• 16.11.2024

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Doch ich lebe weiter

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» Artikel vom

Gastautor: I love Pattaya

Die Hochzeit mit Jenny war traumhaft, wunderschön am Strand in Thailand. Während am Horizont die Sonne unterging, gaben wir uns das Ja-Wort. Ihre ganze Familie war anwesend und ich war sehr überrascht, wie groß die doch ist. Umso mehr freut es mich, all diesen Leuten helfen zu können, indem ich ihnen Häuser baue und ihre medizinischen Kosten übernehme. Die sind aber auch alle krank! Ein Glück, haben sie mich gefunden. Sex mit Jenny gibt es nicht mehr so häufig und auch nicht mehr so wild. Das liegt eben daran, dass wir nun einen Haushalt führen und ich mehr Verantwortung übernehmen muss. Na ja, auch daran, dass sie mittlerweile schwanger ist. Ihre drei Kinder freuen sich schon über ein neues Familienmitglied. Dank mir werden sie bald auf bessere Privatschulen gehen können.

Mir wird auch langsam klar, wie ekelhaft mein Verhalten als Sextourist war, die armen Frauen nur als Objekte der Begierde zu sehen. Offenbar hatte ich wohl einfach nur Angst vor starken und intelligenten Frauen, die auch mal „Nein“ sagen. Zwar hat Jenny keine Ausbildung und will sich auch lieber weiter um den Haushalt kümmern (mehr oder weniger), aber egal, wenn ich noch mehr arbeite und mich fleißig weiterbilde, dann ist dies alles zu stemmen. Immerhin habe ich endlich meine große, wahre und bedingungslose Liebe gefunden. Da ich nicht mehr in irgendwelchen Hater-Foren rumlümmle, habe ich genug Zeit, meine neue große Familie zu versorgen. Auch für einen guten Freund von Jenny, den ich zwar bisher nicht sehen durfte, doch sie mag ihn total und bleibt auch über Nacht bei ihm. Das stört mich überhaupt nicht, weil ich mein primitives männliches Ego überwunden habe und nur will, dass sie glücklich ist. Selbstverständlich gebe ich ihr Geld, das sie an ihn weiterleitet, weil auch er viele kranke Familienmitglieder hat. Da vertraue ich meiner tollen Frau voll und ganz.

Zudem versuchen wir die Sprache des jeweils anderen zu lernen, was meiner Jenny am besten anhand des Blogs einer starken und emanzipierten Frau aus der Bodenseeregion gelingt. Thais lieben Seifenopern und so bricht es Jenny fast das Herz, weil böse und diskriminierende Arbeitgeber die Alleinerziehende partout nicht einstellen wollen, trotz hervorragender Qualifikationen mit überragendem Marktwert. Dabei ist das alles doch nicht ihre Schuld, sie wurde einfach nur von ihrer selbst eingereichten Scheidung überrascht.

Okay, zurück zur Realität. Nachdem sich meine Kanone vom heftigen Kampfeinsatz mit Jenny wieder erholt hatte, machte ich mich dran, das Tor zum Höllenparadies erneut aufzustoßen. Schließlich gilt es die Kosten je Sanook unter das westliche Niveau zu drücken. Ich habe etwas über zwei Wochen Zeit. Wenn ich jeden Tag zweimal Sanook habe, amortisieren sich die Kosten für Flug und Hotel und es bleibt sogar noch etwas übrig.

Selten verlasse ich das Hotel ohne Gummi und Gleitgel, da dies in den Bars nicht immer vorrätig ist. Der 100er-Pack von Durex war eine lohnende Investition. Allerdings machen sich nach einigen Tagen erste Erschöpfungserscheinungen bemerkbar, weswegen ich beschließe, Pattaya auch abseits von Soi 6 und Beach Road zu erkunden. Dabei scheint mir das Schicksal permanent etwas mitteilen zu wollen. Mir fallen zwei Sorten von Paaren auf. In beiden Fällen ist der Mann ein gereifter westlicher Mann, doch der eine hat einen sehr viel jüngeren asiatischen Hüpfer an seiner Seite, der andere eine etwa gleichaltrige westliche Frau. Mir wird sofort klar, welcher Mann ich auf gar keinen Fall sein will. Wie kann man es, umgeben von tausenden jungen Knackärschen, mit einer ollen Fregatte aushalten? Welche Hölle muss er durchmachen? Na ja, vielleicht redet er sich ein, dass seine Frau ihn wirklich liebt, während die anderen es nur auf sein Geld abgesehen haben. Wahrscheinlich begreift er nicht, dass der wahre Unterschied nur in der Anzahl der zahlenden Kunden liegt. Diese Beobachtung ist der Grund, warum ich mir am Ende meines Urlaubes auf dem Markt ein T-Shirt kaufte, auf dem ein verheiratetes Paar aufgedruckt ist mit der Unterschrift „Game over“.

Ein Urlaub wie dieser hat eine reinigende Wirkung. Er befreit den Mann von dem Bedürfnis nach Frauen, bzw. reduziert dieses auf eine rein körperliche Ebene in erträglichem Maß. Zur besseren Veranschaulichung möge der Leser aus den folgenden Umschreibungen die für ihn passendste heraussuchen:

(1) Wer Selbstachtung hat, geht nicht auf Dates.

(2) Ein Date mit seiner Hand ist besser als ein Date mit einer Frau.

(3) Bevor du auf ein Date gehst, masturbiere. Willst du anschließend immer noch das Date? Und bevor du eine Entscheidung in Bezug auf eine Frau triffst, masturbiere, bis dir alles weh tut -> „Post Nut Clarity“.

(4) Sex ist selten so gut, wie man ihn sich beim Masturbieren vorstellt. Und Sex hält selten, was Masturbation verspricht.

(5) Wenn du von einer Frau den Sex abziehst, was bleibt dann noch?

Dazu gibt es zahlreiche Abwandlungen, sehr viel mehr als Ausnahmen. Die sind spärlich, hängen häufig vom Zufall ab und sind im Westen kaum zu finden. Die schönste Ausnahme ist das unkomplizierte Austoben in gewissen Regionen gegen einen kleinen Obolus. Dies ist der Grund, warum ich mir ein zweites T-Shirt gekauft habe mit dem Aufdruck „I love Pattaya, Thailand“. Aber auch das tägliche Vögeln mit wechselnden Partnerinnen meiner Wahl wird mit der Zeit zur Gewohnheit. Jegliche Liebeskasperei ist abgelegt, die Forderungen von Frauen im Westen werden stets umgerechnet in „Was bekomme ich dafür in Pattaya?“. Häufig ist die Antwort darauf nicht die Anzahl von Short-Times, sondern schon eher der Gegenwert von Immobilien.

Zum Abschluss stelle ich eines fest: Das Leben als Freier Mann ist das Beste, was einem passieren kann.

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