Das Fest der Liebe
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Nach dem Artikel von P. über die „Bescherung aus Düsseldorf“ landeten einige E-Mails mit Hilferufen bei mir im Postfach. Es ging darin um die üblichen Probleme mit Ehefrau, Freundin, Unterhalt und Kindern. Schade, dass diese Leser nicht direkt ins Trennungsfaq schauen, denn ich führe keine persönlichen Beratungen durch. Was kann ich dafür, wenn Männer immer die falschen Frauen heiraten? Ok, das war ein kleiner Scherz. Schließlich habe ich selbst genug Frauenprobleme. Sogar meine Hunde-Dame macht öfters nicht das, was ich will. Sie ist eine sehr individuelle, aber auch ausgesprochen liebe Hündin. Dass ein Weib nicht auf mich hört, ist völlig normal. Welche Dame mit Verstand macht das schon?
Nun kommt schon wieder das jährliche Fest der Liebe und damit jede Menge Frust, besonders wenn der eigene Partner nur noch zum Kotzen ist. Das ist ein normaler Zustand, denn viele Männer sind nicht in der Lage, eine Frau zu begeistern. Im Gegenteil. Sie belasten ihre Frau ständig mit langweiligen Geschichten über ihren Job und den Kram drumherum. Jeden Abend legen Männer die gleiche Platte auf. Dass eine Frau damit überfrachtet wird, ist sonnenklar. Geht es den Männern nicht sogar genauso? Wenn mich ein Freund nur mit seinen Scheiß Sorgen überfrachtet, dann ist er gewiss nicht mehr lange mein Freund. Nicht, dass ich hier nicht helfen könnte, aber am Ende sind es nur fruchtlose Diskussionen. Eine positive Veränderung kann man nur bei sich selbst herbeiführen. Meckern ist das eine, handeln das andere. Dabei ist es einfacher, einen Freund seicht abzuwimmeln, als einen Partner, mit dem man zusammenwohnt.
Männer klagen immer das gleiche Lied. Sie hätten für ihre Frau alles getan und nun hat die Schlampe den Hasenfuß gemacht. Vorher sei sie ausgiebig fremdgegangen, natürlich ohne Wissen des Ehemannes. In so wenigen Sätzen sind bereits viele falsche Denkansätze vorhanden. Das geht mit dem Begriff „Schlampe“ schon los. Eine Frau ist generell eine Schlampe, aber nur bis zu dem Zeitpunkt, an dem sie in mein Bett steigt. Logisch. Der nächste Fehler ist die Unwissenheit darüber, dass Frauen jederzeit den Hasenfuß machen dürfen. Frauen sind nicht das Eigentum eines Mannes. Da mag zwar die Kirche ständig das Gegenteil trällern, aber niemand hält sich daran. Die Vertragsbeteiligten einer Ehe dürfen ihren feierlichen Eheschwur jederzeit ohne Konsequenzen brechen. Mann und Frau dürfen ihren Körper jederzeit feilbieten und verscherbeln. Das mag nicht gerade schön klingen, aber mit den Treueschwüren haben es Deutsche noch nie so genau genommen. Die meisten jedenfalls. Und so ist das Fremdgehen nichts Schlimmes. Es ist keine Straftat und moralisch schon lange nicht mehr verwerflich. Und wieso soll der Ehemann davon wissen, wenn die Ehefrau fremdgeht? Da ist kein Vorteil erkennbar. Es ist nicht anzunehmen, dass es dem Ehemann mit diesem Wissen besser geht oder er gar glücklich sein wird. Wer glaubt, dass alle Frauen Schlampen sind, außer natürlich Mutti und Ehefrau, der sollte dringend einen Psychologen aufsuchen. Eigentlich sollten alle Ehemänner wissen, dass ihre Ehefrau ein kostspieliges Objekt für einen begrenzten Zeitraum ist. Irgendwann ist die Ehe im Arsch. Und dann? Dann besorgt sich der gehörnte Ehemann ein neues Häschen und die Frau hat endlich ihren Traummann. Vielleicht sind sogar beide damit glücklich. Dem Ehemann ist die Frau vielleicht zu alt geworden und nun will er etwas Junges. Und die Ehefrau sucht vielleicht einen Mann, der nicht nur über seine Arbeit labert. Wer weiß das schon, wenn keiner über seine Befindlichkeiten und Wünsche redet?
Deswegen wird das Fest der Liebe meist ein Fest der Lüge. Scheinheilig gibt es gegenseitig Geschenke, aber beide Partner sind in Gedanken ganz woanders. Der Mann in der Firma und die Frau bei ihrem Geliebten. Beide kotzen sich an, doch zu Weihnachten setzen sie ihr schönstes Gesicht auf, damit es ein schönes Fest wird. Verlogener geht es nicht.
Irgendwann steht dann plötzlich die Trennung an und der Mann sucht nach dem rettenden Strohhalm. Und wo landet er? Im Männermagazin. Wo sonst? Aber es gibt hier kein Rettungsboot und auch nicht den ultimativen Geheimtipp. Eigentlich ist alles sehr einfach. Entweder wirft der Mann seiner Exehefrau seine Kohle hinterher und ist dann vielleicht frei oder er muss eben zum Unterhaltspreller mutieren. Dazwischen gibt es nichts. Das bedarf auch keiner besonderen Beratung. Man muss es eben nur tun und wer es selbst nicht kann, der wird es auch mit fremder Hilfe nicht können. Pech gehabt.
Die vermeintlich richtig schlauen Männer überwachen ihre Frau und meinen, dass sie vom Unterhalt befreit sind, wenn die Dame in flagranti beim Fremdgehen erwischt wird. Doch in der deutschen Familienrechtsprechung gibt es keine unterhaltsbefreienden Scheidungsgründe. Das Schuldprinzip wurde vor ewigen Zeiten abgeschafft, weil irgendwann fast alle Frauen unterhaltsbedürftig waren. Es wäre zu blöd für den Staat, wenn er für die Frauen in die eigene Tasche greifen müsste.
Männer haben immer die Wahl. Lege ich mir eine Frau oder eine Hündin zu? Oder vielleicht beides?
Ich persönlich sehe die Problematik Frau ziemlich entspannt. Erstens stehe ich, wenn überhaupt, nur auf deutlich jüngere Frauen. Zweitens bin ich vasektomiert und scheide somit als potenzieller Papi komplett aus. Drittens werde ich nicht mehr heiraten, obwohl so eine Scheidung eine echt lustige Sache ist. Meine Scheidungsartikel sind geradezu legendär und der echte Renner im Männermagazin. Und sind wir mal ehrlich: Welches junge Häschen will mich alten Sack mit einem Köter? Wenn, dann muss eine Frau mir verfallen sein. Ist das vorstellbar? Wohl kaum. Viele Männer träumen von einer jungen und schönen Frau, die abends einen köstlichen Braten serviert. Diese Zeiten sind vorbei. Heute bekommt der Mann Nudeln an Ketchup oder Fertigfraß mit Sahne überbacken. Etwas Gescheites gibt es sicherlich nicht. Nun könnte man auch sagen, dass eine junge Frau an sich nichts können muss, aber dann stellt sich die Frage, warum denn überhaupt eine Frau? Gut, die Hoffnung stirbt immer zuletzt. Kochen wie Oma und obendrein jung und schön wird es in dieser Kombination kaum geben.
Und so werde ich auch dieses Weihnachten alleine durch Oberfranken schlendern und mich meines schönen Lebens erfreuen. Und wenn mich doch ein junges Häschen glücklich machen möchte, dann sage ich nicht nein. Sie kann gerne zu mir kommen, sollte aber nicht den Kuchen oder den Topf mit Selbstgekochtem vergessen.
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