Schwachsinn, der vor allem von den Frauen gepflegt wird. So soll der Ehemann seine Alte statt mit der Faust nur noch mit der flachen Hand verprügeln und die Ehefrau will sich bemühen, ihre Fremdgeherei ein wenig einzuschränken. Alles Schwachsinn. Wie mit dem Rauchen aufzuhören oder dass allein aus der Kraft der Gedanken jetzt alles anders wird. Manche Frauen haben den Vorsatz, nun endlich ihren doofen Ehemann zu entsorgen und maximal abzukassieren, oder der Ehemann will endlich seine Geliebte zu seiner zukünftigen Frau machen, meist die Putzfrau oder die Sekretärin in der Firma. Endlich glücklich sein! Alles wird gut im neuen Jahr und besser. Das sind jedoch Träume, die sich meist nicht erfüllen. Zwar mag eine Veränderung kurzzeitig gewisse Glückshormone freisetzen, aber das ist nur von kurzer Dauer. Niemand will seine Komfortzone verlassen und so ist nach wenigen Tagen im neuen Jahr wieder alles genauso, wie es vorher war. Wer ein beschissenes Leben hat, hat die Dauerarschkarte gezogen und wer schon immer auf der Sonnenseite war, der wird auch künftig dort sein. Diese Lebensformeln sind einleuchtend.
Es ist nicht ungewöhnlich, dass manche Menschen regelrecht vom Pech verfolgt werden und deshalb nie aus der Scheiße herauskommen. Ja und? Können wir es ändern? Ganz gewiss nicht. Wenn jemand sein Leben verbessern will, dann kann er das nur selbst. Hilft da Geld? Wohl kaum. Statt sich zu ändern wird zum Jahreswechsel lieber gejammert, wie ungerecht doch die Welt sei. Wenige Menschen haben fast das ganze Geld und der Rest der Menschheit fast nichts. Selbst die pseudosozialistische Idee, den vielen armen Menschen Geld zu geben, nützt nichts. Wenn Trottel und Loser 10.000 Euro geschenkt bekommen, dann wird die Kohle nicht nachhaltig, z.B. in Bildung oder in die Zukunft investiert, sondern in den Konsum. Nach wenigen Monaten ist die Kohle weg und der arme Schlucker ist immer noch ein armer Schlucker. Er ist zwar um die Erfahrung reicher, wie es sich anfühlt etwas Geld zu haben, aber wenn das weg ist, dann war die Zeit ohne Geldsorgen nur ein kurzer Traum. Der Verlierer bleibt, von wenigen Ausnahmen abgesehen, immer ein Verlierer. Deswegen ist die Verteilung von Reichtum eine Schwachsinnsidee.
Das Gefühl, dass in Deutschland alles teurer wird, trügt nicht. Die meisten Kosten verursachen die Mieten plus Nebenkosten und das Auto. In Deutschland kommt langsam die Zeit, wo eine menschenwürdige Wohnung zu einem Luxusgut mutiert. Die Verlierer und Loser rutschen tiefer ins Elend und die Mittelschicht verarmt. Wirtschaftliche Intervalle, also ein normales Auf und Ab, gab es immer, aber heute ist es etwas anders. Viele Wirtschaftsbereiche liegen mehr oder weniger am Boden. Viele Firmen sind faktisch bankrott, nur es weiß noch niemand. Dank Corona wurden die meisten Mechanismen der Marktbereinigung außer Kraft gesetzt. Das dient wohl mehr der Vertuschung, die breite Bevölkerung soll nicht mitbekommen, dass es bergab geht. Viele Bürger wissen das bereits, der Rest wird es später erfahren. Ob nun eine richtige Wirtschaftskrise kommen wird, bleibt offen. Zwar wird jede Menge Kohle in die Wirtschaft gedrückt, aber das sind Schulden, die der Staat später irgendwie begleichen muss. Steuererhöhungen sind da unausweichlich. Die Kohle muss wieder zurückfließen, ansonsten sind wir alle im Arsch. Oder vielleicht sind wir heute schon im Arsch, nur wissen wir es noch nicht.
Seit der Finanzkrise wird jedes Jahr gejammert, dass das nächste Jahr besonders hart, entscheidend und wegweisend sein wird. Solche Propagandaparolen dienen jedoch lediglich dazu, die breite dumme Bevölkerungsmasse zu Höchstleistungen anzutreiben. Schließlich kann der Staat nur existieren, wenn jedes Jahr mehr erwirtschaftet wird. Stagnation oder gar ein Rückgang der Wirtschaftsleistung ist katastrophal, weil der Staat nichts auf der Kante hat und die Zinsen wie ein Furunkel am Arsch drücken. Da liegt das Dilemma. Die Wirtschaft muss wachsen, koste es was es wolle. Ansonsten ist der Staat schneller pleite, als die Jungfrau schwanger wird.
Die ganze Jagd nach immer mehr bringt soziale Schieflagen mit sich. Das ist dem Kapitalismus geschuldet. Sind solche Zusammenhänge etwa neu? Wohl kaum. In alten Dokumentationen aus dem deutschen Kaiserreich und während bzw. nach dem 1. Weltkrieg sind diese Mechanismen ziemlich gut erklärt. Heute ist das Elend nicht ganz so sichtbar, aber das liegt nur daran, weil die Ränder der Gesellschaft im Verborgenen leben. In Deutschland gibt es genug echte Armut, Menschen, die aus allen sozialen Systemen rausgeflogen sind, um die sich niemand kümmert und die nie wieder auf die Beine kommen. Gab es solche Zustände im real existierenden Sozialismus? Nein. Die gab es nicht. In der DDR gab es Menschen, die sich um diese Verlierer der Gesellschaft gekümmert haben. Heute nicht mehr, obwohl die Staatspropaganda etwas anderes behauptet. Geld ist jedenfalls genug da, um die Armut in unserem Land effektiv zu bekämpfen. Doch dazu fehlt der politische Wille.
Für die Armen der Gesellschaft ist es bestimmt ein guter Trost, wenn die deutsche Kohle gen Afrika fließt. Als wenn es in Deutschland keine Probleme geben würde. Selbst China greift noch heute Hunderte Millionen Euro Wirtschaftshilfe aus Deutschland ab. Das ist kaum zu verstehen, denn China ist kein Entwicklungsland, sondern eine echte Konkurrenz. Hinzu kommen Arroganz und Besserwisserei. Die deutschen Politiker sind von ihrem Gutmenschentum dermaßen überzeugt, dass ausländische Politiker und andere Staaten als die reinsten Hohlköpfe dastehen. Die politischen Konflikte haben zugenommen und wer will schon mit einem überheblichen deutschen Außenminister reden? Wenn die Deutschen alles besser wissen und andere Staaten nur kritisieren, dann isoliert sich Deutschland. Auf diesem Weg befinden wir uns gerade. Und ein politischer Wechsel mit den Grünen wird diesen Zustand beschleunigen statt stoppen.
Insgesamt kann festgestellt werden, dass die Lage der Nation beschissen ist. Alles wird gefühlt immer schneller immer schlimmer, nichts ändert sich zum Guten.
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